Sie sind vor Jahren von unseren Vorfahren als Küchenweisheiten heraufbeschworen worden und haften seitdem hartnäckig an unserem Alltagswissen. Ja, um unser Essen ranken sich unzählige Legenden und Mythen. Wenn nicht von der Mama, dann hat man bestimmt schon einmal von der Oma, den Nachbarn oder einer Kellnerin eine dieser Essensmythen aufgetischt bekommen.
Doch wie viel ist an der Gerüchteküche wirklich dran? Wir machen reinen Tisch und decken die 6 fragwürdigsten Essensmythen auf:
Diese Floskel macht Spinatliebhabern und Kochmuffeln das Leben schwer. Doch stimmt sie wirklich? Tatsächlich enthält das Blattgemüse einen relativ hohen Anteil an Nitrat, welches, einmal erwärmt, in Nitrit umgewandelt wird. Und von diesem ominösen Inhaltsstoff fürchten sich Oma, Mama und alle anderen, die diese Verschwörungstheorie verbreiten. Doch ihre Angst ist völlig unberechtigt: Laut des Informationsdienstes «Landwirtschaft – Ernährung» kann das gesunde Gemüse nämlich getrost aufgewärmt werden; vorausgesetzt, es wurde zuvor gekühlt gelagert.
Und wie war das schon wieder mit Popeye und dem Spinat? Als Kind waren wir alle begeistert von seinen Muskeln. Essen wir Spinat, so will uns Popeye weismachen, werden wir wegen seines hohen Eisengehalts stark. Doch, lieber Popeye, du lügst; oder besser gesagt jener Lebensmittelchemiker, der sich um 1890 – also lange vor unserer und Popeyes Zeit – bei der Analyse vom Spinat um ein Paar Kommastellen verrechnet hat. Und jetzt haben wir den Salat!
Wir lieben ihn. Nicht nur an exzessiven Wochenenden, sondern vor allem auch nach einem Fondue oder einem anderen üppigen Nachtessen: Den Schnaps. Hopp! Ein Schluck und schon soll unsere Verdauung wieder ins Lot kommen. Naja, nicht ganz. Hochprozentiges fühlt sich gut an, so belegen Forschungen des Zürcher Universitätsspitals, weil dadurch unsere Magenmuskulatur gelockert wird. Doch dessen Konsum ist für die Verdauung wohl eher kontraproduktiv: Je mehr Alkohol, desto langsamer läuft die Verdauung. Na dann, Prost!
Nur in den Monaten ohne «R» – also im Mai, Juni, Juli und August – darf man, so lehrt uns der Volksmund, barfuss laufen und ganz bestimmt keine Muscheln essen. Wann genau und wo ihr «blüttelt» überlassen wir euch, doch Fakt ist, dass die Muschel-Weisheit weder von der Mutter noch von der Grossmutter stammt, sondern aus einer Zeit, als unsere Kühlmethoden noch sehr rudimentär waren. Man fürchtete sich vor deren Verfall wegen der Sommerhitze, aber mit unseren heutigen Kühlschränken sind die Schalentiere auch in den Monaten ohne «R» geniessbar.
Achtung, Kindheitserinnerung: Die einen legten sie brav in ein von Mama ausgestrecktes Taschentuch, die anderen spuckten sie in Nachbars Garten, und bei den Letzten landeten sie im Magen. Vor Letzterem wurden wir jeweils gewarnt.
Doch jetzt mal ehrlich: Die Chance, dass der heruntergeschluckte Chriesistein eine Blinddarmentzündung verursacht, ist wirklich sehr, sehr gering. Das geschieht nämlich nur dann, wenn ein Stein – der für Darmverhältnisse einen grossen Durchmesser hat – gerade im Blinddarm stecken bleibt. Viel wahrscheinlicher ist es aber, dass er in den Dickdarm gelangt und auf natürlichem Weg ausgeschieden wird.
Laut des Bauernverbandes ist das Rüebli das beliebteste Gemüse der Schweiz. Kein Wunder, es lässt sich roh, gedämpft oder zerquetscht als Brei essen. Und das Beste daran? Es lässt uns auch noch besser sehen!
Naja, nicht ganz: Die Karotte enthält tatsächlich viel Betakarotin – eine Vorstufe von Vitamin A – das zentral für Aufbau und Funktion unserer Netzhaut ist. Soweit so gut. Aber wer denkt, dass er nach 10 Kilogramm Karotten mit Adleraugen durch die Welt schreitet, der täuscht sich gewaltig.
Übrigens: Süsskartoffeln, Kürbis und Butter enthalten genauso viel Vitamin A wie die Karotte. Und: Leberwurst oder Hühnerleber sogar zehnmal mehr.
Sie ist unverzichtbar für Sportler, Hauptattraktion im Bananenbrot und fein im Müesli oder der Smoothie-Bowl. Wohl kaum eine andere Frucht ist so vielfältig wie sie, die Banane. Um ihre Optik ranken sich jedoch einige Mythen – ja, warum ist die Banane denn krumm?
Für einmal hatte die Lebensmittelindustrie ihre Finger nicht im Spiel, und schon gar nicht die Plantagenbauern. Der Grund, weshalb die Banane krumm ist, ist viel simpler, und – im wahrsten Sinne des Wortes – einleuchtender: Die Banane benötigt Sonnenlicht zum Wachsen. Doch weil die Bananenpflanze kopfüber Richtung Erde wächst, sucht sich die Frucht ihren Weg Richtung Sonne und biegt sich dabei nach oben.
Du kennst noch andere Essensmythen? Dann lass die Gerüchteküche brodeln und schreib uns via insider@lunchgate.com.
Einwandfrei!!!
Gern gelesener Artikel.
Garnicht so leicht was zu finden auf bing zu diesem Thema