Von der Vollautomatikmaschine über die Bialetti bis zur Kolbenmaschine, zum Frühstück, nach dem Mittagessen und nach einem feinen Znacht mit Freunden: Bei uns in der Schweiz ist das heissgeliebte und traditionell heissgetrunkene Bohnenwasser alias Kaffee für viele nicht mehr aus dem Getränkeplan wegzudenken. Doch wie trinkt man auf unserer Kugel das flüssige Koffeindoping sonst so?
Äthiopien - Schafe und Kaffee
Nein, Kaffee hat seinen Ursprung nicht wie von vielen vermutet in Südamerika, sondern im afrikanischen Äthiopien. Von dort soll nämlich auch die erste Kaffepflanze kommen. Der Legende nach soll ein Schafhirte rund um das 9. Jahrhundert n.Chr. festgestellt haben, dass einige seiner Paarhufer nach dem Verzehr von Kaffeekirschen ziemlich aufgedreht waren.
Traditionell wird, vor allem im ländlichen Äthiopien, dreimal am Tag eine Kaffezeremonie abgehalten. Über der Kohle geröstete Bohnen werden gemahlen und dann zermörsert, um dann verköstigt zu werden. Ein alltäglich wiederkehrendes Ritual.
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Türkei - Mokka
In einer zweiten Etappe der Zeitgeschichte des Kaffees verbreitete sich der Trunk gegen das 15. Jahrhundert schliesslich auch im Osmanischen Reich. Das anfänglich verbotene Getränk wurde aber allen Regulationen zum Trotz rege konsumiert. Erst ab dem 18. Jahrhundert wurde die Bohne in der Türkei dann legalisiert. „Mokka“ nennt sich in der Türkei die Zubereitungsart des uns bekannten Kaffeegebräus. Feines Bohnenpulver wird mit heissem Wasser aufgegossen und dann ohne Filtration konsumiert.
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Griechenland - Kalt mit Nikotin
In Griechenland wurde der Kaffee ursprünglich ähnlich genossen wie in der Türkei. Also in Form eines mokkähnlichen Gebräus. Die Griechen erkannten aber, dass kalter Kaffee ebenfalls sehr gut schmeckt. Ob dieser Moment nun die Geburtsstunde des Café Frappé war oder nicht – darüber lässt sich nur spekulieren. Fakt ist, dass sich in Südosteuropa ein kalter Kaffee, ob mit oder ohne Milch, und eine Zigarette schon fast als Frühstück etabliert haben.
Italien - Kaffee oder Caffè?
Guter Kaffee und Italien sind für Allerwelt schon fast Synonyme. Vom Cappuccino bis zum Espresso liessen die Italiener in der Entwicklung leckerer Bohnengetränke nichts anbrennen. Als Tourist oder Neuling ist die italienische Kaffeekultur aber doch ab und an ein Mysterium. “Caffè” ist nicht gleich Kafi, sondern ist im grossen Stiefel ein schlichter Espresso. Cappuccino wird auch nicht (oder keinesfalls) zum “z’Vieri” konsumiert, sondern morgens vor dem Mittagessen.
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Indonesien - Ausscheidungen der speziellen Art
Wem Kopi Luwak ein Begriff ist, der weiss was gleich kommt. Für alle die, die keine Ahnung haben wovon hier die Rede ist und zudem keine Zeilen über Kaffee im Zusammenhang mit Exkrementen lesen wollen: Bitte überspringt doch folgende Passage.
Kopi Luwak ist im Prinzip eine von Fleckenmusangen – eine Unterart der Schleichkatzen – verdaute Edel-Kaffebohne, welche weltweit zu horrenden Preisen angeboten wird. Wer auf die Idee kam, aus Exkrementen einer Katzenart die Bohnen zu picken und folglich daraus ein Getränk zu machen, wird wohl nie vollends geklärt werden können. Fakt ist jedoch, dass die kuriose Bohne aus dem Enddarm der Schleichkatze weltweit als Delikatesse gehandhabt wird. Nebst Indonesien wird diese Art von Kaffee auch in Südamerika hergestellt.
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Amerika - Süss oder mit Filter
Nebst dem traditionellen Filterkaffee, welchen man in jedem Diner, Drive-In & Dive bekommt, hat Nordamerika mit mittlerweile über den Planeten anerkannten Kaffeegrossmächten wie Starbucks ganz eigene Wege eingeschlagen. Süss und “fancy” soll es sein. Ob mit Karamell, Schokolade oder einer Pizza obendrauf: Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist auch bezüglich der Kaffeekreationen niemandem eine Grenze gesetzt.
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Apropos Kaffee: Am 2. und 3. März findet in Zürich, in der Halle 622, das Swiss Coffee Festival statt!
Natürlich sind mit dieser Listung noch nicht alle Facetten bzw. Kulturen bezüglich des Kaffees auf dieser Weltschicht behandelt worden. Wo habt ihr schon ausergewönlichen Kaffe getrunken? Schreibt es uns in den Kommentaren oder via insider@lunchgate.com.
Wenn man schon den Besserwisser markiert (“Caffé” ist nicht gleich Kafi, sondern ist im grossen Stiefel ein schlichter Espresso.), dann sollte man besser auch die richtigen Anführungszeichen und vor allem den korrekten Akzent verwenden. Also so: «Caffè». Cin cin!
Lieber Bevo, wir würden uns niemals anmassen, uns als Alleswisser oder gar noch – oh Schreck – als Besserwisser zu bezeichnen, weshalb wir um jeden Hinweis zu Fehlern und Irrtümern froh sind. Danke also für dein aufmerksames Auge, den Text haben wir entsprechend angepasst! 🙂 Cin cin!