Ein wunderbarer Abend mit vielen guten Gesprächen und vor allem feinem Essen geht zu Ende. Nachdem wir uns durch die halbe Karte gegessen haben, um uns ein Bild von der Küche vom Little Italy an der Militärstrasse machen zu können, taumeln wir glücklich und proppenvoll aus dem Lokal. Doch alles von Anfang an.
Wie bei Nonna zu Hause
Mit einem neu interpretiertem Apérol Sour (14.-) welcher ausschliesslich mit hausgemachtem Zitronensirup und Zitronenschaum auskommt, lassen wir das Ambiente auf uns wirken. Durch und durch Italia-Style: Viele Bilder an den Wänden, Teppich auf dem Boden und indirekte, gedämpfte Beleuchtung. Man fühlt sich wohl. Einzig irritierend ist die Französische Musik, welche zu Beginn des Abends aus den Lautsprechen tönt.
Gemütliches Ambiente mitten in der Stadt. Foto: Lunchgate/Lea
Der Eingangsbereichdes Little Italy. Foto: Lunchgate/Lea
Friselle: Eine Vorspeise zum Niederknien
Zu viert teilten wir uns die Vorspeisen Friselle mit Verdure (14.-), Rindscarpaccio mit Parmesan (20.-) und Aubergine Millefeuille (16.50). Der Star unter den Vorspeisen ist ganz klar die Friselle. Das Zwieback-ähnliche runde Gebäck, welches vor dem Verzehr in Salzwasser eingeweicht, dann mit Olivenöl bestrichen wird um anschliessend mit unterschiedlichen Zutaten belegt zu werden, haute uns aus den Socken. Innen ist das runde Brot schön weich, aber nicht aufgeweicht und aussen wunderbar knusprig. Der Geschmack des hochwertigen Olivenöls bleibt noch einige Sekunden auf der Zunge. Friselle gibt es auch mit andern Toppings wie Thunfisch, Eierschwämmli oder Büffelmozzarella. Auch die Aubergine Millefeuille mit wunderbarem Büffel-Mozzarella zergeht auf der Zunge. Die Kombination aus gegrillten Auberginen mit der Konsistenz des Büffel-Mozzarellas ist ein Genuss.
Friselle: hier mit Verdure. Foto: Lunchgate/Lea
Rindscarpaccio. Foto: Lunchgate/Lea
Auberginen mit Büffelmozarrella: Ein Traum. Foto: Lunchgate/Lea
Die Hauptgänge besteche durch grosse Portionen
Wir gönnen uns eine kurze Verschnaufpause, bevor mein geschmorter Rindsbraten mit Weissweinrisotto (34.-) aufgetragen wird. Das Gericht ist nicht nur überaus grosszügig portioniert, sondern schmeckt auch wirklich hervorragend. Perfekt gegart, so dass das Fleisch seinen Geschmack vollends entfalten kann. Abgerundet wird der Geschmack mit der würzigen und gut abgeschmeckten Bratensauce. Auch das Weissweinrisotto schmeckte wirklich ausgezeichnet, Daumen hoch.
Überzeugend sind auch die anderen Gerichte, allen voran die gegrillten Camberoni mit Risotto (38.-). Auch die perfekt al dente gegarten, hausgemachten Orecchiette mit Hackfleischbällchen (28.-) können mithalten. Das Gericht mit Tomatensauce ist solide und besticht vor allem durch die Einfachheit. Auch hier findet sich eine ordentliche Portion der feinen Orecchiette. Schlusslicht in der Bewertung sind die Tagliatelle Bolognese e Amore (27.-) – Haugemachte Pasta mit Bolognese, serviert mit Rahm und Trüffel. Es hat uns leider weniger überzeugt, da das Gericht unter anderem etwas zu wenig Pfiff und Biss hatte. Besonders schade war es, dass die hausgemachten Tagliatelle anscheinend etwas zu lang im Wasser gekocht wurden.
Brasato mit wunderbarem Weissweinrisotto. Foto: Lunchgate/Lea.
Orecchiette mit Hackfleischbällchen. Foto: Lunchgate/Lea
Neuinterpretation der Crèmeschnitte
Auf ein Dessert können wir nicht verzichten und entscheiden uns für die Dessert-Trilogie (15.50), die aus einem Tiramisù, einem Panna Cotta und einem warmem Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern besteht, sowie für die Crèmeschnitte Little-Italy-Style für zwei Personen (25.50). Wir kommen nicht aus dem Staunen raus, als uns die übergrosse Crèmeschnitte mit Orangengeschmack, und ohne der üblichen Puderzucker-Glasur, serviert wird. Die etwas andere Interpretation der Crèmeschnitte finden wir Klasse, auch wenn meiner Meinung nach die Crème etwas mehr Leichtigkeit vertragen hätte. Unser Experte für Crèmeschnitten am Tisch stört das aber gar nicht. Auch die Trilogie kann sich sehen lassen. Ja und jetzt sind wir wirklich proppenvoll.
Die Dessert Trilogie. Foto: Lunchgate/Lea
Die unglaublich grosse Crèmeschnitte Little Italy Style. Foto: Lunchgate/Lea
Geeignet für einen Abend unter Freunden
In ungezwungenem und unkompliziertem Ambiente zu Abend essen: das kann man in Little Italy. Es ist nicht die Location für ein romantisches Dinner mit dem Liebsten, sondern eher für einen Abend unter Freunden, besonders in grösserer Gesellschaft. Es gibt übrigens auch spezielle Angebote für Gruppen. Wenn man also bald eine Feier organisieren möchte, kann ich das Little Italy, welches mitten in der Stadt ist, wärmstens empfehlen.
Der INSIDER empfiehlt
Besonders gelungen finde ich einen Restaurantbesuch, wenn ich etwas über mir unbekannte Speisevariationen oder landestypische Spezialitäten gelernt habe, diese probieren konnte und als gut befunden habe. In diesem Falle: Apérol Sour, Friselle mit Verdure und die Crèmeschnitte à la Little Italy. Klarer Sieger des Abends war der Meinung aller nach die Knäckebrot-ähnliche Vorspeise! Wir kommen wieder und probieren noch die anderen Variationen aus.
Damit wir von den neuesten und hipsten Lokalen berichten können, finanzieren wir uns unter anderem durch Kooperationen mit Gastronomen und Gastrogruppen. Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Little Italy entstanden. Wir freuen uns sehr darüber und danken für das Vertrauen seitens des Restaurants. Wir bilden uns stets eine eigenen, objektive Meinung und kommunizieren diese wahrheitsgetreu in unseren Beiträgen.