Nikos und Alexandros von Oh my greek! beherrschend das Streetfood-Game schon lange. Seit 1994 bereiten die Zwei mit Herzblut ihren griechischen Soulfood auf allen möglichen Veranstaltungen und privaten Caterings zu. Nun haben Sie ihr eigenes Lokal direkt an der Bushaltestelle Kalkbreite eröffnet. Das mussten wir natürlich schleunigst probieren und wir wurden, wie zu erwarten, nicht enttäuscht.
Griechischer Wein? Nein!
Natürlich gibts bei OMG (Oh my greek!) auch Wein. Wahrscheinlich sogar sehr Guten. Doch wir entschieden uns, um das Streetfood-Flair beizubehalten, für ein Bierchen. Mythos und FIX löschten den Durst für den Rest des Abends.
Zucchini-Fritters from heaven
Zürcher lieben Mezze. Das wissen die Griechen von der Kalkbreite und darum tischen sie in ihrem Lokal auch griechische Meze auf. Im Grundzug sind griechische Meze ihrem aus der arabischen Welt stammenden Cousin namens Mezze sehr ähnlich. Nur halt mit einem griechischen Twist. Zum ausgleich des eher fleischlastigen Hauptgangs gönnten wir uns zur Vorspeise eine rein vegetarische Meze-Platte. Tzatziki, Tirokafteri (Käseaufstrich), Melitzanosalat (Auberginen), Hummus, Dolmades (gefüllte Weinblätter), Oliven, Feta, Pitabrot und der heimliche Star des Abends: Die fantastischen Zucchini-Fritters. Samtig und voller Geschmack überzeugen die frittierten Plätzchen. Peinlicherweise meinten wir anfänglich es seien Falafel, doch das ist lediglich dem Bier geschuldet…
Gyros vs. Bifteki
Angefixt von der feinen Vorspeise, erwarteten wir immer noch heisshungrig den ausgiebigen Hauptgang: Pita Gyros (Schwein), Bifteki (Rind) im Teller und die Fleischplatte mit Gyros, Bifteki und Souvlaki (Poulet). Ein ausgewogenes und leichtes Menü zur späten Abendstunde.
Der klassische Gyros, zumindest so wie ihn sich Herr und Frau Schweizer gewohnt sind – im Pitabrot, schmeckt super. Brot, Fleisch und Sauce harmonieren wie von den Food-Festivals gewohnt. Eine gelungene Sache. Im Kontrast dazu war jedoch das Gyrosfleisch auf der Platte zwar geschmacklich gut, doch etwas zu trocken um es auch ohne Sauce richtig zu geniessen. Das Bifteki-Rindfleisch war vermutlich unser Favorit. Das Hackfleisch war saftig, perfekt gewürzt und mit einer bis zum Limit karamellisierten Kruste versehen. Wenig verwunderlich schmeckt alles sehr gut – es sind schliesslich nach eigener Aussage von Alexandros über 90% der Speisen hausgemacht.
Die Kräuter-Würzmischung der Fries war auch auf den Punkt gebracht, das Poulet ebenfalls gut mariniert. Das Tzatziki dazu rundete alles schön ab. Am Ende des fleischreichen Hauptgangs wünschten wir uns aber trotzdem ein bisschen mehr Gemüse herbei.
Übrig blieb nichts. Und satt waren wir mehr als nur.
Rundum gelungen
Die aufmerksame und zuvorkommende Bedienung, welche stets zur Stelle war und die kleine Unterhaltung mit Alexandros über die speziellen Kaffeebohnen am Ende des Abends machten eines klar: Hier wird mit Herzblut gearbeitet. Auch die Ausgestaltung der Preise erscheint plausibel und fair. Ab 12.- für einen Gyros im Pitabrot ist man mit dabei und selbst die teuersten Hauptspeisen überschreiten die 30.- Marke nicht. In Kombination mit den gelungenen Speisen, dem sympathischen Personal und der angenehmen Atmosphäre des Lokals ist dies für mich Grund genug um wiedereinzukehren.