Essen mit Kindern kann manchmal turbulent sein, vor allem wenn der Hunger siegt. Nur, ist jedes Restaurant dafür geeignet? Ich finde: JA! Kinder gehören, wie bereits im 1. Teil erklärt, in unsere Gesellschaft und sollten auch in allen Restaurants willkommen sein.
Nun geht es in diesem Teil darum, im Restaurant mutig zu sein und sich zu beschweren, wenn der Service versagt. Das gilt übrigens für Restaurantbesuche mit und ohne Kinder. Genau das hätte ich tun sollen – habe es aber nicht gemacht und bereue das bis zum heutigen Tag. Aber zurück zum Anfang:
Guter und schlechter Service
Manche Orte sind traumhaft schön, um mit Kindern essen zu gehen, obwohl es vielleicht nicht zwingend ein Kinderrestaurant ist. Als wir das Winit’s einem Härtetest unterzogen haben, waren wir sogar sehr positiv überrascht. Dieses sehr schicke thailändische Restaurant hat uns allerherzlichst empfangen und bedient. An anderen Orten sollte man mutig sein und noch im richtigen Moment das Restaurant verlassen! Es ist aber gar nicht so leicht, dies genug früh zu erkennen.
Anzeichen, dass der Service schlecht ist
Es ist ein schöner und sonniger Tag. Wir wollten noch etwas essen und das Restaurant unserer Wahl sah gut besucht und ansprechend aus. Aber wenn ich so darüber nachdenke – es gab Anzeichen, die ich auf die leichte Schulter genommen habe: Der ungeduldige Mann mit seinen Kindern am Tisch, die nervöse Frau, die hektisch rufte: “Exgüsi, chönd mir etzt denn mal zahlä!”
Ich dachte, dass wir es so wie immer machen, wenn der Service etwas länger braucht, um die Rechnung zu bringen: Einfach gleich danach fragen, sobald der Teller gebracht wird und dabei erwähnen, dass wir es eilig haben oder wir bald auf den Zug müssen.
Es wurde uns ziemlich schnell eine Speisekarte gebracht. Die Getränkebestellung konnten wir ebenfalls schnell aufgeben. Zu dumm, dass das Mineralwasser, welches wir bestellt hatten, vergessen ging. So sassen wir da und warteten lange (ca. 15 Minuten) bis wir die Bestellung aufgeben konnten: Zweimal Pizza für die Erwachsenen, zwei Kinderteller mit Spaghetti Bolognese. Wir erwähnten nochmals, dass wir mittlerweile ziemlich Durst haben. Der Kellner entschuldigte sich: Die Getränke seien vergessen gegangen, er bringe diese sofort. Sofort bedeutete: Wieder vergessen! Als die Spaghetti der Kinder auf dem Tisch landeten, baten wir nochmals höflich um die Getränke… Nun, beim dritten Anlauf klappte es dann.
Die Kinder lernen: ``Warten, bis alle ihre Speisen haben``
Den Kindern haben wir gesagt, sie sollen mit dem Essen warten, bis unsere Pizzas da sind. Nach fünf Minuten waren noch keine Pizze in Sicht und die Teller der Kinder etwas abgekühlt. Macht nichts… wir hätten sowieso pusten müssen, weil die Spaghetti vorher zu heiss waren. Die Kinder begannen dann doch zu essen und wir fragten, wann denn nun die Pizze kommt. “Der Ofen ist total ausgelastet! Es dauert noch etwa 20 Minuten.”, so die Antwort von unserem Kellner.
Bei schlechtem Service liegt auch die hohe Rechnung auf dem Magen
Genau da, genau an diesem Punkt, hätten wir gehen sollen! Und ich ärgere mich noch immer, dass wir den Mut nicht hatten. Die Pizze kam nämlich nicht nach 20 Minuten, sondern nach 40 Minuten. Zudem sollte nach meinem Verständnis der Gast darüber informiert werden, wenn Speisen später eintreffen.
In der Zwischenzeit wurde wieder eine Flasche Mineral vergessen! Zum Schluss haben wir 120.- Stutz liegen gelassen für zwei Pizze, zwei Spagetthi Bolognese und zwei 1L-Flaschen Mineral mit Kohlensäure. Der Rechnungsbetrag für die erhaltene Leistung ist einfach nur unverschämt. So wie ich bin, habe ich dies dem Kellner auch mitgeteilt. Entschuldigt hat er sich dafür nicht!
Nicht nur war der Service grauenhaft, sondern auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte nach diesem Erlebnis nicht. Und im Endeffekt waren wir selber Schuld, denn wir hätten ja nach mehrmaligem Fragen nach dem Wasser realisieren können, dass hier etwas nicht stimmt. Wir hatten genug Anzeichen, um die Notbremse ziehen zu können – im Klartext: Wir hätten aufstehen und gehen können und sollen.
Was wir für die Zukunft lernen
Mit Kindern denke ich oftmals: ”Humor hilft, über gewisse Sachen sollte man also auch einfach einmal lachen können.” Aber nach diesem Restaurantbesuch half auch kein Humor mehr. Wir haben den Kindern erklärt, dass dies nicht in Ordnung war seitens des Restaurants, und dass sie es ganz gut gemacht haben, weil sie so geduldig gewartet haben.
Für ein anderes Mal habe ich mir gemerkt: Den Service rügen und wenn es dann nicht besser wird, aufstehen und gehen. Dies gilt auch, wenn keine Kinder dabei sind. Denn ich möchte mich nicht noch einmal über den schlechten Service und eine hohe Rechnung aufregen oder über mich selber, da ich nicht den Mut hatte, aufzustehen und zu gehen.
Was sind Deine Erfahrungen mit Kindern im Restaurant? Und mit schlechtem Service? Schreibe es uns in den Kommentaren oder per Mail an insider@lunchgate.com
Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass der Service mehr als zu wünschen übrig lässt und wir ein Restaurant verärgert verliessen. Ich habe kein Verständnis für schlechten Service. Es geht den Gastronomen ja nicht besonders gut und sie müssten alles daran setzen, ihre Gäste zufriedenzustellen. Es ist wie überall, auch hier gibt’s die schwarzen Schafe. Aufstehen und gehen ist eine Lösung, allerdings steht man dann mit den Kindern hungrig vor dem Restaurant, auch keine verlockende Aussicht. Aber immer noch besser, als die Faust im Sack zu machen.
Vor allem im Sommer hab ich in so manchen Restaurants das Gefühl, dass Gäste mit Hund willkommener sind als Gäste mit Kindern 🙁
Mit oder ohne Hund? Sicher auch ein Thema für Corina! 🙂
Das klingt ganz nach Rosso