Früher vermochten Kräuter noch wahre Wunder zu bewirken. Also für die Patienten jedenfalls, für die Trank-Brauerinnen ja bekanntlich nicht immer. Aber Hexe hin oder her: auch heute können uns Pflanzen noch so manches Wehwehchen lindern.
Leider werden Heilpflanzen in unseren Breitengraden nicht allzu grosses Vertrauen entgegengebracht. Das ist schade, denn im Grünzeug steckt viel Potential für unsere Gesundheit! Von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen über Antioxidantien bis hin zu speziellen sekundären Pflanzenstoffen ist so manches enthalten, was dem Körper guttut und ihn unterstützt. Egal ob für die Darmflora, Bauch- oder Regelschmerzen – für alles gibt’s ein Kraut!
Wichtig zu wissen ist aber auch, dass Pflanzen anders arbeiten als es die Schulmedizin tut. Medikamente enthalten meist einen einzigen, konzentrierten und sozusagen aggressiven Wirkstoff gegen etwas, während Pflanzen ganzheitlich und unterstützend arbeiten. Während man Medikamente punktuell und bei akuten Problemen einsetzt, beugen pflanzliche Heilmittel mit einer Integration in die eigene Konsum-Routine eher vor. Positiv ist also auch, dass es so fast keine Nebenwirkungen gibt. Es sei denn, man würde beispielsweise die ätherischen Pflanzen-Öle isolieren und überdosieren. Aber wer macht das schon?!
Also los! Packt den Kessel aus, denn hier ist das grosse, grüne Heilpflanzen-ABC!
Kamille
Der Klassiker unter den Heilpflanzen! Wahrscheinlich sind auch eure Mütter mit einer Tasse Kamillentee neben eurem Bett gestanden, wenn ihr als Kinder krank wart. Und einmal mehr stimmt’s, was Mamis sagen, denn das Ganze ist kein Mythos. Die Kamille entkrampft tatsächlich Muskeln im Magen-Darm-Trakt und wirkt dabei auch entzündungshemmend und antibakteriell. Menschen, die einen diffizilen Magen haben, sollten sich darum sicher mal eine Kamillen-Kur gönnen.
Am einfachsten ist hier ein klassischer Tee mit bestenfalls frischen Kamillenblüten Übrigens: Wegen ihrer antibakteriellen Wirkung kann mit Kamillentee auch gegurgelt werden. So werden Entzündungen im Rachen oder Zahnfleischbereich vorgebeugt.
Zitronenmelisse
Melisse steht im Griechischen für Honigbiene. Macht Sinn, denn die Insekten lieben es, um sie herumzuschwirren und daraus Melissenblütenhonig zu produzieren. Nebst Honig wirkt die Zitronenmelisse dank den enthaltenen ätherischen Ölen aber auch noch beruhigend! Wenn also auch ihr unter Stress und Schlafproblemen leidet, könnte diese Heilpflanze etwas für euch sein.
«Take a chill pill»? Wie wäre es mit einem «Chill-Pesto»? Mit diesem und ganz vielen anderen Rezepten integriert ihr die Zitronenmelisse ganz einfach in euren Tagesablauf.
Brennnessel
Wir wetten, dass auch ihr als Kind schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht habt mit Brennnesseln. Da rannte man unschuldig auf dem Spielplatz herum und dann brannte auf einmal alles! Glücklicherweise ist aber die Brennnessel doch noch für was zu gebrauchen: Die Blätter wirken nämlich entwässernd und lindern Arthrose oder Rheuma!
Die Brennnessel ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Ganz toll schmeckt beispielsweise eine Brennnessel-Suppe. Tipp: Damit die Blätter bei der Zubereitung nicht «stechen», einfach kurz mit einem Walholz drüber rollen.
Frauenmantel
Ladies! Der Name ist Programm: Der Frauenmantel kümmert sich in erster Linie um Frauenprobleme. Beispielsweise sorgen die Blätter der Pflanze für ein hormonelles Gleichgewicht, lindern Menstruationsbeschwerden, stärken das Bindegewebe und fördern die Milchbildung. Ein wahrer Lifesaver.
Und zum Glück ist eine Zubereitung von Frauenmantel auch suuuper easy! Ihr könnt die Blätter zum Beispiel einfach in den Mixer geben, ein paar Früchte dazu reinpacken und fertig ist der gesunde Lady-Smoothie für jeden Morgen.
Ashwagandha (Winterkirsche)
Ashwa.. WAS?! Zugegeben ist der Name wirklich nicht ganz so einfach, wenn man ihn zum ersten Mal hört. Der Name bedeutet übersetzt „Geruch des Pferdes“, was sich erstmal nicht extrem lecker anhört. Und doch lohnt es sich, die seit über 3000 Jahren eingesetzte Ayurveda-Heilpflanze einmal auszuprobieren. Sie wird vor allem bei Angst- und Panikzuständen und überhöhtem Stress eingesetzt und soll allgemein für ein positiveres Lebensgefühl sorgen.
Für den momentanen Hype um Ashwagandha ist auch die Mond-Milch verantwortlich! Wahrscheinlich sagt euch das (noch) nichts. Aber wir können versichern: Bald gehört dieses Getränk zu eurem Gute-Nacht-Ritual!
Und welche Heilpflanzen verwendet ihr sonst noch in der Küche? Schreibt es uns in die Kommentare oder via insider@lunchgate.com.