Phuuu – nur fünf meiner kulinarischen Favoriten in eine Liste zu verpacken, ist weiss Gott keine leichte Aufgabe. Dafür eine wunderschöne!
Ich habe mich dazu entschieden, die fünf Orte aufzulisten, die für mich Heimat bedeuten. Denn meine Wurzeln liegen im wunderschönen Aarau, meine Wahlheimat ist das bezaubernde Zürich und mein Herz überwintert im traumhaften Zermatt. Also ist es für mich die logische Folge, euch das Beste aus all meinen Welten vorzustellen.
Es sind fünf Orte, wo ich mich immer direkt zu Hause fühle, sobald ich über die Schwelle komme, Orte, die dieses wohlig-warme Gefühl in meinem Herzen hervorrufen. Orte, wo ich mir wünsche, dass der Augenblick doch verweilen möge.
1. Café Lang
Im Jahr 2012 gegründet, hat sich das Café Lang am Limmatplatz definitiv schon zu einem Klassiker gemausert. Als Kreis-5-lerin ist es für mich der Treffpunkt mit Freunden, wenn man sich lange nicht mehr gesehen hat, es ist mein Arbeitsplatz, wenn mir zuhause die Decke auf den Kopf fällt. Ja, das Café Lang ist der Ort, wo sogar das WC schöner ist als daheim. Und das soll was heissen.
Quasi eine heimelige Stube, wo noch andere Leute sitzen und man bedient wird. Für mich ist s’Lang an Gemütlichkeit nicht mehr zu übertreffen, der Brunch und die Mittagsmenüs sind genauso schmackhaft wie der Kaffee und die Drinks. Es ist der Ort, wo man von morgens um acht bis abends um elf höckeln könnte, ohne sich auch nur einmal unwohl oder störend zu fühlen – schlichtweg ein Ort, wo ich die Zeit vergessen kann.
Café Lang
Limmatplatz 7
8005 Zürich
2. Kobal
Ein authentisches Curry bekomme ich in Zürich eigentlich nur von meinem besten Freund, der aus Sri Lanka stammt, serviert. Trotzdem habe ich mich vor einigen Jahren hartnäckig auf die Suche nach einem Restaurant begeben, welches mit ihm mithalten kann – und bin im Kobal fündig geworden.
Wann immer mich das Fernweh plagt, flüchte ich mich in dieses kleine, feine Restaurant im Langstrassenquartier und fühle mich, sobald ich vor der grossen Karte an der Wand stehe, als wäre ich irgendwo in Flipflops zwischen Trincomalee und Arugam Bay. Geschmacklich bleiben keine Wünsche offen, von Vegi Thosai über Kottu Rotti bis zu Hasen-Mango-Curry findet man im Kobal alles, was das Herz begehrt. Das Getränk holt man sich selbst und bezahlt am Schluss alles zusammen beim freundlichen Besitzer an der Theke. Für mich der Geheimtipp für einen Kurzurlaub mitten in Zürich.
Kobal Curry Café
Kanzleistrasse 78
8004 Zürich
3. Dreierlei
Ja, ich bin ein grosser Freund von Essen teilen. Der Grund ist ganz einfach: Mir fällt es meist grauenhaft schwer, mich nur für ein Gericht zu entscheiden. Vor allem, wenn alles so fein klingt (und schmeckt!) wie im Dreierlei. In diesem herzigen Restaurant im Kreis 3 stimmt für mich wirklich alles; von den Stuckaturen, der liebevollen Dekoration, der herzlichen Bedienung, über das einfallsreiche Essen bis hin zur detailverliebten Präsentation auf dem Teller und dem Preis.
Im Dreierlei bekommt man das Gefühl vermittelt, ihr „Lieblingsgast“ zu sein, wie sie auch auf ihrer Homepage so schön schreiben. Kein Wunder also, dass ich es zu meinen Lieblingsrestaurants zähle und am liebsten täglich wiederkommen möchte.
Dreierlei
Zweierstrasse 114
8003 Zürich
4. Chez Vrony
Ach, Chez Vrony. Eine Liebesgeschichte, die schon länger andauert, als ich mich überhaupt aktiv erinnern kann. Angefangen hat sie mit der Männerfreundschaft zwischen meinem Vater und Vronys Mann, Max. Wir sollen doch mal vorbei kommen, sie hätten da ein herziges Pistenrestaurant in Zermatt, meinte Max damals. Gesagt, getan – verliebt, verlobt, quasi verheiratet.
Aus dem herzigen, kleinen Pistenrestaurant ist ein noch immer sehr herziges, detailverliebtes und bis ins Unterland bekanntes Gourmet-Pisten-Restaurant-Konzept erwachsen, das seinesgleichen sucht. Die Herzlichkeit der Gastgeberfamilie und aller Angestellten ist so ansteckend, dass man ganz vergisst, dass man eigentlich Ski fahren möchte. Das Chez Vrony verwendet nur biologische Eigenprodukte von einzig mit Alpengras ernährtem Vieh für seine Gerichte. Das Trockenfleisch, die Hauswurst und der Alpkäse werden nach überlieferten Rezepten hergestellt, die – wie auch das Restaurant – von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Tief in den Walliser Alpen, mit Sicht auf den wahrscheinlich schönsten Berg der Welt, ist dieser kleine Flecken Erde für mich ein grosses Stück Heimat.
Chez Vrony
Findeln
3920 Zermatt
5. Sevilla
In Aarau könnte ich wohl in jede Beiz gehen und würde mich zuhause fühlen. Umso besser, wenn das Essen, die Bedienung und das Ambiente dann auch noch stimmen. So wie im Sevilla.
Die ehemalige spanische Einwandererbeiz aus den Zwanziger Jahren im Herzen der Aarauer Altstadt war bis zu seiner Renovation vor einigen Jahren eine berüchtigte und legendäre Spelunke, so richtig mit gekochten Eiern und Aromat auf den Tischen. Davon geblieben ist der legendäre Ruf und das einmalige, liebevolle und altehrwürdige Ambiente. Die Eier und das Aromat mussten aber (nichts gegen diese fabelhafte Kombi, aber Gott sei Dank) den Tapas, dem Rindfleischtatar und der Crema Catalana weichen. Auch die Weinkarte ist so gut, dass das Sevilla nun sogar ihren eigenen Online Weinshop betreibt.
Restaurant Sevilla
Kirchgasse 4
5000 Aarau
Haben wir Dein Lieblingsrestaurant vergessen? Dann schreib es uns in den Kommentaren oder via insider@lunchgate.com.