Tofu hat bei uns keinen leichten Stand. Fleischesser verachten ihn. Sogar manche Vegetarier rümpfen bei seinem Anblick die Nase. Entweder schmeckt er ihnen zu fade, er ist zu pappig oder erinnert an Karton.
Und auch Google hat nicht viel mehr für den armen Kerl übrig: Gibt man bei der Suchmaschine nämlich «Tofu schmeckt» ein, werden Wörter wie «sauer», «nicht» oder «eklig» vorgeschlagen. Zugegeben, auch seine Optik macht des Tofus Leben nicht einfacher. Ist er etwa doch nur ein braun-grauer viereckiger Schinken, vakuumverpackt und umhüllt von einem schleimigen Flaum?
Mit Geduld und Marinade zum persönlichen Tofu-Glück
Auf keinen Fall! Wer findet, Tofu sei fade oder sogar «eklig», der hat ihn noch nicht richtig kennengelernt. Denn auch ich bin natürlich keine Freundin der faden Küche. Doch Tofu mag ich, nein, ich liebe ihn – in all seinen Formen.
Für das kulinarische Tofu-Glück braucht es zuerst einmal das Produkt selbst – also Tofu aus guter Qualität. Seine Vollendung findet der Tofu jedoch erst durch die folgenden Komponente: Geduld und Marinade. Und weil etliche Tofu-Kritiker weder Geduld noch Marinade haben, leidet der Bohnenkäse – so wird Tofu übrigens auch noch genannt – zu Unrecht unter den Vorurteilen und Fehleinschätzungen einer Mehrheit.
Deswegen ist es an der Zeit, dass das Restaurant aux carrés im Leutschenbach-Quartier endlich einmal auf den Tisch haut! Der Tofuworkshop «Ab ins Tofuland Leutschenbach» ist für alle Liebhaber quasi Pflicht. Und für alle Kritiker sowieso. Sie werden ihn, den Tofu, nämlich nicht nur richtig kennen, sondern auch lieben lernen. Und dann bin da noch ich, die dem Tofu besonders nah kommt und live via Social Media von diesem – ja, schon fast kontroversen – FOOD ZURICH Event berichten wird.
Lernen von der Meisterin
Seit sieben Jahren führt die Vietnamesin Dung Nguyen das Restaurant aux carrés und freut sich, in ihrem vierstündigen Kochkurs den Teilnehmenden das wohl beliebteste Gericht Südostasiens näher zu bringen: «Tofu ist ein tolles Lebensmittel. Es gibt wohl 1000 Möglichkeiten, mit ihm zu arbeiten», so Nguyen. Sind wir also gespannt.
Die Teilnehmenden lernen allerdings nicht nur mit dem Tofu korrekt – und respektvoll – umzugehen, sondern stellen das Produkt auch selbst her. Verrückt, oder? Aus rund einem Kilogramm Sojabohnen, so lerne ich von Nguyen, lassen sich etwa drei Kilogramm Tofu herstellen. Und dieses zeitaufwendige Handwerk hat Dung Nguyen sich selbst über Jahre beigebracht. Und schon bald werden es auch die Teilnehmenden des Workshops beherrschen.
«Ab ins Tofuland Leutschenbach» gibt allerdings nicht nur Einblick in Rezepte und Zutaten Südostasiens, sondern ist auch eine ehrliche Hommage an die vietnamesische Esskultur. So wird zum Schluss ein sogenannter Hot Pot – «ein vietnamesisches Fondue Chinoise», wie Nguyen erklärt – aufgesetzt und gemeinsam der zubereitete Tofu gegessen: «Die vietnamesische Küche lebt vom Teilen. Eine wunderbare soziale Geste, die auch im Workshop gelebt werden soll.»
Du willst auch zum Tofuflüsterer werden? Hier ergatterst Du dir eines der letzten Tickets für das «Tofuland»!