Die Italiener mögen es wirkungsvoll. Früher wurde dem Tiramisù aufgrund der Kombination der Zutaten eine potenzsteigernde Wirkung zugesprochen.
Ob das heute noch immer so ist? Im Tiramisù, dem Dessert aus cremigem Mascarpone sind die Zutaten Espresso, Likör, Biskuit und einem Hauch von fein-herbem Kakao zu finden. Es ist das weltweit bekannteste italienische Dessert. Gleich mehrere Regionen Italiens, nämlich das Piemont, die Lombardei, Venezien sowie die Toskana, rühmen sich, diese beliebte und kalorienreiche Süssspeise erfunden zu haben.
Die plausibelste der vielen Erklärungen reicht zurück ins 17. Jahrhundert. Laut der Legende soll zu Ehren eines Besuches des Grossherzogs Cosimo III. de’ Medici die Zuppa del Duca, also die Suppe des Herzogs, kreiert worden sein. Deren Zutaten sind den des heutigen Tiramisù’s sehr ähnlich. Der Grossherzog soll so sehr davon begeistert gewesen sein, dass er das Rezept mit nach Florenz nahm. Von dort aus verbreitete sich die Zuppa del Duca rasch bis nach Venetien und die Lombardei. Dem Gericht wurde aufgrund seiner speziellen Kombination an Zutaten eine stimulierende, ja sogar potenzsteigernde Wirkung zugeschrieben, deshalb war Tiramisù, das wörtlich aus dem Italienischen übersetzt so viel wie „Zieh mich hoch“ bedeutet, besonders bei den venezianischen Kurtisanen beliebt.