Vor zwei Wochen öffnete das Thai Square zwischen Gundeli und Dreispitz seine Türen und begrüsst uns mit einer Reise durch die thailändische Geschmackswelt.
Wo früher einst Pizza und gutbürgerliche Speisen aufgetischt wurden, öffnet nun ein neues Lokal seine Türen. Im ehemaligen „Delsbi“ weht ein neuer, exotischer Wind. Das Thaisquare serviert Klassiker aus der thailändischen Küche ohne viel Schnickschnack und Kitsch – aber mit viel Liebe.
Es ist kalt an diesem Dienstagmittag in Basel. So kommt es gerade richtig, dass wir uns mit scharfen Speisen das Gemüt erwärmen können. Das Restaurant an der Ecke Dornacherstrasse/Delsbergerallee, das sich in den vergangenen Jahren durch mehrere Namen und entsprechend viele Pächter arbeitete, heisst offiziell «Delsbergerhof». Nun befindet sich darin das Thaisquare. Das entsprechende Schild draussen fehlt noch. Der grosszügige Aussenbereich kann sich sehen lassen. An den Bäumen hängen immer noch die Lichterketten der früheren Besitzer – aber das wird sich bald ändern.
Wir treten ein und sind positiv überrascht: Dort, wo man meist viel Deko und Kitsch erwartet, steht ein neues Lokal mit einem klaren Design, moderner Einrichtung und hübschen Blümchen auf den Tischen. Was uns freut? Es sind echte Blumen, was man heutzutage nicht in jedem Thai-Restaurant erwarten kann. Die dunkelblaue Farbe bzw. die Farbe des Logos zieht sich wie ein roter Faden durch das Beizchen.
Ein bisschen von Allem
Thailändisches Essen strebt nach der Balance von Geschmäckern und Texturen: Süss, salzig, sauer, scharf, weich und knusprig. Teilt man verschiedene Vorspeisen gleichzeitig, befriedigt man so alle geschmacklichen Vorlieben und erhält so ein abwechslungsreiches Esserlebnis. Neben Klassikern wie Edamame und Satay Spiessen, findet man auch einen scharfen Papaya Salat, Fish Cakes, Dim Sum und Thai Sommerrollen auf der Karte. Wer sich hier nicht entscheiden kann, bestellt einfach den Thai Square Combi Teller. Auf diesem Teller gesellen sich Crispy Shrimps zu Fish Cakes, Wan Tan Taschen und mini Frühlingsrollen mit einem Schälchen der altbekannten aber beliebten Süss-Sauren-Sauce.
Ebenfalls auf der Karte (als „Special“ angegeben) gibt es als Vorspeise Khao Man Gai. Also gedämpftes oder gebackenes Poulet, Reis mit Ingwer, Knoblauch und Korianderwurzeln – Streetfood wie aus Bangkoks Strassenküchen. Dieses Gericht gehört eher zur milden Kost, bei der es um die Schlichtheit der einzelnen Zutaten geht. Bei den sonst so scharfen Gerichten im Königreich ist Khao Man Gai eine echte Wohltat für Leib und Seele, und kann vor allem auch dann problemlos gegessen werden, wenn man sich tatsächlich mal den Magen verdorben hat.
Eine Offenbarung ist der hausgemachte Eistee, den wir zur Vorspeise serviert bekamen. Sowohl beim Thai Eistee als auch beim Hibiskus Eistee sind wir uns einig: Es schmeckt seeehr lecker! Wie es sich gehört, gab es zur Hauptspeise dann ein Singha Bier.
Thailändische Gewürzwelt
Wer nun die Sehnsucht nach Curry oder Noodles verspürt, muss dafür nicht extra nach Bangkok fliegen. Die grosse Auswahl an Hauptspeisen im Thaisquare lässt keine Wünsche übrig. Von Suppen wie Kom Kah, Thaisquare Nudelsuppe bis hin zu Pad Thai mit Crevetten, verschiedene Currys und Wok-Gerichte gibt es hier alles – ja, auch die knusprige Ente darf nicht fehlen.
Wir haben uns klassisch für Pad Thai mit Poulet und Fried Duck entschieden. Beide Teller haben uns schon optisch sehr überzeugt, vom Geruch ganz zu schweigen. Die Gebratenen Reisnudeln mit Ei, Frühlingsknoblauch, süss-saurer Tamarindensauce und frischen Sojaprossen wurden mit gemahlenen Erdnüssen garniert. Die Limette zum selber auspressen gab dem Ganzen noch eine frische Note. Die knusprige Ente wurde auf einem Gemüse-Beet drapiert, dazu gab es eine leckere Austernsauce und gebratenen Reis. Bei jedem Curry oder Wok Gericht kann Tofu, Poulet, Rind oder Crevetten als Zugabe ausgewählt werden. Für Vegetarier und Veganer gibt es hier auch reichlich was zu naschen.
Chefkoch Eki steht mit grosser Leidenschaft in der Küche. Er selbst kommt aus Koh Samui und widmet sich der authentischen und frischen Thaiküche. Mit seinen Gerichten ist für jede Geschmacksrichtung etwas dabei – hier muss man nicht zwingend scharf essen.
Klein aber fein
Die Dessertkarte ist kurz und knackig. Hier serviert man einen lauwarmen Brownie mit Ice-Cream seiner Wahl. Uns fällt gleich auf, dass es hier zwei Glacésorten gibt, die man so nur selten in Thairestaurants serviert bekommt. Neben den Klassikern wie Mango, Schokolade und Vanille gibt es hier die exotischen Varianten Ananas und Kokosnuss. Ganz speziell aber: Yuzu und Grüntee Eis. Wir haben uns für den Brownie mit Grüntee-Eis entschieden und haben es nicht bereut. Schon die Optik hat uns gefreut. Das Eis war mild im Geschmack, also auch für die, die dem Grüntee-Eis eine Chance geben möchten und es zum ersten Mal probieren.
Wer gerne einmal selber die Speisen im Thaisquare probieren möchte, kann dies jeden Tag tun. Von Montag bis Freitag öffnet das Restaurant über Mittag von 11:30 Uhr bis 14:00 Uhr und am Abend von 17:30 Uhr bis 22:00 Uhr. Am Wochenende gibt es die Gerichte von 17:00 Uhr bis 22:00 Uhr. En Guete! Oder besser gesagt: Khõ hai dja!