Fünf Momos, ein Kimchi Burger und dann ein Apfelstrudel – keine Frage, Streetfood Festivals machen Spass. Man schlemmt einen Abend lang die verschiedensten Sachen und entdeckt gleichzeitig kulinarisch die Welt. Und wenn das Streetfood Festival gerade seine Zelte abbricht oder es schlichtweg überrannt wird von hungrigen Besuchern? Dann gibt es jetzt eine Alternative, die bestimmt länger bleibt: Das neueröffnete Yuma an der Ecke Lang- und Badenerstrasse. Genau, dort wo zuvor das Forum war.
Wir haben das Yuma getestet und verraten Dir unsere Highlights.
Sommerliches Hippieflair trotz künstlicher Pflanzen
Man kann sich natürlich darüber streiten, ob denn Streetfood noch Streetfood ist, wenn es statt aus einem Foodtruck in einem Restaurant serviert wird. Wir überlassen diese Diskussion jemand anderem und setzen uns an einem warmen Abend an die weit geöffneten Fenster vom Yuma. Korbsessel, orange Polstermöbel und Pflanzen verströmen ein tolles, sommerliches Hippie-Flair und sind eine willkommene Abwechslung zum grassierenden Industrial Chic. Die beeindruckenden Hängepflanzen sind leider aus Plastik – ob man die auch in echt haben könnte?
Wir schnappen uns die liebevoll gestaltete „Zeitung“, die über die verschiedenen Speisen und Häppchen informiert. Nebenbei gibt es auch noch einige Infos zu Streetfood und den einzelnen Speisen – ein Crashkurs für alle, die gerne mehr über die einzelnen Snacks wissen möchten. Dass die Karte ein bisschen unübersichtlich ist, nehmen wir gerne in Kauf. Das Entdecken gehört ja ein wenig zum Streetfood Feeling dazu.
Kunterbuntes Angebot aus allen Kontinenten
Und zum Entdecken gibt es einiges: Dumplings aus China, Gyoza aus Japan, Falafel und Hummus aus dem arabischen Raum, Samosas aus Indien, geröstete Maiskolben und vieles mehr. Ausserdem gibt es noch verschiedene grössere Bowls mit Salat und Gemüse, für alle die gerne etwas leichter essen und trotzdem satt werden möchten.
Leider sind die Gua Bao Buns aus – da war wohl der Ansturm zu gross. Schade, aber das kann in einem frisch eröffneten Restaurant durchaus passieren. Wir bestellen einmal quer durch die Karte: Gyoza mit Schweinefleisch und Ingwer, Ceviche vom Lachs, Mangosalat nach afrikanischer Art, Gambas, Pickles, Parmesan Fries …
Die Garnelen kommen genau so auf den Tisch, wie wir es lieben: Serviert im Pfännchen, brutzelnd im heissen Öl mit ganz viel Knoblauch und etwas Chilli. Daumen hoch – genau so muss das sein!
Wir sind ausserdem begeistert von den Falafeln – denn trotz des Mezze-Booms der letzten Jahre in Zürich sind gute Falafel schwer zu finden. Meist sind sie zu trocken, zu sandig, zu hart oder einfach nur fade. Diese Kichererbsenbällchen sind aussen knusprig und innen weich und saftig. Perfekt!
Dafür funkt es zwischen uns und den Parmesan Pommes leider nicht. Wir haben uns da so etwas à la Mr. Fries Man gewünscht: Dunkel frittiert, mit einer fetten Schicht Käse überbacken und ordentlich garniert. Die Yuma Fries aber könnten locker eine zweite Runde im heissen Ölbad vertragen, ausserdem mehr Salz und viiiiiel mehr Käse. Dafür gefällt uns die Petersilie auf den Fries ganz gut. Und alles andere kann ja noch werden.
Sehr lecker ist Mango Mombasa – Mangowürfel von einer sehr reifen Mango, mit einer leicht scharfen Gewürzmischung. Ein spannendes und frisches Gericht, das super zum Streetfood-Allerlei passt. Ein weiteres Highlight sind die mit Schweinefleisch und Ingwer gefüllten Gyoza – serviert an einer leckeren BBQ- Sauce. Auch der Lachs-Ceviche schmeckt gut, der Stangensellerie dazu ist eine tolle Idee. Er schafft es aber trotzdem nicht aufs selbe Level wie die ersten beiden Gerichte. Wir runden das Mahl mit kleinen Pitabroten und arabischen Pickles ab, beides schmeckt sehr gut.
Satt sind wir jetzt zwar, aber von den schön angerichtet und schmackhaften Gerichten möchten wir trotzdem noch mehr. Also bestellen wir einmal Soft Ice und einmal Brownie. Die können leider mit den anderen Gerichten nicht mithalten. Das Softice ist sehr süss, und kommt ausserdem als Kokos – anstelle des auf der Karte beschriebenen und bestellten Açai Eis. Das andere sei ausgegangen, erklärt uns die Bedienung auf Nachfrage. Wir schreiben den fliegenden Wechsel ebenfalls der Neueröffnung zu und hoffen auf Açai Eis beim nächsten Besuch.
Der Brownie ist in Ordnung – mit Kumquat, Beeren und Puderzucker garniert scheint er aber optisch aus einer Schweizer Landbeiz zu stammen. Ja, wir schnöden hier auf hohem Niveau. Aber nur, weil die anderen Gerichte im Yuma äusserst sorgfältig, kreativ und in unterschiedlichem, jeweils passenden, Geschirr serviert werden.
Im Yuma gibt's mehr als Streetfood
Für zehn verschiedene Teller und zwei nicht-alkoholische Getränke haben wir insgesamt 90 Franken bezahlt – damit kommt man im Yuma mit durchschnittlich 8 Franken pro Teller auf jeden Fall günstiger weg als am Streetfood Festival. Dazu gibt es ein schönes Ambiente, richtiges Besteck und speditiven Service ohne Anstehen. Wir finden diesen Deal sehr fair.
Yuma, du wirst für uns garantiert kein Notnagel für ein fehlendes Festival sein, sondern hast bereits deinen ganz eigenen Platz auf der Lieblingsliste der neu eröffneten Restaurants!