Wir kennen ihn alle. Dünner Teig. Sauerrahm. Speck. Zwiebeln: Der Flammkuchen. Wir denken dabei an das Original aus dem Elsass oder aber an den Weihnachtsmarkt, wo er neuerdings gerne von den Nostalgie-Holzbuden als hipper Street Food angeboten wird. So simpel wie wie die Zutaten klingen, so simpel ist der Flammkuchen auch. Un eben so einfach, dass auch schnell einmal Langeweile aufkommen kann. Dünner Teig. Sauerrahm. Speck. Zwiebeln: Und das war’s?
Schluss mit Langeweile
Definitiv nicht. Zumindest nicht bei Krispy Kröst, dem neusten Place-to-be für Flammkuchen-Liebhaber. Hier ist der dünne Teig sogar hauchdünn, der Sauerrahm supersahnig und auf ihm liegen nicht etwa Speck oder Zwiebeln, sondern Zutaten wie Rauchlachsstreifen, Meerrettich, Grillgemüse, Mozzarella, Senfsauce oder frische, handgezupfte Kräuter. Doch nicht nur die extravaganten Zutaten, auch die Menükarte hat so einiges auf dem Kasten: Wie ein Pop-Up-Buch lässt sie sich beliebig auf- und zuklappen und passt somit in jede Handtasche. Lässt man seinen Blick über das Angebot schweifen, packt einem das Fernweh: Die 6 vielseitigen Flammkuchen-Varianten nehmen einem mit auf eine kulinarische Weltreise rund um den Globus. So geht es vom scharfen Barcelona hoch zum schiffsbrüchigen Helsinki, bis nach Creamy-Chicago und wieder zurück ins hip-vegane Saint Tropez.
„We wish You a Krispy Day“ – Danke, den werden wir haben! Foto: Lunchgate/Larissa
Die Einrichtung macht gute Laune. Foto: Lunchgate/Larissa
Kristallsalz und feinstes Olivenöl: Würzen mit Stil und viel Liebe für’s Detail. Foto: Lunchgate/Larissa
Auch die Dekoration ist frisch und knackig. Foto: Lunchgate/Larissa
What the Krisp is Kröst?
Knusprige Kruste – so würde das Lokal wohl auf gut Deutsch heissen. Aber was wäre das denn für ein fantasieloser Name für eine Location, die zukünftig gar das Ausland erobern will?
Und weil ja angeblich die bösen Anglizismen unser Schwiizerdüütsch verdrängen, machen sich die kreativen Köpfe hinter Krispy Kröst ein Spass daraus und jonglieren mit Schweizerdeutsch-Englischen Ausdrücken richtiggehend herum. Schwenglisch, könnte man dazu schon fast sagen. So ist von einem „kröstilicious“ Flammkuchen die Rede, der nicht nur „krazily fresh“ sondern zu allem hin noch „krunchy, kreamy, kreative“ ist. Vor lauter kkkkkk…. lässt sich nur eins sagen: Knallhartes Konzept!
Und dieses Konzept kommt von niemandem Geringerem als von Reto Mathis. Reto Mathis? Noch nie gehört? Nicht schlimm, hier die Erklärung für alle Gourmet-Banausen, die „Michelin-Sterne“ noch für unentdeckte Planeten unserer Galaxie halten: Reto Mathis führt 2’486 Meter über Meer im noblen St. Moritz sechs verschiedene Gastronomiebetriebe und hantiert in seiner Haute-Cuisine gewöhnlich mit Trüffel, Kaviar oder Krevetten-Schwänzen herum. Als er einmal eine extravagante „Flammkuchen-Pizza“ mit hauchdünnem Teig in seiner Speisekarte integrierte, kam diese in seinem Gourmet-Tempel derart gut an, dass er dieses Geschmackserlebnis zukünftig auch der breiten Masse zugänglich machen wollte. Vom beschaulichen Bergdorf hat es seine Krispy Kröst-Variante nun also ins pulsierende Zürich geschafft. Und von hier aus soll sie jetzt die weite Welt erobern!
Das Angebot ist klein aber fein und wird von stylischen Glühbirnen beleuchtet. Foto: Lunchgate/Larissa
Das Design ist jung, frisch und macht Lust auf mehr. Foto: Lunchgate/Larissa
Das klare Statement wird hier sogar in Holz geschnitzt. Foto: Lunchgate/Larissa
Tradition neu erfunden
Verpackt im urbanen Design, umhüllt von grünen Hängepflanzen, rustikalen Holzbalken und dunklen Schiefertafeln, beschriftet mit türkis-pinken Headlines, erlebt die gutbürgerliche Spezialität aus dem Elsass in Zürich ein hippes Revival. Zwar werden die Flammkuchen nicht direkt vor unseren Augen frisch zubereitet, sondern kommen schockgefroren aus dem Gefrierfach und landen dann im Backofen. Doch wenn man die rund 20cm langen Prachtstücke nach vier Minuten direkt auf die Hand serviert bekommt, sieht man wortwörtlich schnell über diesen Minuspunkt hinweg. Schliesslich können wir nicht erwarten, dass Reto Mathis höchstpersönlich hinter dem Fast Food-Tresen steht und sowieso leben wir ja bekanntlich im Zeitalter der Tiefkühlpizza!
Frisch aus dem Ofen, direkt in den Mund. Yummie! Foto: Lunchgate/Larissa
Was noch fehlt? Der Feinschliff – nur so hat’s Stil. Foto: Lunchgate/Larissa
Liebe zum Detail bei Krispy Kröst. Foto: Lunchgate/Larissa
Barcelona und Capri – nicht nur die Namen sind innovativ, sondern auch deren Toppings. Foto: Lunchgate/Larissa
Tiefkühlkost erfrischend anders
Mit einer Tiefkühlpizza haben diese Kreationen jedoch nicht im Geringsten etwas gemein. Meine vegane Variante aka „Saint-Tropez“ mit Grillgemüse, Soja-Frischkäse, Basilikum-Pesto und frischem Rucola kostet 9.50 Franken. Zwar eher obere Preisklasse für einen schnellen Lunch für unterwegs, doch er hält, was er verspricht: stylisch, knusprig und frisch.
Saint Tropez mit viel frischem Rucola! Foto: Lunchgate/Larissa
Der INSIDER empfiehlt
Mit dem floralen, urbanen Design und dem unschlagbaren Standort direkt am Bahnhof Oerlikon fährt der Flagship Store von Krispy Kröst definitiv auf der richtigen Schiene. Er trifft die Bedürfnisse unserer Gesellschaft mitten ins Schwarze: Ein gesunder Snack für unterwegs, leicht, frisch und mit einer kleinen Prise Sternenküche – was will man mehr? Der hungrige Magen am liebsten einfach noch ein zweites Stück dieser krrrrispy Innovation!
KRISPY KRÖST! Foto: Lunchgate/Larissa
Das macht Lust! Ich liebe Flammkuchen und experimentiere gerne mit Zutaten. Als Seebacher (schweizer) bin ich im nu in Oerlikon.
Genuss und Inspiration, was will man mehr.