Habt ihr euch schon genug ausgetobt beim Bananenkuchen backen? Wir schon! Zum Glück gibt es aber noch ganz viele andere Sachen, die wir während dieser entschleunigten Phase anpacken können. Wie wäre es, eure Küche einmal komplett zu reorganisieren? Das braucht nämlich so seine Zeit, lohnt sich aber echt! Bereits vor einem Jahr haben wir euch die heissesten Tipps und Tricks der Aufräum-Göttin Marie Kondo verraten. Hier gelangt ihr zum wohl saubersten Artikel auf Lunchgate, falls ihr diesen verpasst habt!
In diesem Post aber möchten wir euch Tipps geben, wie ihr euren Plastik-Verbrauch in Schach halten könnt und es vielleicht schafft, komplett aus dem Wegwerf-Hamsterrad auszusteigen. Für Flora und Fauna und uns selbst – Auf los geht’s los!
Wachspapier statt Frischhaltefolie
Im Jahr 2018 wurde von Wissenschaftlern erstmals Mikroplastik im menschlichen Stuhlgang nachgewiesen. Was dies für uns genau bedeutet, ist bis jetzt noch nicht ganz geklärt. Klar ist aber: gesund geht anders.
Die schlechte Nachricht ist, dass sich mit der Zeit Partikel der Frischhaltefolie (und übrigens auch Aluminiumfolie) lösen und so in unser Essen gelangen. Die Alternative, die Lebensmittel einfach gar nicht mehr einzupacken lässt sich aber auch nicht empfehlen, weil die Lebensmittel so schneller verderben und somit zu grösserem Lebensmittelabfall führt.
Die gute Nachricht ist aber, dass diese Haltbarkeitsfolien ganz einfach ersetzt werden können. Beispielsweise mit Wachstüchern aus Carnaubawachs! Die dekorativen Wachstücher könnt ihr analog zur Frischhalte verwenden. Nach dem Gebrauch werden diese dann kurz abgespült, anstatt weggeworfen. Bei sorgfältigem Umgang könnt ihr die Wachstücher übrigens mehrere Jahre benützen – das nennen wir Nachhaltigkeit!
Röhrli aus Glas oder Edelstahl
Das Schlimmste des Schlimmen: Einweg-Plastik! In der Europäischen Union soll bis 2021 ein totales Verbot von Einweg-Plastikartikeln herrschen. Auch hier bei uns gab es bereits mehrere politische Vorstösse, um den Wegwerfartikeln den Kampf anzusagen. Kaufen können wir Plastikstrohhalme jedoch nach wie vor.
Doch wir können der Politik zuvorkommen – und das ganz einfach mit Glas- und Edelstahlröhrli. Einige Gastronomiebetriebe arbeiten bereits damit, in den privaten Haushalten angekommen ist das Röhrli-Projekt aber nur sporadisch. Dabei ist das Trinken mit den nachhaltigen Strohhalmen um einiges angenehmer. Und dank verschiedenen Farben, Muster und Formen auch viel dekorativer!
Allzweckreiniger selber herstellen
So, jetzt wird noch ein wenig gebastelt! Die gefühlt tausend Putzmittel, die wir zuhause horten, sind nämlich nicht nur eine regelrechte Plastikverschwendung. Sie sind zusätzlich auch eine Belastung für unseren Geldbeutel und nehmen viel Platz weg. Genau deshalb ist der selbsthergestellte Universalreiniger eine super Alternative!
Ihr benötigt hierfür lediglich drei Dinge: Reste – besser gesagt die Schalen – von Zitrusfrüchten, weisser Haushaltsessig und ein grosses Gefäss. Das Gefäss, zum Beispiel ein Einmachglas, sollte dabei auf jeden Fall kunststofffrei sein, denn die Säuren könnten schädliche Partikel herauslösen.
Als erstes füllt ihr die Zitrusschalen dicht in das Gefäss und giesst dann Essig dazu bis die Schalen vollständig bedeckt sind. Jetzt lässt ihr das Ganze für zwei bis drei Wochen so stehen. Weil die Schalen den Essig aufsaugen, solltet ihr jeweils Essig nachgiessen. So vermeidet ihr nämlich Schimmel – den wollen wir natürlich ganz und gar nicht!
Nach diesen zwei bis drei Wochen ist euer Allweckreiniger fertig! Der Essig sollte nun dunkler sein und nach erfrischenden Zitrusdüften riechen. Euer selbstgemachtes Putzmittel kann jetzt unverdünnt angewendet werden. As simple as that!
Küchenutensilien aus Holz
Back to the roots: Vielleicht waren in den 2000ern Schöpflöffel, Spülbürsten und Schneidebretter aus farbigem Plastik in. Doch jetzt geht der Trend glücklicherweise wieder vermehrt in Richtung Holz!
Ein oft gehörtes Vorurteil gegenüber holzigen Küchenutensilien ist, dass diese wenig hygienisch seien. Für alle, die dies befürchten gibt es eine gute Nachricht, denn genau das Gegenteil ist der Fall. Holz enthält nämlich pflanzliche Gerbstoffe, die antibakteriell wirken. Gerade bei Schneidebrettern, in die wir immer wieder hineinschneiden, löst sich dieses natürliche Putzmittel verstärkt. Übrigens: Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, findet auch Holzutensilien mit auswechselbarem Kopf.
Grünes Shopping
Der Supermarkt gleich um die Ecke ist zugegebenermassen schon praktisch. Aber leider bieten diese häufig nur Produkte an, die doppelt und dreifach eingepackt sind. Abhilfe schaffen hier Zero-Waste-Läden und Wochenmärkte!
Wer den Blogpost über unsere Zürcher Wochenmärkte verpasst hat, findet hier heraus, ob in eurer Nähe einer stattfindet. Und seid nicht überrascht, denn in beinahe jedem Stadtkreis werden Märkte organisiert. Mit Jutebeutel oder einem Korb bewaffnet findet ihr allerlei Leckeres – plastikfrei, regional und saisonal!
Auch Zero-Waste-Läden werden immer populärer in der Schweiz. In Zürich gibt es bereits mehrere, die ganz zentral gelegen sind. Das Konzept dabei ist einfach: Ihr bringt die Behälter selber mit oder leiht euch diese vor Ort aus und füllt dann die gewünschten Produkte gleich dort hinein. So könnt ihr euch auch nur so viel kaufen, wie ihr auch wirklich benötigt. Spart Geld und macht Spass!
Tschüss, Küchenpapier
Uff, beim Küchenpapier läuft gar einiges falsch. Nebst der Tatsache, dass die Tücher immer in Plastik verpackt sind, wandern sie bereits nach einer Anwendung in den Müll. Und habt ihr gewusst, dass weltweit jeder fünfte Baum für die Papierproduktion gefällt wird? Wir auch nicht!
Aber jetzt mal ehrlich: Brauchen wir dieses Küchenpapier denn überhaupt? Aufsaugen können nämlich auch Lappen und Tücher aus Baumwolle. Ihr kommt also auch mit diesen bereits im Haushalt vorhandenen Sachen sehr weit.
Falls ihr jedoch auf absolut gaaaar keinen Fall auf Küchenpapier verzichten könnt, gibt es auch hier eine bessere Alternative, die ohne Plastik daherkommt und auch noch nachhaltiger ist: Küchenrollen aus Bambus! Küchenrollen aus Bambus werden genau gleich verwendet wie herkömmliches Küchenpapier, sie halten bei sorgfältiger Handhabung jedoch bis zu einem Jahr und schonen – wir haben nachgerechnet – so auch den Geldbeutel. Im Moment gibt es einen regelrechten Bambus-Hype in der Öko-Szene, denn Bambus kann innerhalb von einem Tag bis zu einem Meter nachwachsen. Wow!
Vorratsgläser und Lunch-Boxen aus Glas
Lebensmittel in Plastiksäckli aufbewahren? Dafür gibt es eine viel stilvollere Alternative! Mit hübschen Vorratsgläsern könnt ihr Pasta, Müesli und Nüsse direkt im Unverpackt-Laden einkaufen gehen. Und natürlich noch viel mehr! Empfehlenswert ist dazu auch ein Beschriftungsgerät, mit welchem ihr die Gläser dann problemlos anschreiben könnt – Retrolook inklusive!
Viel unterwegs? Auch für Lunch-Boxen aus Plastik gibt es überall glasige Alternativen. Diese sind zwar ein wenig schwerer als Plastik, dafür ist das Essgefühl jedoch viel angenehmer. Achtet hier darauf, dass der Deckel aus Holz, Bambus oder ähnlichem Material besteht, denn paradoxerweise verwenden viele Anbieter einen Plastikdeckel. Und wenn ihr euch auch noch eines dieser coolen, kompakten und plastikfreien Bestecksets besorgt, seid ihr wirklich good to go!
Selbstgemacht statt eingekauft
Vielleicht habt ihr ja nicht immer die Möglichkeit, in einem Zero-Waste-Laden einzukaufen. Das macht überhaupt nichts! Ganz viele Standard-Zutaten lassen sich bequem zuhause herstellen.
Dazu gehören beispielsweise:
- Milchalternativen aus Cashew oder Mandeln
- Ketchup für ein sommerliches BBQ
- Sugo für die nächste Spaghettata
- Würzige Bouillons und Suppen
- Cremige Salatsaucen
All dies könnt ihr dann gut in Vorratsgläsern verschliessen und eine ganze Weile aufbewahren. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, in qualitativ hochstehende, langlebige und bestenfalls plastikfreien Küchengeräte zu investieren.
Step by step zu Zero Waste
Bitte überfordert euch nicht! Zero Waste ist ein Konzept, das man Schritt für Schritt umsetzen soll. So vermeidet ihr auf jeden Fall Enttäuschungen sowie Stress und gewöhnt euch ganz nebenbei an einen nachhaltigen Lebensstil.
Und grosse Bitte: Das sofortige Wegwerfen von allem aus Plastik, macht wenig Sinn! Braucht eure Plastikutensilien unbedingt bis diese kaputt sind, bevor ihr sie durch eine plastikfreie Version ersetzt – Nachhaltigkeit bedeutet nämlich auch Langlebigkeit!
Viel Spass beim Reorganisieren eurer Küche! Haben wir einen nützlichen Zero-Waste-Tipp vergessen? Dann schreibt es uns in den Kommentaren oder via insider@lunchgate.com.