Die Temperaturen drücken noch immer und die schnelle Abkühlung im kalten Nass scheint das einzig Vernünftige. Sich die Zeit an fliessenden oder stillen Gewässern um die Ohren zu schlagen klingt nach einer guten Idee, doch auch die Badi wird irgendwann ein bisschen öde und die Haut auch nicht mehr viel röter. Abhilfe schafft da die schwere Töffkluft oder ein geschlossener PKW. Es geht nämlich direkt vom See wieder auf die Landstrassen weg von der kochend heissen Innenstadt. Nach der ersten Töff-Tour ist es wieder Zeit, weitere Landgasthöfe in der Peripherie der Stadt zu entdecken.
Landgasthof Hanegg
Direkt von der Innenstadt auf die Seestrasse tuckere ich begleitet von einer frischen Brise am linken Zürichseeufer entlang und danach durch Horgen Richtung Hirzel. Die erste Verschnaufpause mit phänomenalem Ausblick mache ich beim Landrestaurant Hanegg. Seit über 100 Jahren ist der Landgasthof mit charmanter Terrasse und atemberaubendem Blick auf den Zürichsee ein Ort der zum Verweilen und Geniessen einlädt. Ein altbewährter Klassiker der Hanegg ist das Mistkratzerli. Wem jedoch der ständige Blick auf das Seebecken eher Lust auf Fisch bereitet, dem ist hier selbstverständlich auch geholfen.
Wirtschaft Spreuermühle
Weiter Richtung Hirzel und dann ab von der Strasse auf einem Feldweg suche ich das Restaurant Spreuermühle. Auf dem Weg beschleicht mich zwar die Frage ob man hier überhaupt durchfahren darf. Doch ein Fahrverbotsschild hatte es keines und das Restaurant war mit dem Hinweis auf Parkmöglichkeiten schon vor dem Feldweg ausgeschildert. Angekommen vor dem Restaurant überquert ein Huhn die Strasse, ein Büsi flaniert auf einem Sims am Haus und das stattliche Riegelhaus flüstert: „Willkommen auf dem Land!“ Im 18. Jahrhundert soll gar Johanna Spyri zeitweilens im Tanzsaal des traditionsträchtigen Hauses die Beine geschwungen haben. Kulinarisch bietet das urchige Bauernbeizli rustikale Spezialitäten. Eine Sonnenterrasse, um die wohltuende Landluft ausgiebig inhalieren zu können, fehlt natürlich auch nicht.
Hotel Krone Sihlbrugg
Über den Hirzelpass in Richtung Sihlbrugg mache ich Halt beim Hotel Krone. Der Traditionsbetrieb wird in der 13. Generation von Thomas Huber und Monika Jans geführt. Obwohl das Haus zwar einen rustikalen Charme ausstrahlt sind die Speisen alles andere als „nur“ traditionell. Dreizehn steht nämlich nicht nur für die 13. Generation der Familie Huber, sondern auch für das Konzept des hauseigenen Restaurants Tredecim. Dreizehn kleine und abwechslungsreiche Gänge werden vorgeschlagen, aber man kann selbstverständlich auch variieren und reduzieren. Wer sich ordentlich den Bauch vollgeschlagen hat, kann danach gleich vor Ort nächtigen.
Landgasthof Au - Halbinsel Au
Zu guter Letzt zieht es mich trotz anfänglichem Gewässerverdruss wieder an den See. Der schöne Landgasthof auf der naturgeschützten Halbinsel Au mit angrenzendem Weinbaumuseum ist eine kleine Oase der Ruhe im Alltagsstress. Ob auf der ausgiebigen Terrasse den Tag ausklingen lassen oder in den vier Bankett-, Hochzeits-, und Seminarsälen den jeweiligen Anlass geniessen – im Landgasthof auf der Halbinsel im Zürichsee ist man mit (fast) allem bedient.
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