Ich habe schon oft gehört, im Ristorante Toscano gäbe es den stadtbesten Fisch. Neugierig, wie ich bin, habe ich das am traditionellen Fischessen im toskanischen Restaurant getestet. Ich konnte also gleich mit meinem eigenen feinen Gaumen überprüfen, ob das Toscano im Puls 5 seinem Ruf gerecht wird.
Der stadtbeste Fisch?
Als bekennende Fischliebhaberin, bin ich für dieses Testessen sicher ein guter Fang. Habe ich die Wahl zwischen Fleisch und Fisch, entscheide ich mich gewöhnlich für das Tier mit den Kiemen. Und trotzdem esse ich ihn nicht allzu oft. Dies einerseits, weil qualitativ hochwertiger Fisch bei uns selten ist, da vom Fang im Mittelmeer bis auf meinen Teller in Zürich schon mal mehrere Tage vergehen können. Zudem sind heutzutage viele Fischarten gefährdet, weshalb wir unseren Konsum allgemein bewusst einschränken sollten.
So machte ich mich also mit grossem Appetit, aber auch einem durchaus kritischen Blick, auf den Weg ins Toscano.
Warm und gemütlich, wie im Süden
Ich stand erst mit einem Fuss im Restaurant, da wurde ich schon sehr freundlich begrüsst. Man nahm mir den Mantel ab und zeigte mir und meiner Begleitung den Tisch, an welchem wir später Platz nehmen konnten.
Das Toscano an der Giessereistrasse steht in wunderbarem Kontrast zur industriellen Umgebung im Puls 5. Die Einrichtung gestaltet sich modern, hat aber den typisch südländischen Charme mit üppiger Dekoration. Das Ambiente lädt zum Wohlfühlen und Entspannen ein – bei diesen Gastgebern fühlt man sich gleich aufgehoben.
Der grosse Festschmaus
Nach dem kleinen Apéro draussen, mit Weisswein, Prosecco und frischen Bruschetta, wurden wir dann an unseren Platz gebeten. Die Weinempfehlung am Tisch passte und bald schon konnten wir das Vorspeisenbuffet stürmen.
Am Buffet servierten die Gastgeber Cecilia & Eero Meili höchstpersönlich. Ich habe einfach alles probiert: Von Jakobsmuscheln über Miesmuschel bis hin zu Sardellen. Und es war grandios. Wieder hörte ich es von mehreren Seiten raunen: «Hier gibt es einfach den stadtbesten Fisch!»
Als zweiter Gang wurden uns zwei unterschiedliche Pastagerichte auf grossen Platten zum Teilen serviert. Leider wurde uns dabei weder die Name noch die genauen Zutaten der Gerichte mitgeteilt. Nachzufragen habe ich jedoch schlichtweg vergessen, denn ich wollte die so gut riechende Pasta einfach schnellstmöglich probieren. Und ich wurde nicht enttäuscht – sie überzeugte mit intensivem Geschmack und Wohlfühlcharakter.
Der Hauptgang bestand aus einem weiteren Buffet, an welchem diverse Fische, wie zum Bespiel Schwertfisch, Thunfisch oder Tintenfisch frisch zubereitet auf unsere Teller geschöpft wurden. Als Beilage gab es, ganz traditionell und wenig aufregend, Spinat und Kartoffeln.
Showeinlagen zwischen den Gängen
Zwischen den Gängen sorge der Live-Sänger Tom Kees für Stimmung. Mit seiner deutsch-italienischen Schlagermusik verbreitete der Entertainer pure Lebensfreude im Lokal. Es wurde geklatscht, gesungen und getanzt – ganz wie im Süden eben. Und so habe ich keine Sekunde auf den nächsten Gang gewartet.
Frischer Fisch macht zufrieden
Im Nu verging die Zeit und bald war es 23.00 Uhr. Müde, aber völlig zufrieden und gesättigt machte ich mich auf den Heimweg. Ich habe den Abend sehr genossen und kann das legendäre Fischessen wärmstens empfehlen.
Einen kleinen Verbesserungsvorschlag habe ich trotz allem: Ich würde es sehr begrüssen, wenn beim nächsten Fischessen im September 2018 kein Thunfisch oder Schwertfisch mehr auf dem Buffet landen. Unserer Umwelt zuliebe.