In wenigen Tagen geht das FOOD ZURICH Festival los. Auch ich habe das Programm durchgeackert, mir stundenlang die mehrseitige Lektüre zu Gemüte geführt, bis ich auf die Alpenpioniere mit ihrem Kochkurs: „Hanf zurück auf den Teller!“ gestossen bin. „Das ist es!“, habe ich mir gedacht, mich für den Kurs angemeldet und bin sogleich mit einem der Gründer, Carlo Weber, in Kontakt getreten. Der Lebensmitteltechnologe wird uns im folgenden Artikel schon mal ein paar spannende Insights zum Thema geben.
Bei diesem besonderen Event, welchen ich mir da ausgesucht habe, wird der ein oder andere unter euch wahrscheinlich erstaunt die Augenbrauen hochziehen. Und sich fragen wie das ganz genau geht. Ganz ehrlich: Mir ging es zu Beginn auch so. Das ein oder andere Gericht kann ich mir noch vorstellen, aber ein ganzes Menü mit Hanf als Zutat kochen?
Gesund, gesünder, Hanf
Gewusst, dass Hanf extrem viele Proteine enthält? Und dass er reich an gesunden Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist? Da wird so mancher Fitness-Begeisterter nun einen Freudesprung hinlegen. Ja es ist wahr. Also ran an den Hanf! In unseren Breitengraden ist durch das Verbot des Cannabis das Wissen über die ursprüngliche Hanfpflanze verloren gegangen und auch dessen Ruf beschädigt worden, doch ich finde, dass Hanf definitiv wieder zurück in die Küche gehört. Das ist auch die Vision der Alpenpioniere, wie mir Carlo bestätigt: „Wir möchten die Hanfpflanze wieder zurück in die Küchen bringen, denn sie ist nicht nur extrem nachhaltig im Anbau, sondern auch für Veganer und Vegetarier geeignet“.
Laut meinen Recherche, ist Hanf nicht nur gesund, sondern erhöht auch die Chance auf ein langes und gesundes Leben. Das beweisen etwa die Bewohner des Chinesischen Dorfs Bama Yao. Dort werden nämlich extrem viele Leute über 100 Jahre alt. Natürlich geniessen die Bewohner von Bama Yao auch eine noch recht unbelastete Umwelt und eine insgesamt vitalstoffreiche Ernährung. Doch sie lieben es eben auch täglich Hanfsamen zu essen.
Jetzt wird Hanf verkocht - dank Crowdfunding
Das Hanf der Alpenpioniere wird mehrheitlich in der Ostschweiz und im Bündnerland angebaut. Seit geraumer Zeit haben sich aber drei der Initianten, darunter Carlo Weber, im Provisorium in Zürich einquartiert. „Wir wollen das Hanf auch nach Zürich bringen und haben im Provisorium, das viele Food Start-ups beherbergt, den perfekten Platz dafür gefunden.“ Ende 2017 haben Sie durch Crowdfunding Hanf-Kochkurse angeboten, um durch das gesammelte Geld eben genau das Hanf wieder zurück in unsere Schweizer Küchen zu bringen. Denn vor rund 60 Jahren war dies das Normalste der Welt. Jeder und jede habe mit Hanf gekocht und gebacken, betont Carlo.
Ich selber kenne Hanf ja ehrlich gesagt nur aus meiner Schulzeit, als Zutat von “Spacecakes”. Jedoch hat das Hanf, welches die Alpenpioniere anbauen und für ihre Produkte verwenden, nicht mehr viel mit dem halluzinogenen Hanf in Spacecakes zu tun: Durch das gesammelte Geld beim Crowdfunding der Alpenpioniere konnte nämlich Lebensmittelhanf, der THC-arm ist, als Kulturpflanze wieder rekultiviert werden – zum grössten Teil im Bündnerland. Im vergangenen Jahr konnten dort mehr als 10 Tonnen BioSuisse zertifizierte Hanfnüsse gewonnen werden. Daraus entstehen dann wunderbare Produkte wie die knusprigen Hanfnüsse.
Und wie verarbeite ich nun Hanf?
Viele werden sich sicher fragen, in welcher Form Hanf nun auf unsere Teller kommen soll. So genau weiss ich das auch noch nicht und werde es am 30. Mai 2018 im Kurs erfahren. Also folgt uns auf Instagram und erfahrt mehr über die Verarbeitung der Wunderpflanze. Doch soviel kann ich vorab schon verraten: Hanfsamen (auch bekannt als Hanfnüsse) passen super in das morgendliche Müesli oder zum Salat. Zum Menü kann ich leider noch nicht so viel sagen, da Carlo nicht richtig mit der Sprache rausrücken wollte. Doch soviel sei schon mal vorweggenommen: Wir werden als grosses Highlight Hanf-Ravioli mit Ziger und Brennnesseln zubereiten. Ich kann es kaum erwarten und bin mir sicher, dass Carlo und Fred (der das Provisorium mitgegründet hat) noch mehr Ideen für uns bereithalten werden.
Wenn auch Du dabei sein möchtest, dann melde dich hier für den Hanfkochkurs am FOOD ZURICH Festival an. Die Zahl der Teilnehmer ist auf 25 beschränkt, doch es wurde mir versichert, dass zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch einige Plätze frei sind.
Hast Du auch schon mit Hanf gekocht oder gebacken? Dann erzähl uns davon. Entweder unten in den Kommentaren oder per Mail an insider@lunchgate.com.