Das Granh Caphê an der Bahnhofstrasse serviert herzhafte Banh Mi-Sandwiches, wärmende Pho-Suppen und fluffigen Pandan Cake. Auch wer die Bahnhofstrasse sonst meidet, wird dort bestimmt glücklich: Das Granh Caphê ist bei Regen und grauem Wetter ideal, um bei einem leichten Lunch oder exotischem Kaffee und Kuchen wieder neue Energie zu schöpfen.
Vietnamesisch mit einem Hauch französischer Cuisine
Die vietnamesische Küche gilt als einzigartig und vielfältig zugleich. Reis, Gemüse, Fleisch und Gewürze sind die Basis vieler Gerichte, und Einflüsse der umliegenden Länder wie China sind spürbar. Doch auch Europa hat Spuren hinterlassen: Die Franzosen brachten den Vietnamesen Baguette und Croissant, was sich heute zum Beispiel im Banh Mi, einem herzhaften Sandwich, noch findet. Natürlich bestellen wir darum als erstes dieses Signature Dish, dazu zweimal eine wärmende Pho-Suppe, welche das Caphê aufgrund der sinkenden Temperaturen neu im Angebot hat, Rainbowrolls und einen Papayasalat.
Letzeren gibt es, anders als in den meisten anderen asiatischen Restaurants, als riesige Portion, was uns freut. Er ist leicht und erfrischend, dazu kommen einige Stücke des ausgezeichneten grillierten, deftigen Schweinebauchs – ein Gericht mit Potential zum Lieblingslunch. Die Pho wird im Granh Caphê mit Zimt, Sternanis und Ingwer während drei Stunden gekocht. Gegen diese zwei aromatischen Gerichte ist das Banh Mi-Sandwich deutlich weniger aufregend, obwohl durchaus lecker und herzhaft dank Beef, Pickles, Mayo und Kräutern im französischen Baguette.
Die frischen Rainbowrolls, die wir mit Shrimps bestellen, sind ein Muss für alle, die sie noch nicht kennen. Sozusagen das gesunde, ungekochte Pendant zur fettig-frittierten Frühlingsrolle. Sie dürfte von uns aus mit mehr Kräutern gerollt sein, dafür können wir von der dunklen Hoisin-Erdnuss-Sauce nicht genug bekommen.
Nicht mehr vergessen werden wir den grünlichen Pandan Cake zum Dessert, eine Art Schwammkuchen, der saftig und fluffig ist, und pur schon grossartig schmeckt. Zusammen mit Früchten und Kokosnussmilch gibt das eine Nachspeise, die ich jederzeit gegen trockene Cakes und krümmelige Cookies eintauschen würde. Unbedingt probieren sollte man auch den Vietnamese Drip Coffee: ein starker, holziger Kaffee mit Kondensmilch. Klingt speziell, schmeckt aber wunderbar.
Kleines «Café», gross in der Atmosphäre
Das Granh Caphê besticht nicht nur mit Gaumen – sondern auch mit Augenschmaus. Die Gerichte auf dem bunten Geschirr lassen jedes Instagrammer-Herz höher schlagen, während das aufgeräumte und moderne Interieur zum Verweilen einlädt. Sitzt man an der Bar, hat man ausserdem einen guten Blick auf die Zubereitung einiger Gerichte. Schön ist es aber auch am Fenster, von wo aus man dem Treiben auf der Bahnhofstrasse zuschauen kann.
So geht Gastfreundschaft auf Vietnamesisch
Die Bedienung im Granh Caphê ist äusserst freundlich und höflich, einige der Staff-Member stammen selber aus Vietnam und geben darum sehr gern über die Gerichte Auskunft. Das Engagement des ganzen Teams ist spürbar – und macht das Granh Caphê zu einem Ort, an dem man einen schnellen Lunch, aber auch gerne mal einen langen Nachmittag verbringen möchte.
Ein Menü mit Schlemmer-Potential
Einen sättigenden und guten Lunch gibt es im Granh Caphê schon für 15.- (Banh Mi) oder 18.- Franken (Papayasalat). Die frischen und hausgemachten Zutaten sowie die exklusive Lage an der Bahnhofstrasse machen das zu einem sehr fairen Preis.
Bei unserem Besuch am Mittag haben wir es ziemlich übertrieben und uns einmal quer durch die Speisekarte gegessen. Dementsprechend waren wir dann den Rest des Tages (mehr als) satt. Die Portionen lassen sich übrigens gut teilen: So kostet etwa die von uns durchprobierte Menüvielfalt mit zusätzlich zweimal Jasmin Tee und Vietnamese Drip Coffee bloss etwa 45 Franken pro Person. Ein guter Deal, für den wir gerne zurückkommen!
An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön für die grosszügige Einladung zu unserem ausgedehnten Lunch.
Der Ort, von dem wir nicht wussten, dass wir ihn dringend brauchen
Ob für einen aufregenden und gleichzeitig leichten Lunch oder exotischen Kaffee und Dessert am Nachmittag, das Granh Caphê ist ein stylischer Ort mit einem durchdachten Konzept, das in Zürich einzigartig ist. Das Café bietet Gerichte für exotische Entdeckungstouren, hat aber auch ein Angebot für konventionellere Gaumen, wie frisches Gebäck und die Banh Mi-Sandwiches.
Auf Nachfrage bietet das freundliche Serviceteam auch gerne einen kurzen Einblick in Zutaten und Zubereitung seiner Heimatgerichte. Das Granh Caphê ist ein bunter Ort, der die Bahnhofstrasse kulinarisch bereichert.
Übrigens werden im Granh Caphé neben Pho-Suppen auch schon bald ausgefallene Cocktails geschlürft. Am 6. Oktober richtet sich hier nämlich die Pop-up Bar «Granh Bar» ein und lädt dann neu auch am Wochenende zu einem guten Drink in der gemütlichen Atmosphäre des vietnamesischen Lokals.