Auf diese Eröffnung haben die Basler wohl sehnsüchtig gewartet: Das Restaurant «Zum Wilde Maa» öffnete am 5. Juni nach langer Pause seine Türen – mit neuen Besitzern und einem Gesicht.
Frisch, saisonal und regional lautet hier die Devise. Die gutbürgerliche und gemütliche Beiz im Matthäusquartier mit Vereinstradition wird nun zum edlen aber bodenständigen Restaurant für Feinschmecker. Das Gourmet-Duo Andreas Schürmann und Petra von Gunten bringen nun frischen Wind in die urchige Beiz. Das Angebot befindet sich im mittleren bis höheren Preissegment. Die Menukarte ist überschaubar und macht Lust auf mehr. Gekocht wird hier mit saisonalen Grundprodukten von in bester Qualität von Kleinproduzenten in der Region.
Vom Gundeli ins Matthäus
Die beiden Wirte Andreas Schürmann und Petra von Gunten gehören in Basel zur Gastroszene wie das Käpelijoch auf der Mittleren Brücke. Beide haben sich im Jahr von ihrem Gourmet-Tempel «Bonvivant» im Gundeli verabschiedet und wenden sich nun dem gemütlichen und innovativen Matthäusqartier. Dass dieses Quartier nicht schläft und in den letzten Jahren immer weitere Feinschmecker-Beizli ihre Türen öffneten, ist wohl auch den beiden bewusst.
Der wachsende kulinarische Stellenwert des früher eher als Spelunkenecke bekannten Kleinbasels ist also wie gemacht für ein Lokal wie das «Zum Wilde Maa». In den vergangenen Jahren etablierte sich eine gehobene Lokal- und Barszene mit dem «Roten Bären» in der Ochsengasse, dem «Klingeli», das zur Rhyschänzli-Gruppe gehört, und auch die Wyniger-Gruppe vom Teufelhof.
Alpen-Lachs und Berner Oberländer Lamm
Ja, uns macht es glücklich, dass hier Wert auf gute Produkte gelegt wird. Auf dem Teller landet, was aus der Region kommt und von Kleinbauern produziert wird. Im «Zum Wilde Maa» wird sowohl Mittags als auch Abends gekocht. Die Mittagskarte bietet eine kleine und übersichtliche Auswahl an feinen Vor-, Haupt-, & Nachspeisen. Bestellt man über Mittag einen Hauptgang, gibt es vorweg eine Suppe oder einen Salat.
Wir haben uns für eine würzig, frische Gurkensuppe mit Dill und einem gemischten Blattsalat mit gerösteten Kernen entschieden. Die Suppe war an diesem heissen Tag genau die richtige Vorspeise. Als Hauptgang gab es ein Hüftli vom Berner Oberländer Lamm, Zucchini, Thymian und neuen Kartoffeln und Mezze Rigatoni mit Auberginen, Tomate und Petersilie. Das Lamm war zart und saftig – butterweich, wie man so schön sagt. Als Abschluss haben wir uns für einen kleinen Käseteller entschieden.
Der Käse kommt hier natürlich nicht von irgendwo her, sondern vom Meister Anthony persönlich. Wer in seinem Restaurant Käse von Maître Anthony serviert, weiss was «gut» ist. Wer gerne dazu noch in Ruhe ein Glässchen Wein geniessen möchte, kann auch in der gemütlichen Wein-Lounge im hinteren Bereich des Restaurants verweilen.
Eine Beiz mit Gesicht
In Zusammenarbeit mit dem Basler Künstler Tizian Aellig hat man dem «Wilde Maa» ein Gesicht gegeben. Die Kunstwerke des jungen Künstlers verteilen sich wie ein roter Faden durch das Beizchen. Ein gelungener Neustart, auch wenn die Bedienung etwas reserviert wirkt.