An diesem wunderbaren sonnigen Morgen mache ich mich auf zu einem besonderen INSIDER Tipp. In die sogenannte kleine Freiheit begebe ich mich und will mehr darüber erfahren. Auf den ersten Blick erinnert mich der kleine Hafencontainer mitten auf einem Platz zwischen dem Central und der Universität/ETH an den Gerolds Garten.
Während der Woche ist hier ab 7:45 Uhr und am Wochenende ab 10 Uhr die Kaffeemaschine, wie jetzt, in Hochbetrieb. „Lungo zum hier Trinken“, „Cappuccino to go, bitte“ – zum Glück wohne ich ganz in der Nähe. Auch am Mittag kann man sich vor Kundschaft kaum retten. Das Essen: Orientalische Spezialitäten wie Sandwiches oder verschieden grosse Mezze-Platten. Der Vergleich zum Gerolds Garten liegt also nahe, wird aber nicht gerne gehört, wie ich mir sagen liess.
Ich treffe also Fiona, die Geschäftsführerin der kleinen Freiheit, und Sie verrät mir, wieso sich ihr Lokal mit einem eigenen Konzept klar vom Gerolds Garten abgrenzt.
Der unscheinbare Standort der kleinen Freiheit; ein echter INSDIER Tipp, Foto: kleine Freiheit
Fiona, was unterscheidet Euch vom Gerolds Garten an der Hardbrücke?
Es stimmt, dass wir ähnlich wie der Gerolds Garten einen Schiffscontainer haben und ebenfalls Getränke, Mittag- und Abendessen sowie Dessertkreationen aus der Region anbieten. Grundsätzlich verfolgen wir aber ein anderes Konzept: Wir haben einen Ort für Leute aus dem Quartier kreiert und sind darauf bedacht, dass diese durch unseren Betrieb nicht gestört werden – weder am Abend noch während des Tages. Wir sind halt mitten in der Stadt. Wir sind zudem auch weniger kommerziell und unser Ziel ist es, das Quartier (Kreis 1) aufleben zu lassen und den Anwohnern, Studenten und Geschäftsleuten eine Oase in der Stadt anzubieten.
So sieht die kleine Freiheit für den Barkeeper aus: Blick von hinter der Bar auf den Platz, Foto: kleine Freiheit
Der Schiffcontainer, der im Zentrum steht, Foto: kleine Freiheit
Was heisst für Dich weniger kommerziell?
Klein, persönlich und regional. Das ist die kleine Freiheit und so soll sie auch weiterhin bleiben. Allein die Platzverhältnisse würden eine Vergrösserung unseres Raums gar nicht erlauben. Was viele nicht wissen: Wir haben nur einen Teil des Weinbergparks zwischen dem Central und der ETH gemietet, das andere Stück ist öffentlich und kann frei genutzt werden. Daran wollen wir nicht rütteln.
Seit wann gibt es die kleine Freiheit?
Es gibt uns bereits seit drei Jahren und mittlerweile sind wir fester Bestandteil des sommerlichen Stadtbilds. Ich sage bewusst Sommer, da die kleine Freiheit bis anhin nur ein Sommerbetrieb war. Dieses Jahr wird aber alles anders: Mit dem neuen Wintergarten sind wir nun ein Ganzjahresrestaurant mit Ofen zum Heizen im Winter.
Mit dem Ausbau macht es den Anschein, als ob Ihr vorhabt länger zu bleiben. Die Gründer haben damals – vor drei Jahren – von der grünen Stadt Zürich eine Bewilligung für drei Jahre erhalten. Wie sehen die Zukunftspläne aus?
Soeben haben wir die Zusage erhalten, dass wir weitere fünf Jahre bleiben dürfen. Ich bin als Geschäftsleiterin eingestellt worden, um weitere Projekte in Bezug auf Kultur, Events und Kulinarik vorantreiben zu können. Wir freuen uns immer sehr, wenn Leute auf uns zukommen und ein Event organisieren möchten. Die Zukunft sieht also sehr spannend aus – langweilig wird uns bestimmt nicht.
Herzlichen Dank für das Gespräch und alles Gute für die bevorstehenden Projekte, liebe Fiona.