Käse, Rösti, Fondue und Fleischaufschnitt daran denkt man, wenn der Begriff Walliser Kanne fällt. Bei den einen lösen diese Speisen wahre Freudensprünge aus, bei den anderen macht sich ein gelangweilter Gesichtsausdruck breit. Ich gehöre zu letzteren. „Oh Käse und Rösti? Und dann noch zum Zmittag?“ Das waren meine Gedanken, als ich den Auftrag fürs Testessen bekam. Trotzdem freute ich mich über die Einladung zum Mittagessen, habe hier reserviert und es mir in dem typischen Schweizer Restaurant gemütlich gemacht.
Mein Besuch in dem urchigen Lokal sollte mir zeigen, dass Schweizer Küche auch anderes zu bieten hat als nur Rösti, Käse und Fleischaufschnitt. Ob sich meine Meinung über die Schweizer Küche geändert hat? Das erfährst Du im Bericht.
Gemütliches Ambiente lädt zum Verweilen ein
Dunkle Holzbalken stützen die Decke. Glänzende Messing-Schüsseln schmücken die Theke, Kuhglocken hängen vom Deckenbalken, aus Holz geschnitzte Kühe und Alphorn spielende Appenzeller zieren die Fenstersimse. Hier lässt man sich gerne auf den gemütlichen Stühlen und den Sitzbänken entlang der Wände nieder. Rote, gelbe und grüne Kissen bestickt mit Edelweissen dienen als Rückenlehnen. Hier ist es gemütlich, man fühlt sich wohl. Schweizerisch urchig eben – mit viel Stil.
Als wollten sie einem den Weg leuchten – kleine Laternen über der Garderobe beim Eingang zum Lokal. Foto: Kassandra/Lunchgate
Holzschnitzereien auf Fenstersimse und Kissen auf den Holzbänken sorgen für ein gemütliches Ambiente. Foto: Kassandra/Lunchgate
Viele kleine Details verleihen dem Restaurant seinen einmaligen Charakter. Foto: Kassandra/Lunchgate
Alles andere als nur Käse und Rösti
Der zarte Geruch von Käse liegt in der Luft – so habe ich mir das auch vorgestellt. Ich mache mich gefasst auf eine Speisekarte mit viel Käse, Rösti und Fleisch – bürgerlich deftig eben.
Weit gefehlt – zumindest fast. Als ich einen Blick ins Mittagsmenü werfe, bin ich positiv überrascht. Ja, es gibt sie die Schweizer Spezialitäten, aber auch anderes. So bestelle ich mir das gar nicht so schweizerische Mittagsmenü mit dem herbstliche Risotto – ein Kürbisrisotto mit Orangen-Gewürz-Schaum und Parmesan. Meine Begleitung entscheidet sich für die geschmorten Schweinsbäggli mit getrüffeltem Kartoffelstock und Randensalat.
Zur Vorspeise bekommen wir einen gemischten Salat und eine Blumenkohl-Suppe. Beides schmeckt sehr gut. Der Salat ist frisch und knackig, die französische Sauce nicht zu fettig und in der Menge genau richtig. Auch die Suppe schmeckt hervorragend, so als würde man mit jedem Löffel ein Stück Blumenkohl essen.
Auch die Hauptspeisen schmecken uns sehr gut. Mein Risotto pappt nicht und ist in der Konsistenz genau richtig. Die mundgerechten Kürbisstücke haben Biss und zerfallen nicht. Der Orangen-Gewürz-Schaum verleiht dem Gericht einen frischen Dreh – er löst sich nicht auf, wie man das von anderen Schaums kennt. Ich kann also bis zum letzten Bissen die tolle Geschmackskombi aus Kürbis, Parmesan, Risotto und Orange geniessen. Die Süsse des Kürbisses und der Orange hält die Balance mit der Würze des Parmesans.
Auch meine Begleitung schwärmt von ihrem Essen. Die Schweinsbäggli sind butterzart. Der Trüffel schmeckt nicht zu penetrant und verleiht dem Kartoffelstock eine herbstliche Note. Der Randensalat ist frisch und ergänzt das Gericht perfekt.
Bis ins letzte Detail durchgeplant: Karierte Servietten und Besteck in urchigem Look. Foto: Kassandra/Lunchgate
Bis zum letzten Bissen kann ich den Orangen-Gewürz-Schaum geniessen. Foto: Kassandra/Lunchgate
Die Butter weichen Schweinsbäggli mit dem Randensalat und getrüffeltem Kartoffelstock – ein wahrer Genuss. Foto: Kassandra/Lunchgate
Ein zweites Dessert, bitte
Zum Menü gehört immer auch ein kleines Dessert. Heute gibt es ein Stück selbstgemachten Apfelkuchen mit Sahne. Ich schmecke sofort, dass für den Kuchen frischen Äpfel verwendet wurden. Der Teig ist genau richtig gebacken und die Sahne hausgemacht.
Wir mögen den Kuchen so gerne, dass meine Begleitung und ich – zwei Dessert-Liebhaberinnen – uns nicht zurückhalten können, noch ein zweites Dessert zu bestellen. Einmal die Greyerzer Crème Brûlée mit Kirschkompott und einmal die Meringue mit Vanilleeis, Sahne und frischen Beeren.
Beide Desserts sind sehr zu empfehlen. Die Kruste der Crème brûlée bricht, als ich sie mit dem Löffel anschlage. Das Kirschenkompott verleiht dem Dessert eine angenehme Säure.
Auch die Meringe war ein Genuss. Zubereitet in einem Einmachglas lag das Vanilleeis auf der Masse aus Sahne, gebrochener Meringe und Beeren.
Das Menüdessert: der hausgemachte Apfelkuchen. Foto: Kassandra/Lunchgate
Perfekt zubereitet: Die Crème Brûlée mit Kirschkompott. Foto: Kassandra/Lunchgate
Die Meringue wurde vom Koch innovativ zubereitet, indem er sie in einem Einmachglas servierte. Foto: Kassandra/Lunchgate
Preise: ein Mittagsmenü, das sich lohnt
Die Preise für die Mittagsmenüs sind mehr als fair. Die geschmorrten Schweinsbäggli, mit der Blumenkohlsuppe und dem Apfelkuchen kostet 24 Franken. Das Menü mit dem herbstlichen Risotto, dem gemischten Salat und dem Apfelkuchen schlägt mit 20 Franken zu Buche. Für unsere beiden zusätzlichen Desserts zahlen wir 13 Franken (Crème brûlée) und 14 Franken (Meringe).
Der INSIDER empfiehlt
Ich empfehle die Walliser Kanne gerne als Restaurant – vor allem über Mittag lässt es sich hier gut einkehren. Die Bedienung ist zuvorkommend und schnell, man wartet nicht lange auf das frisch zubereitete und qualitativ hochwertige Essen. Die Walliser Kanne ist eine urchige Ruhe-Oase mitten in der Grosstadt, die mit ihrem gemütlichen Ambiente und dem guten Essen überzeugt.
Damit wir Dir von den neuesten und hipsten Lokalen berichten können, finanzieren wir uns unter anderem durch Kooperationen mit Gastronomen und Gastrogruppen. Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit der Walliser Kanne entstanden. Wir freuen uns sehr darüber und danken für das Vertrauen seitens des Restaurants. Wir bilden uns stets eine eigenen, objektive Meinung und kommunizieren diese wahrheitsgetreu in unseren Beiträgen.