Was macht eigentlich eine gute Freundin aus?
Ist es das gegenseitige Vertrauen? Füreinander da sein, in guten wie in schlechten Tagen? Sich ohne Worte zu verstehen? Ja, ja und ja! Aber jemand, der mir die geheimsten (und besten) Familienrezepte verratet, ist für mich eine sehr gute Freundin mit einem ganz besonderen Platz in meinem Herzen.
Im Jahr 2003 habe ich das erste Mal die Curry-Zucchetti von Chrigis Papa probiert. Ich muss zugeben, das Wort «probiert» passt in diesem Zusammenhang nicht, da ich das ganze Glas in rekordverdächtigen 7 Minuten inhaliert habe. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich nichts Vergleichbares gekostet: Die Würze vom Curry, gepaart mit der Säure des Essigs und die butterweichen Zucchinistücke mit süssem Abgang stellten pure Perfektion im Glas dar.
In den vergangen Jahren habe ich unaufhörlich nach einem ähnlichen Geschmackserlebnis gesucht – leider ohne Erfolg. Als ich letzten Herbst wieder vor einem Glas gekauften Curry-Zucchetti sass und melancholisch darin herumstocherte, kam mir der Einfall meines Lebens: Warum frage ich nicht einfach Chrigi nach dem Rezept? (An dieser Stelle bitte ich euch, meine Reaktionsgeschwindigkeit von 16.5 Jahren unkommentiert zu lassen).
Meine liebste Chrigi war nicht nur so freundlich, ihrem Papa das Rezept zu entlocken, sondern hat mir zudem auch erlaubt, dieses hier mit euch zu teilen. Einen Grund mehr Chrigi zu feiern.
Holt die Einmachgläser raus und verdoppelt am besten gleich die Mengen für dieses Rezept, denn das, was ihr nach dieser Anleitung kreieren werdet, wird euer Leben für immer verändern.
Die Zutaten
- 1.5kg Zucchetti
- 150g Zwiebeln
- 70g Salz
- 360ml Essig (weiss)
- 360ml Wasser
- 150g Zucker
- 3TL Curry
- Handvoll Pfefferkörner
Die Zubereitung
Tag 1: Zucchetti entkernen und in ca. 2 x 2cm grosse Stücke schneiden. Zwiebeln in feine Ringe hobeln. Salz dazugeben und alles in einer Schüssel gut vermischen. Abgedeckt bei Raumtemperatur stehen lassen.
Tag 2: Das von den Zucchetti und Zwiebeln abgegebene Wasser wegleeren und das Gemüse gut abspülen. Essig, Wasser, Zucker, Curry und die Pfefferkörner aufkochen und anschliessend über die Zucchetti geben. Wieder abgedeckt über Nacht stehen lassen.
Tag 3: Das Essig-Wasser absieben, auffangen und kurz aufkochen. Anschliessend erneut über die Zucchetti leeren. Eine weitere Nacht abgedeckt stehen lassen.
Tag 4: Alles (Zucchetti mit dem Essig-Wasser) kurz aufkochen und in saubere Einmachgläser füllen.
Gemäss Chrigi sind die eingelegten Zucchetti mindestens 12 Monate haltbar, jedoch hat es selten ein Glas geschafft, so lange unangetastet zu bleiben.
Liebe Finia, danke dir für dieses geniale Rezept. Habe fast nicht aufhören können mit probieren…Und gleich nochmals ein paar Gläser gefüllt. Nun ist ja schon die Adventszeit angebrochen und ich experimentiere mit Kürbis und Rotkohlstückchen und ein klein wenig Kardamom, Zimt und Gewürznelken. Bin gespannt und freue mich auf weitere leckere Rezepte von dir.
Awww, was für ein toller Kommentar! DANKE für dieses Feedback! Haha, ich kann dein Verhalten vollkommen nachvollziehen – mir erging es genau gleich 😀
PS: Morgen geht ein neues Rezept online und ich weiss, das sage ich jedes mal, aber: OMFG!
Hab und verwende das Rezept schon seit Jahren – nicht von Chriggi 😉
es sind tatsächlich die Besten! Allerdings schneide ich die Zucchetti nicht in Würfel, sondern in Scheiden. Sieht gerade mit einem Buntmesser geschnitten genial aus.
Ah interessant! In Längs- oder Querstreifen? Und wie dick sind die in etwa?
Diese Technik werde ich das nächste mal ausprobieren 🙂 Danke für den Tipp!
Hello Finia. Kurze Frage zu Punkt 1. Wie lange lässt du das da stehen? Über Nacht? Danke und liebe Gruess, Isa
Liebe Isa
Ja, über Nacht. Es kommt nicht darauf an, ab es schlussendlich 24 Stunden oder doch „nur“ 10 Stunden sind.
Bei mir variierte es zwischen 14 und 24 Stunden.
Bitte lass mich wissen, wie es lief (und vor allem, wie dir die Zucchetti schmecken 🙂 )
Liebe Grüsse
Finia
so cool, dieses rezept hab ich vor jahren von meinem grosi bekommen (von hand geschrieben?) und es sind wirklich die allerbesten eingelegten zucchetti! leider hab ich im gegensatz zu allen anderen gärtnerinnen nie eine zucchettischwemme sondern immer nur ein paar kleine krumme dinger. der rest verfault schon als minigemüse direkt an der pflanze…
Oh ja, das sind sie! Und endlich versteht mein Umfeld, wovon ich 16.5 Jahre geschwärmt habe 😀 haha
Vorgestern habe ich in eines der bereits offenen Gläser frische Chilistücke reingelegt und gestern Abend davon gekostet: WOOOW! Sehr zu empfehlen, wenn man gerne scharf isst 🙂
Schade, dass es mit deinen Zucchetti nicht so klappt… Aber glücklicherweise gibt es die aktuell auf dem Markt en masse und das in bester Bio Qualität 🙂 (fast so lecker, wie die Zucchetti aus dem eigenen Garten 🙂 )