Seit der Eröffnung im Jahr 2013 werden die Burger des stadtbekannten the bite im Kreis 4 als die besten Zürichs bezeichnet. Mittlerweile hat der Burger-Gourmet-Tempel aber mächtig Konkurrenz bekommen. Kann das Restaurant mit günstigeren Slow Fast Food-Ketten wie b.good oder JACK&JO mithalten? Wir haben es getestet.
Angenehme Atmosphäre aber nichts fürs erste Date
Es ist laut, voll und riecht nach gebratenen Burger-Patties. Das the bite ist wohl kaum für ein erstes Date geeignet. Mit den liebsten Freunden im Gepäck garantiert die stimmungsvolle Atmosphäre aber einen lustigen Abend. Das Interior scheint wahllos zusammengewürfelt: kein Stuhl gleicht dem anderen, alte Weinflaschen werden zu improvisierten Kerzenständer umfunktioniert. Hippe Kunst, die auch gekauft werden kann, schmückt die grauen Wände und die ein oder andere Tischplatte diente zuvor einmal als Haustür. Jedes Möbelstück ist – auch wenn manchmal nicht ganz so komfortable – einzigartig und Handverlesen ausgesucht.
Die Menükarte mit kreativer Namensfindung
The Californian, The Manchego, The Mexican, The Hattrick oder The Threesome – bei der Namensfindung der Burger wurde der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Schon allein bei der Beschreibung läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Ich entscheide mich für die Zürcher Interpretation der kalifornischen Variante. Ziegenkäse, Guacamole und Koriander-Pesto scheinen mir eine gelungene Abwechslung zum Speck-Burger.
Wäre es sittlich, hätten wir den Vorspeiseteller abgeschleckt
Für einen richtigen Start in den Abend bestellen meine vier Freundinnen und ich zuerst einmal die “Cheezy Nacho”-Platte für zwei Personen. Unser Kellner verspricht uns, dass die Portion für Zwei zur Vorspeise reicht – und er sollte Recht behalten. Denn hier ist Name Programm: Nachos, überbacken mit Cheddar-Käse, obendrauf gibt es jeweils eine ordentliche Portion Guacamole, Sour Cream und scharfe Chipotle-Sauce. Jedes Stück dieser fettigen, ungesunden und leicht perversen Vorspeise ist wie ein kleines Geschenk des Himmels. Innerhalb von wenigen Minuten verputzen wir die riesige Portion der “Cheezy Nachos” und erhalten von unserem Kellner einen anerkennenden aber auch leicht irritierten Blick, als er die blitzblanke Platte von unserem Tisch abräumt. Hätte es uns unsere gute Kinderstube nicht verboten Teller abzuschlecken, wir hätten es getan. Ungelogen!
Die “Cheezy Nacho”-Platte für zwei Personen reicht allemal für vier. Foto: Lunchgate/Carolina.
``Animal Fries`` für alle die es deftig mögen
Alle Burger werden mit Pommes serviert, für einen Aufpreis von drei Franken gibt es Animal Fries. Das sind sündige Pommes, die mit karamelisierten Zwiebeln und Ziegenkäse überbacken werden. Das Rezept ist übrigens von der amerikanischen und trendigen Fast Food-Kette In-N-Out abgeschaut. Wer auf die Extra-Kalorien verzichten mag, wird auch mit einer Portion der normalen aber sehr knusprigen und gut gewürzten Pommes glücklich. Das Fleisch der Burger im the bite stammt aus der Schweiz und das merkt man auch: Die Patties sind aussen knusprig und innen zart rosa. Mit gutem Gewissen kann man zulangen. Lapprige Hamburgerbrötchen gibt es hier nicht. Im the bite wird auf getoastete Brioches gesetzt, die exklusiv in der Bäckerei Imholz hergestellt werden. Der Californian-Burger ist wahnsinnig fein, die Kombination vom zarten Fleisch, Ziegenkäse und Koriander-Pesto lässt meine Geschmacksnerven explodieren. Dieser Burger darf sich auf meine persönliche Top 5 der besten Burger gesellen.
Auch für die sechzig Zürcherinnen und Zürcher, welche wir im Juni für unseren Beitrag Hier gibts die besten Burger der Stadt befragt haben, reiht sich the bite definitiv unter den Top 3 ein.
The Californian mit einer Portion Extra Pommes. Foto: Lunchgate/Carolina.
The Californian. Foto: Lunchgate/Carolina.
Anerkennende Blicke für aufgegessene Teller gibt es vom Service gratis dazu
Der hippe Ruf des Restaurants kommt nicht nur vom Essen oder der Lage. Die Kellner sind cooler als die Polizei erlaubt – und dabei (trotz vollbesetztem Restaurant) extrem aufmerksam und freundlich. Das Beste: Sie rechnem einem es hoch an, wenn man bis zum letzten Krümel alles aufgegessen hat.
Der Innenbereich des the bite. Foto: Lunchgate.
Der INSIDER empfiehlt
Ja! Die Antwort auf meine Frage, ob das the bite noch mithalten kann, ist Ja! Hier gibt es meiner Meinung nach verdammt gute Burger für die sich der Preis von bis zu 29 Franken lohnt. Nicht zu vergessen die “Cheezy Nachos”, allein bei dem Gedanken an die Vorspeise freut sich mein inneres dickes Kind. Die Atmosphäre ist lässig, die Getränke cool und das Essen fantastisch. Für einen gemütlichen Abend mit Freunden eignet sich das the bite perfekt.