„Einen Chai Latte, bitte!“ – was dann serviert wird, ist die grosse Überraschung, denn die Zubereitung von Chai Latte ist alles andere als eindeutig. Wenn man sich nicht im Voraus beim Service-Personal über die Zubereitung informiert, wird man leider oft enttäuscht. Weil wir das in Zukunft verhindern möchten, haben wir uns in Zürich durch verschiedene Chai Lattes und Chai Tees probiert.
Wenn Du es auch liebst, an kalten Tagen in einem gemütlichen Kafi einen wärmenden Chai Latte zu trinken, dann ist diese kleine Chai-Tour genau für Dich.
Chai - was genau ist das?
Zuerst aber eine kleine Einführung in die Chai-Welt. Die Zubereitung von Chai Latte ist grundsätzlich einfach: eine Chai-Gewürzmischung mit Wasser erhitzen, mit (geschäumter) Milch übergiessen und mit Honig süssen.
Die Gewürzmischung besteht aus Schwarztee, Zimt, Ingwer, Kardamom, Sternanis, Koriander, Nelken, Pfeffer und Muskatnuss – das Verhältnis kann variieren. Da es für die Zubereitung eines Chais aber nicht nur diese Variante gibt, stellen wir Dir hier die drei gängigsten Zubereitungsarten vor.
Der Beste: Sticky Chai von Chaiwalla
Das Beste zum Anfang ist unsere Devise – und deshalb möchten wir Dir zuallererst Chaiwalla vorstellen. Ist Dir kein Begriff? Macht nichts, aber Du solltest ihn Dir merken. Denn wenn Du Chai liebst, brauchst Du eigentlich nur einen: Chaiwalla, den Sticky Chai. Livia und Nathan, ein junges Paar aus Zürich, haben diese Art von Chai in Australien kennengelernt und in die Zwinglistadt gebracht. Um Sticky Chai herzustellen braucht es eine feine Chai-Gewürzmischung und Honig (oder Agave für die vegane Variante). Die gerösteten Gewürze, der Ingwer und der Schwarztee werden eingekocht, bevor der Honig für die typische Süsse hinzugegeben wird. Weil die Mischung nicht im Zucker eingekocht wird, ist sie viel weniger süss als Chaisirup.
Vor rund zwei Jahren haben Livia und Nathan ihre Küche in ein Sticky Chai-Labor verwandelt und sich entschieden, diesen professionell zu verkaufen. Chaiwalla war geboren. In ihrer Freizeit brauen sie nun Sticky Chai, füllen ihn in Papiertüten und liefern ihn aus. Die Papiertüten bedrucken sie selbst von Hand; das Logo hat ein befreundeter Grafiker für sie entworfen. Ausgeliefert wird auch persönlich – mit Taschen voll mit Chaiwalla von Kafi zu Kafi. Mittlerweile bieten 18 Cafés in Zürich (z.B. die Milchbar oder das Auer & Co) Livia und Nathans – wortwörtlich – hausgemachten Chai an. Dort wird dieser traditionellerweise mit heissem Wasser und aufgeschäumter Milch serviert – ein richtiger Chai Latte eben. Seit einiger Zeit verkaufen Livia und Nathan auch das Konzentrat ihres Sticky Chais, ohne zusätzlichen Zucker versteht sich. Die Zubereitung damit ist viel schneller.
Natürlich trinken auch Livia und Nathan oft und gern Chai Latte. Und zwar genau so, wie es auf der Chaiwalla-Verpackung steht: 2-3 Teelöffel Chaimischung mit heisser Milch und Wasser. Nathan verrät, dass er ihn mit Pflanzenmilch sogar ein bisschen lieber mag. Ich entscheide mich bei unserem Treffen im Kafi Freud trotzdem für normale Vollmilch. Und so steht er nun vor mir. Mein erster Chaiwalla-Latte. Mein erster Sticky Chai. Und er enttäuscht mich nicht: die Gewürze kommen super zur Geltung, die Schärfe ist angenehm und die Süsse perfekt. Genau so sollte ein Chai Latte immer sein.
Chaiwalla kann hier online bestellt werden, oder Du trinkst den Sticky Chai in einem der aktuell 18 belieferten Zürcher Cafés. Tipp: mit dem Kauf einer Spezialpackung unterstützst Du das Suaq Projekt, das sich für die Erhaltung des Lebensraumes und der Erforschung von Orang-Utans einsetzt. Super!
Der Süsse: Chai Sirup
Eine weitere Art, einen Chai Latte herzustellen, ist das übergiessen von Chai Sirup mit Milch und Wasser. Für den Sirup werden die Gewürze in Wasser und Zucker eingekocht, bis die dickflüssige Konsistenz erreicht ist. Wenn die Milch schön luftig aufgeschäumt ist, mögen wir diese Variante ebenfalls. Doch oft wird der Chai Latte so extrem süss, weshalb man explizit nach weniger Sirup fragen muss. Feine Sirup-Chais habe ich im Boréal und im hi & da in Winterthur geschlürft. Das beschauliche Kaffee hi & da habe ich übrigens ganz neu entdeckt und mich sofort wohlgefühlt – perfekt für die Aufwärmung an einem kalten Shoppingtag.
Der Milde: Chai Tee
Viele Kafis bieten keine Chai Lattes an, sondern Chai Tee. Die Chai-Mischung in einem Teebeutel wird wie ein normaler Tee zubereitet und auf Wunsch mit (heisser) Milch und Zucker serviert. Wir mögen diese Variante, weil man den Milch- und Zuckeranteil selber wählen kann. Leider leidet der Geschmack, weil die Gewürze im Gegensatz zu einem Chai Latte nicht lang genug im Wasser sind. Ausserdem kann man nicht von „Chai Latte“ sprechen, weil die Milch und der Zucker separat hinzugefügt werden. Trotzdem ist es eine gute Wahl, wenn man Lust auf eine leichte Chai-Aufwärmung hat. Es gibt ihn zum Beispiel in der Beckeria oder im Grande.
Fazit – das empfiehlt der INSIDER
Chai ist nicht gleich Chai – das ist klar. Wenn man sich vor der Bestellung informiert, wie der Chai Latte hergestellt wird, weiss man, was man bekommt und man kann den würzigen Seelen- und Gaumenwärmer in vollen Zügen geniessen. Chai Lattes mit Sticky Chai (Chaiwalla) sind mein unschlagbarer Favorit. Auch mit Sirup schmecken sie gut und Chai Tee ist eine gute Alternative. Nur vom Chaipulver würden wir abraten.
Wo und wie trinkst Du deinen Chai Latte am liebsten? Schreib uns hier unten einen Kommentar oder eine Mail an insider@lunchgate.com.
Mein Lieblingschai in Zürich, trinke ich im Bros Beans & Beats
Liebe Sandra,
Vielen Dank für deinen Tipp, werde ich möglichst bald ausprobieren :)!
Liebe Grüsse,
Nadine