Im Gamper muss das heimliche Credo „Weniger ist mehr“ lauten. Von der stilvollen aber spartanischen Inneneinrichtung über die ultrakurze Speisekarte bis zur übersichtlichen – um nicht zu sagen kargen – Website. Es scheint so, als wollten uns die Besitzer mit aller Deutlichkeit klarmachen: Hier steht das Essen im Fokus!
Hier geht's ums Essen
Die Speisekarte ist – wer hätte es anders erwartet – kurz und knapp. Zur Auswahl stehen bloss zwei Menüs, eine Suppe, ein Salat und ein Dessert. Ich bestelle mir die Schwarzkohlsuppe als Vorspeise und die St. Galler Bratwurst mit Weisskohlsalat als Hauptgericht.
Die Suppe wird prompt serviert und haut mich aus den Socken. Sie ist unglaublich cremig und entfacht ein wahres Feuerwerk in meinem Mund. Ohne zu übertreiben, war dies eine der besten Suppen, die ich jemals gegessen habe. Die für meinen Geschmack etwas zu schwarz geratene Bratwurst wird durch die fantastischen Süsskartoffelchips wettgemacht.
Die Speisekarte – kurz und knapp. Foto: Lunchgate/Rafael
Die herrlich cremige Schwarzkohlsuppe mit Crème fraîche. Foto: Lunchgate/Rafael
Klein aber fein
Das kleine Lokal bietet an 8 Tischen Platz für etwa 30 Personen. Reservationen nimmt das Gamper keine entgegen. Die Bedienung ist sehr zuvorkommend und professionell. Es herrscht ein angenehm entspanntes Ambiente und der Gast kann sich voll und ganz auf das leckere Essen konzentrieren.
Die schlichte Inneneinrichtung sorgt für ein entspanntes Ambiente. Foto: Lunchgate/Rafael
Qualität hat seinen Preis
Der Preis ist heiss. Das Menü kostet 21 Franken, was ich für ein Essen dieser Qualität für äusserst fair halte. Wer nur eine Suppe oder einen Salat wünscht, bezahlt 11 Franken und das Apfel-Zimt-Dessert schlägt mit 8 Franken zu Buche.
Unscheinbarer Eingang ohne grosses Namensschild. Foto: Lunchgate/Rafael
Der INSIDER empfiehlt
Entweder man kennt das Gamper oder hat von ihm gehört, andernfalls bleibt einem der Genuss dieser Gastro-Perle versagt. Per Zufall läuft hier nämlich bestimmt niemand vorbei. Und selbst wenn sich mal jemand in die Nietengasse unweit der Bäckeranlage verirren würde, diese Person würde vermutlich nicht mal bemerken, dass Sie soeben an einem fantastischen Lokal vorbeispaziert ist.