Kulinarisch unterwegs entlang der Limmat
Zeitaufwand: reine Geh-Zeit beträgt 1h 45min
Es gibt wohl keine abscheulichere Vorstellung, als bei Sommerwetter – 25°Celsius im Schatten – in irgendeiner Frittenbude in der Stadt zu sitzen und dort, im wahrsten Sinne des Wortes, vor sich hin zu brutzeln. Schlimm! Oder bei brütender Hitze einen gefühlten Viertausender zu besteigen. Schlimmer!
Darum ist jetzt Schluss mit solchen Horrorvisionen; streifen wir das Fett von der Haut, hüpfen wir zum nächsten Bergsee und lassen uns – ganz im Einklang des Sommeranfangs – in die freie Natur treiben. Hinaus an die frische Luft auf einen Spaziergang der Limmat entlang, ganz ohne Schweissausbrüche, dafür mit umso mehr Sommergefühlen und kulinarischen Glückseligkeiten.
Zürich bietet im Sommer viel in Sachen Badespass, Spiritualität und Naturverbundenheit. Darum lohnt es sich, bei schönem Sommerwetter auf die Pirsch zu gehen und die Wildnis der Stadt zu entdecken.
Doch welcher Wanderfreund oder Freiluftmensch kennt das nicht: Endlich den Gipfel erklommen, hungrig wie ein Bär, doch man muss sich mit einem eingeweichten Tomaten-Schinken Brot und einem lauwarmen Tümpel – vor einigen Stunden noch kühler Zitroneneistee – zufriedengeben. Das Zmittag auf dem Gipfelkreuz wird zum echten Schockerlebnis. Schluss damit!
Wir tauchen mit Sommerkleid, Sandalen, Bermudas und Badetuch ein in eine kulinarische Wanderreise entlang dem Wasser, vorbei an französischen Bistros und gemütlichen Gartenlauben; und das alles ganz ohne Schweiss, Trekking-Rucksack oder Blasenpflaster.
Etappe 1: Vom Platzspitz in die Limmat
Der denkmalgeschützte Stadtpark (Start) bietet viel: ein gemähter Rasen, wuchtige Eichen und schattige Kieswege. Doch bei zu langem Verweilen wird man sich wohl trotzdem einen Sonnenstich einfangen. Darum: ab ans Wasser!
Über den Mattensteg gelangt man ans rechte Flussufer und nach einem gut viertelstündigen Spaziergang entlang der Limmat lohnt es sich bereits, ein (Zmittag)Stopp einzulegen. Beim Flussbad Oberen Letten (siehe Karte) liegt nämlich die Panama Bar – das wohl schönste Badi-Restaurant in der wohl schönsten Badi der Stadt. Diese liegt gegenüber des Primitivo’s am Kloster Fahr-Weg, welches wir bereits in den Freiluftbars genannt haben. Hier werden die Sorgen um die perfekte Strandfigur zweitrangig, der Panama-Burger, Tamales mit Salsa oder der gegrillte Tagesfisch stillen den Appetit jedes (Sonnen)Hungrigen – Speckröllchen hin oder her.
Panama Bar | Flussbad Oberer Letten | Lettensteg 10 | 8037 Zürich
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Etappe 2: Vom Fluss zum Franzosen
Wer den Sprung in die Limmat wagt, ist mutig – und danach durstig. Bei der Kornhausbrücke rechts einmal quer durch das Schindlergut weiter an die Ecke Kornhausstrasse – Nordstrasse. Und schon fühlt man sich wie auf der Terrasse eines Parisischen Bistros. Im Café des Amis (siehe Karte) gibt’s Pflastersteine, immergrüne Palmen, gestreifte Sonnenstoren und knallrote Gartentische; und für ein wenig Münz gibt’s einen Kaffee – warm oder Iced – dazu.
(Geheimtipp: Am Wochenende lässt es sich hier prima mit einem Brunch in den Tag starten.)
Café des Amis | Nordstrasse 88 | 8037 Zürich
Etappe 3: Vom Franzosen auf die Insel
Von der Kornhausstrasse führt der Kloster-Fahrweg bis zum Hardturmsteg; einmal über den Fluss und die restlichen rund 2 Kilometer am Fischerweg entlang bis zur Werdinsel – ein wunderschöner grüner Fleck in der Stadt. Im Halb-Schatten unter den Platanen gibt es hier schmackhafte Fruchtwähen wie bei Mama und weitere täglich wechselnde Bio-Köstlichkeiten. Wer lieber selber grillen möchte, in unserem Grillstellen-Guide zeigen wir dir die Grillstelle auf der Werdinsel.
Restaurant Werdinsel | Werdinsel 1a | 8049 Zürich
Etappe 4: Von der Insel zu Frau Gerold
An der Haltestelle Tüffenwies, nur wenige Schritte von der Werdinsel entfernt, fährt das Tram 17 der Limmat entlang Richtung Albisgüetli. Nach 7-minütiger Tramfahrt ab dem Escher-Wyss-Platz einen kurzen Marsch Richtung Bahnhof Hardbrücke einlegen, und schon ist man da, im Sommerparadies der (Stadtzürcher) Hipster, und allen, die es noch werden wollen.
Und bei diesem frischen Znacht-Angebot lohnt es sich selbst für den grössten Karnivoren, einmal zum Körnlipicker zu werden: Dinkel-Randensalat, buttrige Maiskolben oder marinierter Grillkäse, dazu knackiges Grünzeug – delikat! Danach einen Drink an der CucumBar schlürfen, dabei die vielen bunten Fähnchen zählen, die in der Abendsonne im Wind wehen und sich über die ausgebliebenen Rückenprobleme, Fussschmerzen und Schweissausbrüche freuen.
Frau Gerolds Garten | Geroldstrasse 23 | 8005 Zürich
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