Pasta ist das Gericht der Götter oder zumindest der Italiener. Eine gute Pasta wirkt nach einem beschwerlichen Tag Wunder und wird die Laune wieder auf vorderfrau oder -mann bringen. Pasta selber von Grund auf zuzubereiten, kann jeden Pastaliebhaber aber nochmals auf eine ganz andere Ebene der Zufriendenheit katapultieren. Frische Pasta trocknen bzw. einfrieren ist dabei so einfach, dass das Argument: „Ich habe aber keinen Bock diesen Aufwand für EINE Portion Pasta zu betreiben“, schlichtweg wegfällt. Also ran an die Teigwaren!
Werkzeug ist im Kontext der Pastaherstellung immer ein grosses Thema. Brauche ich eine Pastamaschine? Brauche ich eine Teigmaschine? Brauche ich eine italienische Grossmutter?!
Nein, nein und nochmals nein. Jeder, der ein Messer, ein Wallholz (sogar eine leere Flasche Wein würde im Notfall genügen!) und einen Tisch besitzt, kann ohne Mühe frische Pasta zubereiten.
Wer zudem noch einen Pizzaschneider oder ein anderes Roll-Schneide-Gerät und einen Metallspachtel besitzt, der kann sich glücklich schätzen.
Sollte man jedoch in Betracht ziehen, mehr als 2 Mal im Jahr frische Pasta zu machen, kann auch die Anschaffung einer Teigmaschine sinnvoll sein. Ich habe meine Maschine auf Ricardo.ch für 26.- CHF ersteigert (NP: ca. 80-100 CHF). Die Zeit, die ich mir damit bisher gespart habe, hat diese kleine Investition mittlerweile schon mehr als nur legitimiert.
Zutaten
- 500g Hartweizengriess (Weissmehl geht natürlich auch)
- 5 mittelgrosse Eier
- 5 Teelöffel Olivenöl
- 1/2 Tl Salz
- Pro 100 Gramm Mehl, 1 Ei und 1 El Olivenöl und +/- eine Prise Salz
Der Teig
1. Die Eier in eine kleine Schüssel schlagen und das Olivenöl beigeben. Danach gut verquirrlen.
2. Die nassen Zutaten in eine grosse Schüssel zum Mehl und Salz beigeben. Wer Nostalgie über Praktikabilität stellt, kann natürlich alles auf dem Tisch ohne Schüssel machen (im Mehl eine Mulde formen und langsam die Ei/Öl-Masse mit dem Mehl vermengen). Ich finde diese Variante aber einiges einfacher und ungefährlicher. Die Idee ist, die nassen mit den trockenen Zutaten langsam zuerst mit der Gabel zu vermengen und dann mit der Hand.
3. Sobald sich in der Schüssel sowas wie ein loser Teig gebildet hat, kann man auf der Tischplatte weiterkneten und bei Bedarf noch mehr Mehl zugeben oder überschüssiges Mehl verwerfen.
4. Den Teig ca. 10 Minuten gut durchkneten bis er geschmeidig aussieht. Dann den Teigling in Klarsichtfolie eng einwickeln und mindestens eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
5. Den Teig mit dem Spachtel in ca. 6-8 ähnlichgrosse Sektionen einteilen bzw. ritzen. Das ganze sieht dann in etwa so aus wie das Sixpack, das man nie bekommen wird, wenn man Pasta so liebt wie ich.
6. Den Teig, welchen man nicht direkt am verarbeiten ist, jeweils wieder in die Folie einpacken. Sonst trocknet er nach einiger Zeit aus. Sollte der Teig extrem weich werden, zurück in den Kühlschrank damit.
7. Mit dem Wallholz den Teig dünn auswallen.
8. Mir persönlich reicht es, wenn der Teig ansatzweise durchsichtig und gleichmässig dick ist. Sollte man jedoch wirklich dünnen Teig wollen, kann man sich natürlich noch mehr abmühen. Als Test kann man den Teig-Lappen gegen das Licht halten oder die Hand darunter halten.
9. Sollte man eine Teigmaschine besitzen, fängt man an, den Teig auf der weitesten Stufe (die Walzen sind am weitesten auseinander) durch die Maschine zu drehen.
10. Nach dem ersten Mal den Teig auf die Breite der Maschine zusammenfalten. So wird er später gleichmässiger in Breite und Länge. Danach stufenweise den Teig durch die Maschine drehen, bis er die gewünschte Dicke erreicht.
11. Wird der Teig bei einer späteren Stufe zu lang, kann man ihn halbieren.
ACHTUNG: Immer genug Mehl auf der Arbeitsfläche unter der Maschine verstäuben und den Teig jeweils vorsichtig und plan auf die Arbeitsfläche legen. Er sollte nicht in einem „Knäuel“ unter der Maschine enden. Sonst klebt er garantiert zusammen.
- Tagliatelle
- Papardelle
- Spaghettini
etc.
Um klassische Nudelteigwaren in jeder erdenklichen Breite zu erhalten, muss zuerst ein ca. 20-30cm langes Pastablatt oberflächlich gut bemehlt werden. Das Blatt Stück für Stück auf der bemehlten Seite der Länge nach einfalten. Nun kann man beliebig breite Nudeln aus dem zusammengefalteten Teig schneiden. Die geschnittenen Nudeln von Hand auflockern und evtl. mit mehr Mehl bestäuben. Auf einem bemehlten Backblech o.Ä. die Nudeln platzieren.
- Ravioli
- Tortellini
Für Faule – Ravioli: Die Füllung der Wahl in einen Dressierbeutel (oder wie ich in ein Knistersäckli) geben und eine Ecke mit einer Schere aufschneiden.Mit regelmässigem Abstand eine Walnussgrosse Menge an Füllung auf die untere Hälfte des Teigblatts geben. Den Teig zusammenklappen und mit den Fingern die Luft in den Zwischenräumen herausdrücken und gleichzeitig den Teig zusammendrücken. Optional kann etwas Wasser mit dem Finger auf den Klebestellen verstrichen werden. Ich empfinde es aber meist nicht als notwendig dies zu tun, sofern der Teig nicht komplett ausgetrocknet ist.
Für grosse dreieckige Ravioli: Jeweils eine Ecke einklappen und dann zuschneiden. Danach reichlich Füllung auf die Teigecken. Dann zusammenklappen und andrücken.
Für Tortellini: Kleinere Vierecke ausschneiden und befüllen. Dann ein Dreieck falten und mit dem Zeigefinger und Daumen eine Art Ring formen. Keine Angst: Übung macht den Meister. Auch ich bin noch am üben…
Und welches ist Deine Lieblingspasta? Hast Du noch andere Rezeptideen oder Anregungen für zukünftige Rezept-Beiträge aus unserer Küche? Dann hinterlasse uns am besten gleich einen Kommentar, wir sind gespannt!