Eine Brauerei mit dazugehörigem Restaurant? Keine gänzlich neue Idee, doch sie funktioniert, sofern richtig umgesetzt, nach wie vor hervorragend. Das Brewhouse im Zwickyareal in Wallisellen bewies dies bei unserem Besuch. Die Bierkarte, welche den Horizont der eigenen vier Wände übersteigt, gibt’s im Brewhouse übrigens ebenefalls dazu. Wir waren dort und haben Blut bzw. Gerstensaft geleckt.
Karte zum Durschlemmen
Bei der ausgiebigen Speisekarte, welche zugegebenermassen eher fleischlastig ist, lässt sich auch für Vege- und Pescetarier etwas finden. Die Entscheidung fällt für die anwesenden Fleischtiger jedoch umso schwerer, da alle Gerichte gleichwohl ansprechend klingen. Als Ergänzung zur regulären Speisekarte bietet das Brewhouse wöchentlich wechselnde Mittagsmenüs an.
Zum Apéro – alles andere wäre in solch einem Lokal ja auch eine Schande – gibt’s Bier.
Treberschwein und weitere Köstlichkeiten
Zum Apéro wird direkt Brot mit einer Currysauce aufgetischt. Die Currysauce wird zwar erst kritisch betrachtet, doch ist nach kurzer Zeit schon leer. Zwei Menüsalate und eine Suppe später (beides kommt schonmal sehr elegant daher) werden die Hauptspeisen euphorisch erwartet.
Das Biertreber-Edelschwein-Kotlett sticht einem natürlich in solch einer (Achtung Flachwitz) malzigen Ambiance sofort ins Auge. Garniert mit „Schinken“, welcher in Wirklichkeit knuspriger Rohschinken ist, und begleitet von Pastinaken sowie Safrankartoffeln, macht dieses Gericht eine überzeugende und leckere Figur.
Vom Mittagsmenü wurde das Zanderfilet und das Rindshuftsteak in Angriff genommen. Auch hier wurde niemand am Tisch enttäuscht. Der Zander ist perfekt gegart und die Brandade mit Tomaten-Pinienkern Vinaigrette unterstützt den Fisch gekonnt. Die Pfeffersauce am Rindshuftsteak überzeugt mit genügend Würze und die Vichy-Karotten regen nicht nur die Gespräche über Frankreichs Rolle in vergangenen Weltkriegen an, sondern befriedigen den Gaumen ungemein.
Bier zum Dessert
Bier ist in dieser Gaststätte kein periphäres Thema. Macht ja auch insofern Sinn, als dass das Lokal und die Brauerei fast eine Einheit bilden und in Wechselwirkung exisiteren. Doch das Brewhouse denkt über den Teller bzw. Glasrand hinaus: Angeboten werden nicht nur Biere, welche vor Ort gebraut werden, sondern man findet im voluminösen Ringbuch aka Bierkarte auch eine auserlesene Kollektion an verschiedensten Bieren aus aller Welt. Als Biertrinker fühlt man sich fast schon so gesittet wie ein Weintrinker vor der ledergebundenen Weinkarte. Ein weiterer Grund nebst dem Essen, um wieder zu kommen.
Braukurs gefällig?
Nebst den üblichen Trink- und Essgelagen kann man sich aber im Brewhouse bzw. in der Brauerei Hardwald auch weiterbilden lassen. Angeboten werden Braukurse für grössere oder auch kleinere Gruppen. Eine willkommene Abwechslung zum öden Firmenessen oder Bachelorparty. Die Brauerei empfiehlt Gruppengrössen von 10 bis 20 Personen, wobei maximal 30 Personen an einem solchen Kurs teilnehmen können. Bei Gruppen von weniger als 10 Personen fällt jeweils eine Mindestkonsumation an.