Warum wir den Sommer so lieben? Wir lieben ihn wegen den lauen Sommernächten, den Grillpartys, den langen Abenden in Gartenbeizen und den spontanen Picknicks am See. Wir lieben ihn aber auch, weil das Angebot an frischen Beeren und Früchten nie so vielfältig ist wie jetzt: Kirschen, Erdbeeren, Heidelbeeren, Rhabarber, Himbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren – verführerisch! Als Farbtupfer peppen sie nicht nur Salate auf und sorgen als Gazpacho, Chutney oder Sauce für Staunen, wer die Dessertmenüs der Zürcher Gastronomen kennt weiss, dass sie in diesen Tagen vor allem in Sommerdesserts der Renner sind!
Und der Clue an der ganzen Geschichte: Die Früchtchen sind auch gesund! In ihnen stecken viele Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe – und sie enthalten kaum Kalorien. Da können wir mit gutem Gewissen zulangen – ihre Saison ist ja leider viel zu früh wieder vorbei.
Die Kirsche
Sie ist eine Kalium- und Kalziumbombe. Zudem enthält sie viel Magnesium und Eisen. Ausserdem soll sie entzündungshemmend wirken und die in ihr enthaltene Folsäure ist für unsere Zellteilung und Blutbildung unentbehrlich.
Grund genug also, um in der Atelierbar einen American Cheesecake mit Kirschenkompott zu bestellen, oder einen Abstecher in den lauschigen Sommergarten der wohl schönsten Gartenbeiz Zürichs zu machen: Denn Marco Vito Però vom Restaurant Drei Stuben weiss, wie man ein richtig zartschmelzendes Schokoladenküchlein mit eingelegten Kirschen kreiert.
Die Erdbeere
Sie ist die Königin der Beeren und schmeckt frisch vom Markt oder aus dem Garten am besten. In ihr steckt jede Menge Folat, das unser Körper für die Zellteilung benötigt. Ausserdem enthält sie mehr Vitamin C als eine Zitrone: Rund 57 Milligramm pro 100 Gramm.
Kein Wunder, kommt sie im Wohnzimmer (oder auf der Terrasse) des George Bar & Grill gleich im Doppelpack auf die Dessertkarte: Entweder als Kompott in Begleitung mit einem American Cheesecake (Bild) oder vereint mit Honig als Sorbet. Im Turbinenhaus wird sie mariniert serviert, vereint mit Butterstreusel und crémiger Sauerrahm-Glacé. Die Huusbeiz belässt es bei ihrer Natürlichkeit und kombiniert sie pur mit einer Kugel Joghurtglacé und Meringue. Anders im Restaurant Hopfenau: Hier kommt sie mit einem gern gesehenen Begleiter auf den Teller, nämlich mit Pfefferminze. Sie beide werden als Ragout verarbeitet, dazu gibt es ein Panna-Cotta aus Sauerrahm. Und Steffen Widlich von der Giesserei in Oerlikon serviert sie in Kombination mit Cannoli (Bild), einer sündhaft guten Spezialität aus Sizilien, der Heimat von Koch Gaetano.
Waldbeeren aka Heidelbeere, Himbeere, Brombeere und Johannisbeere
Sie harmonisieren perfekt als Trio, sind aber auch einzeln eine Granate. Die Heidelbeere etwa wirkt entzündungshemmend und soll laut Ernährungsexperten gut sein für das Gehirn. Himbeeren enthalten viel Pektin. Dieser Ballaststoff kann die Verdauung fördern. Ausserdem sollen ihre Inhaltsstoffe sogar Krebs vorbeugen. In der Brombeere steckt viel Vitamin E, das den Blutdruck senken kann. Und die Johannisbeere? Sie enthält gleich dreimal mehr Vitamin C als die Zitrone. Ausserdem stärkt sie das Immunsystem und fördert den Knochenaufbau.
Wer jetzt erst Recht Lust auf die kleinen Vitaminbomben bekommen hat, sollte unbedingt beim Restaurant The Artisan vorbeigehen. Denn im hauseigenen urbanen Garten kann man den Beeren sogar beim Wachsen zuschauen.
Ausserdem lohnt es sich, am Samstag zwischen 09:00 Uhr und 16:00 Uhr im Bohemia Platz zu nehmen. Vor bald 20 Jahren kamen hier erstmals Eier, Speck, Brot und Pancakes auf den Frühstückstisch – damit war das Restaurant am Kreuzplatz wohl Vorreiter der Brunch-Szene. Seit dem Hype um die Açai-Beere, steht auch die Açai-Bowl (Bild) auf dem Brunchmenü. Und hier schmeckt die brasilianische Beere besonders köstlich. Vor allem, weil die Bowl – die irgendwie eher an ein sämiges Glacé erinnert und deshalb berechtigt als Dessert-Tipp durchgehen darf – mit heimischen Beeren getoppt wird.
Auch im Café Boy kommen sie die feinen Beeren in Scharen auf den Teller: Entweder als Pavlova-Coupe (Bild) oder aber mariniert, vereint mit einer gebrannten Tonkabohnencrème – grossartig! Im Puro werden sie, passend zum Restaurantnamen, pur serviert: frisch, zusammen mit einigen Minzeblättern und Mascarpone.
Der Rhabarber
Er ist zwar eigentlich ein Gemüse, wegen des fruchtig-sauren Geschmacks wird Rhabarber dennoch hauptsächlich als Frucht verarbeitet. Er enthält extrem wenig Kalorien – vorausgesetzt, man tötet die Säure nicht mit kiloweise Zucker ab – und ist reich an Ballaststoffen.
Jetzt unbedingt probieren, bevor die Saison leider schon bald wieder vorbei ist: Rhabarber-Kuchen in all seinen Variationen. Eine grossartige Version gibt es etwa im Biorestaurant Tüfi im Seefeld – allerdings jeweils nur im Tagesangebot (Bild). Wer sich nicht vom Tagesangebot überraschen lassen will, geht besser in die Boucherie AuGust. Hier gibt es ihn nämlich in Form eines beliebten Schweizer Klassikers: Die Rhabarberwähe (Bild), mit viel Guss, knusprigen Boden und ausgewogener Säure.
Na, auch Lust auf frische Beeren in feinen Desserts bekommen? Oder haben wir etwa dein liebstes Sommerfrüchtedessert vergessen? Verrate es uns entweder in den Kommentaren oder via insider@lunchgate.com.