Jeden Tag fahre ich mit dem Velo an der Morgartenbar im Kreis 4 vorbei. Bisher reichte es nur auf ein Feierabend-Panaché, die Teller auf dem Nachbartisch machten jedoch neugierig. Bei einem Besuch an einem der letzten Sommerabende stand also das Essen im Mittelpunkt.
Tapas, die keine sind
Die Speisekarte ist übersichtlich. Teilen steht hier im Vordergrund. Zwei Teller werden bei normalen Hunger (was auch immer das heissen mag) empfohlen. Wie in einer spanischen Tapas-Bar, bestellen wir uns quer durch die Speisekarte. Zum Apéro entscheiden wir uns für ein Kichererbsenpüree mit 7 Spice und Hausbrot. Danach geht es weiter mit einer Flasche Rosé und der Vorspeise: Couscous-Salat mit Tomate, Gurke, Minze, Ziegenfrischkäse und Melonen-Dressing. Bei der Hauptspeise gibt es dann kein Halten mehr, wir bestellen das Pulled Pork mit Asia-Style Salat und Koriander auf getoastetem Ciabatta, Maniok Fries mit Mango-Curry Dip und das sommerliche Gemüse mit Büffelmozzarella und Pesto piccante.
Von Aussen kann man bereits einen Blick in die Speisekarte werfen, die je nach Saison wechselt. Foto: Lunchgate/Carolina
Bunte Teller und farbenfrohes Essen auf den Tischen im Morgarten. Foto: Lunchgate/Carolina
Essen, das Freude macht
Vom Apéro über die Vorspeise, bis hin zum Hauptgericht – jeder Bissen ist wie eine kleine Geschmacksexplosion im Mund. Der erfrischende Couscous-Salat zergeht auf der Zunge, die Kombination aus Ziegenkäse und Melonen-Dressing gibt dem Ganzen etwas Besonderes. Für einen Hauptspeisen-Favorit kann ich mich nicht entscheiden. Ich schwanke ständig zwischen Pulled Pork-Ciabatta und Maniok Fries, dann fällt mir das sommerliche Gemüse wieder ein und die Entscheidungsfahndung fängt von vorne an.
Maniok-Fries und sommerliches Gemüse in der Nahaufnahme. Foto: Lunchgate/Carolina
Alte Bekannte neu kombiniert
Pulled Pork ist meiner Meinung nach immer die richtige Wahl, eine asiatisch angehauchte Richtung war mir bis dahin neu. Als grosser Korianderfan aber eine willkommene Abwechslung – absolut empfehlenswert! Die Knolle Maniok ist in europäischen Gefilden eher ein unbekanntes Gemüse, in Brasilien wird das Pulver des Gemüses aber so gut wie über jedes Gericht gestreut. Isst man die Fries im Morgarten, fragt man sich, warum man es den Brasilianern nicht nachmacht. Jeder Bissen ist ein Genuss, der Mango-Curry Dip passt perfekt und verschmilzt mit den Fries – und ist darum wahrscheinlich auch zu einem der wenigen festen Bestandteilen auf der Karte geworden. Zum sommerlichen Gemüse fällt mir leider nichts mehr ein, ausser dass es unglaublich schade ist, dass der Sommer vorbei ist und das dieses Gemüse wohl bald dem winterlichen weichen muss. Aber das wird sicherlich genauso fein!
Nur das Dessert konnte nicht so richtig überzeugen. Auf das Panna Cotta mit karamellisierten Pfirsichen und der Erdbeer-Cheesecake mit Lemon Curd hätte man verzichten können – beim nächsten Besuch würde ich mich für eine zusätzliche Hauptspeise anstatt dem Dessert entscheiden.
Kann man essen, muss man aber nicht unbedingt. Das Panna Cotta und der Strawberry-Cheesecake. Foto: Lunchgate/Carolina
Buntes Treiben im Quartier
Die Morgartenbar blickt auf den Hallwylplatz, wo sich Jung und Alt aus dem Quartier versammelt. An heissen Tagen spielen die Kinder im Springbrunnen und die Älteren stehen hinter dem Grill (ja diese Grillstelle haben wir bereits hier mal beschrieben) oder an der Tischtennisplatte – ein harmonisches Gedränge, welches Spass macht zu beobachten. Die Atmosphäre ist gemütlich, die netten Bedienungen der Morgartenbar sind aufmerksam und tragen dazu bei, dass man die Quartierbeiz schnellstmöglich wieder besucht.
Die Plätze im Aussenbereich der Morgartenbar. Foto: Lunchgate/Carolina
Faire Preise für viel Essen
Die Preise sind für die grossen Portionen sehr fair. Für die Vorspeise, die auch als Hauptspeise durchgehen könnte, zahlen wir 16 Franken. Das Pulled Pork-Ciabatta schlägt mit 25 Franken zu Buche, ist es aber jeden Rappen wert. Das Gemüse kostet 17, die Maniok Fries 12 Franken. Insgesamt bezahlen meine Begleitung und ich für eine Flasche Rosé, Apéro, Vor-, Haupt- und Nachspeise 150 Franken, inklusive Trinkgeld.
Der INSIDER empfiehlt
Die angenehm entspannte Atmosphäre macht die Morgartenbar zum Quatierbijou. Jedes einzelne Gericht hat etwas Besonderes und erfreut die Geschmacksnerven. Unbedingt ausprobieren! Die Morgartenbar steht nun auf meiner persönlichen Top 10 Liste der besten Restaurants in Zürich.