Die Unterländer fliehen bei jeder Gelegenheit aus dem Nebel in die Alpen, doch es lohnt sich nicht nur wegen der Sonne in die Bündner Berge zu fahren, sondern auch wegen den Bergrestaurants. Denn kulinarisch haben die Schweizer Skigebiete so einiges zu bieten.
Die Steinböcke sind ja nicht nur glücklich darüber, dass so viele Touristen, vor allem Züzis, in die Berge kommen. Obwohl die Gäste wichtige Erträge bringen, bringen sie auch viel Gedränge und Unruhe mit. Das Paradies wird zur Massenabfertigung.
Gerade die Gastronomie profitiert zwar enorm von den Touristen. Die Kehrseite ist, dass ausserhalb der Saison nicht viel los ist. Mit solchen Fluktuationen ist es schwierig, das Personal zu managen. Es kann dann schon mal vorkommen, dass man anfangs Saison in einem Restaurant sitzt, in welchem das Servicepersonal noch schlecht eingearbeitet ist. Nichtsdestotrotz habe ich aber ein paar Restaurant-Juwelen gefunden, bei denen es sich lohnt hineinzuschauen.
1. Davoser Stall mit Zürcher Charme
Ich gehöre auch zu den Unterländern, die wie Zugvögel in den Süden, zu Sonne und Schnee reisen. Ich treffe Anna, unsere Redakteurin und ebenfalls Zugvogel, zum Dinner in Davos. Wir besuchen das neueröffnete Restaurant Stall Valär, das vis-à-vis der Talstation Jakobshorn seine Tore geöffnet hat. Das Ambiente überzeugt uns unmittelbar: Mit viel Liebe zum Detail wurde der alte Stall in ein edles Restaurant umfunktioniert, welches seinen wahren Charakter dennoch bewahren durfte.
Wir werden freundlich bedient und ich fühle mich ein wenig wie zu Hause. Der Grund dafür verrät uns der Gastgeber: Ausser dem Küchenchef seien alle Angestellten aus Zürich.
Gastgeber ist die Zürcher Miteinander GmbH, die man von diversen Betrieben in Zürich, wie das SMITH and de LUMA oder Maison Manesse, kennt. Ich hätte jedoch nicht gedacht, dass Sie gleich ihre ganze Crew aus Zürich anschleppen! Das Essen war wie erwartet sehr hochwertig und regional, die Preise entsprechend hoch. Was uns besonders gefreut hat? Die vegetarischen Speisen auf dem Menü des Stall Valärs sind sehr kreativ und stehen den Fleischgerichten dabei in nichts nach.
Stall Valär, Brämabüelstrasse 11, 7270 Davos Platz
2. Zürcher Konzept auch in Arosa
Die Idee, Zürcher Konzepte in die Berge zu bringen, ist nicht neu. Ein weiteres Beispiel und sicherlich lohnenswert für einen Besuch ist das Restaurant Alpenblick in Arosa. Der Péclard-Betrieb (auch bekannt von seinen Restaurants Coco Grill & Bar, Pumpstation, Fischer’s Fritz) wirbt mit unkomplizierter, lokaler Küche. Ein Blick in die Speisekarte verrät, dass Bündner Spezialitäten gross geschrieben werden. Von der Gerstensuppe über eine Murmeliplatte bis hin zum Bündner Chäsfondue klingt alles überzeugend.
Alpenblick, Oberer Schwelliseeweg, 7050 Arosa
3. Bündner Bodenständigkeit auf der Stafelalp
Ich persönlich mag es am liebsten authentisch und so zieht es mich auch ganz oft zu Fuss in eine entlegene Bergbeiz. Bekannt geworden durch die SRF-Sendung «Mini Beiz, dini Beiz», isst man auf der Stafelalp eine sensationelle hausgemachte Rösti. Die beiden Brüder Sieber (der eine kocht, der andere serviert) sind ein eingespieltes Team. Der kleine Familienbetrieb bietet sogar Schlafplätze an.
Berghaus Stafelalp, 7276 Davos Frauenkirch
4. Riesen-Cremeschnitte in der Lenzerheide
Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Für alle Naschkatzen habe ich da den ultimativen Tipp: Die Motta Hütte auf der Lenzerheide ist auch nach ihrem Umbau sehr beliebt und nun gibt es sogar noch mehr Platz für die (Unterländer) Gäste.
Ein Must-try ist die Cremeschnitte und ist allein deswegen ein Besuch wert.
MOTTA HÜTTE, Postfach 9, 7078 Lenzerheide
Welches ist Dein Lieblingsrestaurant im Skigebiet? Schreib uns doch hier einen Kommentar oder eine Mail an insider@lunchgate.com mit Deiner persönlichen Empfehlung!
Das Golfhuus in Arosa ist super. Dort gibt es Flammlachs direkt vom Feuer.
Man sitzt gemütlich am Kamin oder geniesst tagsüber die spektakuläre Aussicht am Panoramafenster oder auf der Terrasse.
So viele Tipps in den Kommentaren. Wer weiss… vielleicht zieht es die Zürcher bei so vielen guten Hinweisen doch noch in die Westschweiz oder entdecken in Graubünden noch andere Orte als Arosa, Davos und Lenzerheide.
Die Frage bleibt aber doch noch offen: Wollen denn die Bünder und die Westschweizer die Zürcher überhaupt?
War ja klar, dass Zürcher lediglich Davos, Arosa und die Lenzerheide kennen. Ihr verpasst was!
Da das Bündnerland nicht nur aus Davos und Arosa besteht, empfehle ich euch dringend mal ins Ganni oberhalb von Vals einzukehren. Dort gibt den frischesten Salat den ich in einer Berghütte schon gegessen habe. Im Sommer zudem wunderbaren hausgemachten Rhabarbersirup mit Rhabarber aus dem Garten in Leis. Sowas von authentisch und lokal. Wenn man bei Zürchern speisen möchte kann man das doch gerne in Zürich tun, oder?
Na ja, die Westschweiz ist nicht vertreten, wen wundert.
Hier hätte ich auch eine Empfehlung!
https://www.leschottes.ch
Und dieses Restaurant Pistenrestaurant übertrifft alles was ich kenne…