Man spürt es, man fühlt es und – das Foodie-Kriterium Nummer 1 – man riecht und schmeckt es. Die La Taqueria verspricht uns nicht zu viel, wenn sie sagt, dass sie authentisches mexikanisches Essen anbietet und auch nicht, wenn sie sagt „Tacos make you happy“. Glücklich und zufrieden sind wir allemal nach unserem Besuch im neu eröffneten Lokal an der Badenerstrasse im Herzen von Zürich.
Wenn ihr jetzt denkt: „La Taqueria? Kenn ich doch schon?!“, dann liegt ihr vollkommen richtig. Dies ist nach Altstetten nämlich bereits der zweite Standort von Eddy Hernandez und Aaron Langolfs Restaurant. Uns freut‘s, denn nun können wir auch im Herzen unserer Lieblingsstadt unsere Lieblingstacos, -taquitos, und -quesadillas geniessen.
Das Interieur - Mexiko von A bis Z
Kaum haben wir das Lokal im Lochergut betreten, vergessen wir, dass wir noch immer in Zürich sind. Die Einrichtung versprüht direkt lateinamerikanisches Flair: die Fähnchen an der Decke, die Winkekatzen mit mexikanischen Totenkopfmasken und die glitzernden, leuchtenden Bilder. Sogar die bunten Etiketten der verschiedenen Biere und Limonaden beim Eingang passen zur Atmosphäre. Und natürlich auch die Möbel: Es sind schlichte Holztische und -stühle und ein Sofa mit gestreiftem Stoffüberzug. Wir hatten das Glück, bei unserem Besuch auf letzterem Platz nehmen zu dürfen. Wir konnten also unser kulinarisches Erlebnis in gemütlichem Lounge-Feeling geniessen.
Hauptspeise – Einmal weich und einmal knusprig
Einfach ist es nicht, im Kulinarik-Voci-Dschungel von Mexiko den Überblick zu bewahren. Vor allem weil wir in der Schweiz die mexikanische oft mit der Tex-Mex-Küche gleichsetzen. Einige Speisen gibt es durchaus in beiden Küchen, wie zum Beispiel Burritos und Nachos. Die Tex-Mex-Küche ist aber stark von Amerika beeinflusst und weist einige Unterschiede zur rein mexikanischen auf. Aaron erklärt uns, dass man zum Beispiel Schmelzkäse, Büchsenmais oder Fajitas in typisch mexikanischen Restaurants nicht findet. In diesen, so Aaron weiter, gibt es stattdessen Tacos und Taquitos.
Diese zwei typischen Hauptspeisen möchten wir natürlich auch probieren. Die Tacos – warme, weiche Mais-Tortillas mit sechs verschiedenen Füllungen – bestellt man pro Stück. Für uns gibt es die Varianten „Carne Asada“ mit grilliertem Rindfleisch, Guacamole, Koriander und Zwiebeln und „Pollo Asado“ mit mexikanisch-mariniertem Poulet, Crema Chipotle, roten Zwiebeln und Koriander. Die Tacos sind wunderbar weich, der Teig schmeckt aussergewöhnlich frisch. Das Fleisch ist zart und lecker mariniert. Abgeschmeckt mit den drei verschiedenen, hausgemachten Saucen schmecken sie uns noch besser (Achtung: mit „sehr scharf“ meinen sie es hier ernst).
Auch die Taquitos mögen wir sehr. Die drei knusprigen, gerollten Mais-Tortillas gibt es entweder mit Rindfleisch, Pouletbrust oder gewürztem Kartoffelstock; garniert werden sie mit reichlich Salat, Tomaten, Guacamole und Sauerrahm. Wir probieren die Vegi-Variante und sind begeistert. Das Verhältnis von Teig, Füllung und Garnitur stimmt. Und auch hier überrascht uns der Teig: geschmacklich super und richtig knusprig. Dem Geheimnis dieses perfekten Teigs sind wir nachgegangen. Das Rezept wollten uns Aaron und Eddy natürlich nicht verraten. Aber sie erzählen uns, dass ihre Tortillas mit frisch gemahlenem Mais hergestellt werden – und nicht wie so oft mit Maismehl. Übrigens: Die beiden Geschäftsführer planen eine eigene „Fabrik“ in Zürich, in der sie schon bald ihre eigenen Tortillas produzieren können. Wir sind gespannt!
Dessert – Wir schweben im Milchhimmel
Einem süssen Abschluss konnten wir an diesem regnerischen Montag einfach nicht wiederstehen. Wir entscheiden uns für den „Pastel de 3 Leches“ – ein luftiger Biskuitkuchen, getränkt in einer Mischung aus drei Milchsorten. In einem herzigen Topf kommt er daher, dekoriert mit einer knallig roten Kirsche und Schlagsahne. Die Beschreibung trifft zu: der Kuchen ist wunderbar luftig. Die Milchmischung ist so gut, dass wir sie am Schluss auslöffeln. Die Portion ist gross und eignet sich zum Teilen. Besonders, weil das Ganze doch sehr süss und mastig ist. Wir steigen danach auf jeden Fall nicht mehr so leicht aus dem bequemen Sofa.
Fazit
Du würdest am liebsten gleich in den Flieger steigen und nach Mexiko reisen? Nicht nötig: Die Taqueria bietet die ökologische und schnelle Alternative. Das Restaurant versprüht von der Einrichtung über die Getränke bis zur Hauptspeise und dem Dessert richtiges Mexiko-Feeling. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt: Tacos, Taquitos, Quesadillas und Burritos – in allen Varianten. Fleischliebhaber wie Vegetarier kommen nicht zu kurz. Die Bedienung ist sehr freundlich und zuvorkommend und die Preise sind fair: Die Tacos gibt es für 7.90 Franken pro Stück, für die anderen Hauptspeisen bezahlt man circa 20 Franken.
Lunchgate Insider Tipp
Unbedingt probieren solltest du die hausgemachten „Aguas Frescas“. Diese authentischen mexikanischen Erfrischungsgetränke runden jedes Gericht perfekt ab. Als Apéro oder zur Hauptspeise empfehlen wir den eisgekühlten, leicht gesüssten Hibiskusblütentee oder die ausgefallene Limonade mit Gurke und Chia-Samen. Als oder zu einem Dessert passt das Reisgetränk mit Vanille und Zimt – ein interessantes, neues Geschmackserlebnis.
Und noch ein Tipp: hier an der Badenerstrasse kann man auch frühstücken. Von 9:00 bis 11:30 gibt es jeden Tag frischen, mexikanischen Kaffee und Conchas, leicht süssliche Muschelbrötchen. Wieso also nicht einmal einen gewöhnlichen Wochentag mit einem ungewöhnlichen Frühstück beginnen?
La Taqueria
Badenerstrasse 138
8004 Zürich
Obacht! Mexiko ist sehr wohl noch in Nordamerika angesiedelt! „südamerikanisches Flair“ sollte sich ja eher „lateinamerikanisches Flair“ lesen 😉
Ausserdem gibt es ja keinerlei Burritos in Mexiko, das ist wie der Döner zur türkischen Küche. Burritos würde man lieber eine Erfindung der „Cal-Mex“ Küche nennen, da das mit Tex-Mex auch wohl nichts zu tun hat.
Liebe Grüsse aus eurem lokalen amerikanischen-mexikanischen Haushalt! 🙂
Lieber Nick,
Vielen Dank für dein Feedback. Wir hoffen, dass du die Taqueria trotzdem einmal probieren wirst – es lohnt sich.
Beste Grüsse,
Nadine