Was war das für ein Festmarathon! Bestimmt habt auch ihr euch so richtig die Mägen vollgeschlagen. Und jetzt? Habt ihr einen guten Vorsatz fürs neue Jahrzehnt – gesünder essen, weniger Fleisch konsumieren oder gar den veganen Lebensstil ausprobieren?
Für Letzteres führt die Vegane Gesellschaft Schweiz zum allerersten Mal den im Ausland schon sehr beliebten «Veganuary» durch. Das Ziel ist es dabei, sich den ganzen Januar hindurch ausgewogen vegan zu ernähren. Das Motiv dahinter ist für jeden individuell, das kann von der eigenen Gesundheit bis zur Infragestellung der Tierhaltung reichen – eine pflanzliche Ernährung ausprobieren lohnt sich auf jeden Fall.
Hier sind einige Tipps für alle diejenigen, die sich zu dieser Challenge entschlossen haben – oder das noch tun möchten.
Informiert euch
Ihr habt euch aus einem bestimmten Grund für die Teilnahme entschieden. Ob nun aus ethischen, gesundheitlichen oder ökologischen Gründen. Aber schafft ihr es, diese Motivation den ganzen Januar hindurch aufrecht zu behalten?
Unser Tipp: Informiert euch! Das Interesse an Veganismus ist ja offensichtlich bereits vorhanden – aber wie viel wisst ihr wirklich über die Herstellung von Fleischprodukten, die optimale Nährstoffversorgung für unseren Körper oder gar den Landverbrauch der Tierindustrie? Das Thema ist hochspannend, ihr lernt viele neue Sachen und erinnert euch, warum ihr die Challenge angenommen habt.
Jeder Anfang ist schwer
Es ist noch kein Veganer vom Himmel gefallen. Und sowieso ist die Definition davon, was ein Veganer is(s)t dehnbar. Lass dir gesagt sein, dass es auch unter Veganern stets Diskussionen gibt, ob man ein bestimmtes Produkt konsumieren soll oder nicht.
Du darfst also bei Kleinigkeiten deine eigene Definition von veganer Ernährung haben und musst auch nicht von Anfang an ein Hardcore-Veganer sein. Es ist ja auch nicht so einfach, von einem Tag auf den anderen alles zu erkennen, was nicht pflanzlichen Ursprungs ist.
Junkfood-Veganer oder Rohköstler?
Wusstest du, dass es DEN Veganer gar nicht gibt? Es gibt eine ganze Bandbreite an verschiedenen Formen der pflanzlichen Ernährung. Beispielsweise gibt es die Junkfood-Veganer, die sich Burger, Pizza und Döner mit Fleischersatz und veganen Fertigprodukten gönnen. Oder es gibt die Rohkost-Veganer, die ausschliesslich vollwertige und unverarbeitete Produkte konsumieren, die nicht über 40 Grad gekocht wurden. Und dann gibt’s halt noch alles dazwischen. An der Frage aber, ob Veganer nun Fleischalternativen konsumieren sollen oder nicht, spalten sich die Gemüter.
Ein grosser Vorteil der eher ungesunden Fertigprodukte ist, dass sie vor allem den Start massiv vereinfachen. Deshalb findest du hier eine Liste mit den gängigsten veganen Convenience-Produkten der grössten zwei Detailhändler, die klar als vegan gekennzeichnet sind. Hallo guilty pleasure!
- Käse: Käsescheiben von Wilmersburger (Coop, Migros), Feta von Violife (Coop), Camembert von New Roots (Coop), Parmesan von Violife (Coop), Streu- und Schmelzkäse von Wilmersburger, SimplyV oder Eigenmarke Migros (Coop, Migros)
- Tiefkühlprodukte: Pizza Veggie Lovers von Garden Gourmet (Coop), Pizza Verdura von Veganz (Coop), Frühlingsrollen von J. Banks und Karma (Migros, Coop), India- und Asia-Mix von Karma (Coop)
- Joghurt: Soja-, Mandel- oder Kokosjoghurt in verschiedenen Geschmacksrichtungen (Coop und Migros)
- Eis: Ben & Jerry’s (Coop), verschiedene Becher von Karma (Coop), Coco ice-Land (Migros), Vanilleeis von Eigenmarke (Migros)
- Fleisch: Es gibt Alternativen für jeglich erdenkliches Fleisch – von Bratwurst über Hackfleisch bis Aufschnitt. Die grösste Auswahl hat mittlerweile der Coop, aber auch Migros bietet vielerlei an. Einfach durchprobieren – nicht alles ist gut, aber sehr vieles!
- Saucen: Mayonnaise von Eigenmarke (Migros), Sandwichsauce von Veganz (Coop), Ketchup von Eigenmarke (Coop), Sweet’n’Sour von Chop Stick (Coop), Currypaste von Namaste India (Migros), Hoi Sin von Chop Stick (Migros), Jäger- und Zwiebelsauce von Bon Chef (Migros)
- Salatsaucen: Eine grosse Auswahl gibt es im Coop. Ebenfalls im Coop gibt es verschiedene vegane Essigsorten.
- Mikrowellenmenüs: Vor allem die Marke Karma von Coop, aber auch Migros bietet ein paar an.
Zeit für veganes Shopping!
Natürlich gibt es noch andere tolle Adressen in Zürich, bei denen jeder Veganer einmal vorbeischauen sollte! Mit Coop und Migros kommt man zwar super aus mittlerweile, eine wahre Fundgrube für Veganer sind aber folgende vier Läden:
- Eva’s Apples am Schaffhauserplatz und Wollishofen (komplett vegan – literal paradise!)
- Alnatura an der Löwenstrasse oder Shopville
- Reformhäuser Egli und Müller
Holt euch Inspiration!
Veganes Kochen macht riesigen Spass. Man hört ja oft, Veganer essen nur noch Gemüse und dass die Auswahl der zu verwendenden Produkte ohne die tierischen auf ein Minimum schrumpft. Doch genau das Gegenteil ist der Fall! Es ist eher so, dass man Produkte kennenlernt, die man noch nie probiert hat oder nur namentlich kennt. Auf den folgenden Seiten findet ihr mehr als genügend Inspiration für euer nächstes Abendessen!
Auswärts essen – geht das?
Der Eine oder Andere wird sich wohl bereits auf einen Monat ohne auswertige Schlemmerstunden eingestimmt haben. Aber Obacht – Restaurants mit veganen Optionen findet ihr in Zürich an jeeeder Ecke. Man muss nur wissen, wie man sie findet – oder welche App dich zu ihnen lotst. Hier die besten Apps:
- vanilla bean (kostenlos)
- HappyCow (CHF 4.-)
Finde deine Community!
Gemeinsam geht immer besser! Doch leider ist die Anzahl der Veganer in deinem Umfeld überschaubar. Abhilfe schaffen da diverse Gruppen oder Profile auf sozialen Netzwerken, in denen du dich austauschen oder eine Frage stellen kannst.
- Jodel: Dem Channel «vegan» auf Jodel kann anonym beigetreten werden und eignet sich super, wenn man ein veganes Produkt sucht. Fast immer weiss ein anderer Jodler Rat.
- Instagram: Auf Instagram sind Seiten wie «vegan.ch», «accidentalyveganswitzerland» oder «zuerivegan» extrem hilfreich. Ihr erfahrt so von neuen Produkten oder Restaurants.
- Facebook: In der Gruppe «Veganuary» kannst du dich über die Landesgrenze hinaus austauschen und Ideen sammeln.
Wir wünschen euch nun also viel feines Essen und einen tollen Veganuary! Falls ihr Fragen habt, beantwortet unsere hauseigene Veganer-Expertin Selina diese gerne in der Kommentarspalte.