Wer heute ein Restaurant besucht, dem werden sofort Begriffe wie Avocado, Açaí, Chia, Goji, Matcha, Spirulina oder Moringa um die Ohren geschlagen. Es scheint: Je exotischer der Name, desto mehr gesunde Auswirkungen hat der sogenannte Superfood.
Doch stimmt das denn überhaupt, dass nur Beeren, die von der anderen Seite der Welt stammen, so super gesund sind? Überhaupt gar nicht! Vielmehr handelt es sich bei den Superfood-Trends um ausgeklügelte Marketingmassnahmen.
Voilà: Wir zeigen euch in diesem Superfood-ABC, welche heimische Alternative ihr verwenden könnt und genauso an eure Vitamine, ungesättigte Fette und Mineralstoffe kommt. Nicht nur eurem Portemonnaie kommt das schlussendlich zugute, sondern auch der Umwelt.
Açai
Wir beginnen bei A! Açai gilt seit dem erneuten Müsli-Siegeszug vor etwa vier Jahren als Superfood! Gerade fürs Frühstück eignet sich die aus Brasilien und Panama stammende Beere gut, sie wird dann zur sogenannten Açai Bowl.
Aber auch andere Beeren sind genauso reich an Vitaminen und gute Quellen für sekundäre Pflanzen- und Mineralstoffe. Beispielsweise die gute, alte Heidelbeere! Wer’s noch genauer wissen will: Heidelbeeren enthalten neben Vitamin C auch Mineralstoffe wie Phosphor, Eisen, Kalzium sowie Gerbsäure.
Chia-Samen
Die gesunden Samen kommen von der blühenden Salvia hispanica und der verwandten Salvia columbariae, die im Süden des amerikanischen Kontinents gedeihen. Heimisch sind die Pflanzen in Mexiko und Guatemala, wo sie vor einem halben Jahrtausend von den Azteken als wichtiges Grundnahrungsmittel verwendet wurden.
Die gute Nachricht: Weil wir keine Azteken sind, und weil für uns Chia-Samen auch kein Grundnahrungsmittel ist, können wir auf lokale Samen und Kerne zurückgreifen! Auch Leinsamen oder Sonnenblumen- und Kürbiskerne enthalten hochwertige Fettsäuren und Mikronährstoffe. Der Flachs – also die Pflanze, von der die Leinsamen stammen – wird unter anderem in unseren Nachbarsländern angebaut, während Sonnenblumen- und Kürbiskerne häufig aus der Schweiz stammen.
Goji-Beeren
Auch die aus China stammenden roten Goji-Beeren erfreuen sich momentan grosser Beliebtheit. Bei uns bekommen wir sie meist getrocknet, gestampft als Pulver oder flüssig in Form von Saft. Dank ihrem Vitaminreichtum, den essentiellen Aminosäuren und der grossen Menge an Antioxidantien werden sie gerne für das morgendliche Müesli oder eine Açai Bowl verwendet.
Als helvetische Alternative eignen sich Johannisbeeren super! Unsere heimische Superbeere kommt ebenfalls in Rot – aber übrigens auch in Schwarz und Weiss – daher. Rote Johannisbeeren sind leicht säuerlich. Die Weißen schmecken dagegen süßer und die schwarzen intensiv und herb. Dabei haben die schwarzen Johannisbeeren die grösste Menge an Antioxidantien und Vitamin C. Und übrigens: Egal welche Farbe – Johannisbeeren enthalten mehr Vitamin C als Goji-Beeren.
Granatapfelkerne
Sie sind ein Symbol aus Zeiten von al-Andalus, werden oftmals aus Marokko und Israel importiert und sind unverschämt lecker: Granatapfelkerne! Auch dass sie gesund sind ist unbestreitbar, denn sie enthalten zahlreiche Vitamine, Kalium, Magnesium, Eisen, Folsäure, Zink und Kalzium.
Aber auch dieses Importgut kann ganz einfach ersetzt werden. Für Müeslis eignen beispielsweise sich Himbeeren perfekt. Sie besitzen eine ähnliche Konsistenz und bringen eine Vielzahl gesunder Inhaltsstoffe. Etwas weniger ähnlich, aber ebenfalls eine super Alternative als Kaliumlieferanten sind Rhabarber und Broccoli.
Matcha
Matchatee, Matcha-Smoothie, Matcha-Latte, Matcha-Müesli – die Liste der Rezepte für die pulverisierten Grüntee-Blätter ist lang! Das leuchtend grüne Getränk aus Asien liefert uns viel Eisen, sekundäre Pflanzenstoffe, reichlich Vitamine. Auf Japanisch heisst Matcha übrigens «zermahlener Tee», weshalb unsere Rezeptnamen wenig Sinn ergeben.
Wie für alles, gibt es auch für Matcha Alternativen. Spinat eignet sich mit seinem hohen Eisen- und Zinkgehalt hervorragend für Smoothies. Ihr könnt Spinat auch in Pulverform kaufen und es analog zu Matcha verwenden. Und als Tee ist lokal produzierter Grüntee gleichermassen lecker, nur die Herstellung unterscheidet sich von Matcha. Weitere Optionen für die Teezubereitung sind gänzlich heimische Pflanzen, beispielsweise der Löwenzahn oder die Hagebutte.
Und welche Superfood-Alternativen verwendet ihr sonst noch in der Küche? Schreibt es uns in die Kommentare oder via insider@lunchgate.com.