Als ob es ihn schon immer gegeben hätte – so gut passt der neueröffnete «Wein-Punkt» in die Winterthurer Stadthausstrasse. Die Weinbar ist Ende September mit einem berauschenden Eröffnungsfest eingezogen. Sonst wird hier auf grosses Tamtam verzichtet: Ein schlichtes schwarzes Schild auf der Strasse, mit der schnörkellosen Aufschrift «W. – Bar Laden offen», weist die Passanten auf die modern eingerichtete Bar hin.
Altbekannte Lokalität neu genutzt
An derselben Adresse, wo früher vor allem Bierliebhaberinnen und Bierliebhaber ein und aus gingen, wird nun guter Wein eingeschenkt. Das «Erzbierschof» musste nämlich im Frühjahr auf Grund von finanziellen Schwierigkeiten seine Zapfhähne versiegen lassen. Doch jetzt gibt es hier wieder etwas zu lachen und trinken. Der Name des «Wein-Punkts» ist Programm. Gut zu wissen: Alle angebotenen Weine sind auch «über d’ Gass» erhältlich und so kann man seinen neuen Lieblingswein nach einem gemütlichen Glas gleich mit nach Hause nehmen.
Von Winterthur für Winterthur
Die Betreiber Dominik Vombach und Benjamin Herzog, beide selber aus Winterthur und seit Jahren im Weinbusiness tätig, wollten in ihrer Heimatstadt das Weintrinken noch attraktiver machen. Deshalb haben sie die erste «ordentliche Weinbar» der Stadt eröffnet, wie Vombach uns mit einem Augenzwinkern erklärt.
Dass die Leute interessiert sind, beweisen die bereits gut besetzten Tische an diesem Donnerstagabend. Die Weinidee hat sich in Winterthur herumgesprochen: Besonders am Wochenende wird es ganz schön voll in der dezent designten Bar. Und auch unter der Woche treffen sich hier vermehrt Weinliebhaber für ein Glas, oder zwei.
Hier wird reiner Wein eingeschenkt
Die angebotenen Weine sind handverlesen, mit einem speziellen Fokus auf unseren Nachbarn Frankreich. Bei ihrer Auswahl wird stark darauf geachtet, dass sie grösstenteils ohne Zusatzstoffe und sorgfältig hergestellt werden. Im «Wein-Punkt» gibt es immer Neues zu entdecken und auszuprobieren: Die Offenweine wechseln wöchentlich. Für den kleinen Hunger gibt es feine Plättli mit Brot, Käse, Fleischspezialitäten und Pickles. Das gesamte Angebot setzt konsequent auf Nachhaltigkeit und Lokales.
Das Sauerteigbrot wird von Simon Schneeberger im Winterthurer Restaurant «Fritz Lambada» im roten Turm gebacken. Frisch aus dem Ofen lockt es einem mit seinem unwiderstehlichen Duft schon nachmittags in die Bar mit integrierter Weinhandlung hinein. Auch das Fleisch wird in Zusammenarbeit mit dem befreundeten Lokal hergestellt. Das «Fritz Lambada» tischt das Frischfleisch auf, die restlichen Stücke werden speziell für den «Wein-Punkt» zu Würsten, Trocken- oder Räucherfleisch verarbeitet. Für die Pickles wird vorwiegend «Zweitklassengemüse» verwendet, dass sich dafür hervorragend eignet, wie Vombach verrät.
Wer trifft sich im Wein-Punkt?
Jeder, vom Studenten bis zum begnadeten Weinliebhaber. Die Atmosphäre in der Bar ist locker und angenehm. Die Musik im Hintergrund kommt der Unterhaltung nicht in die Quere. Man hat das Gefühl, jeder kennt sich und fühlt sich gleich wohl. Die Einrichtung erinnert an ein modernes Wohnzimmer.
Ausprobiert haben wir bei unserem Besuch von jeder Farbe ein Gläschen. Als Newbies haben wir uns voll und ganz auf die Empfehlungen von Dominik Vombach verlassen, welcher uns den Offenausschank vorgeschlagen hat. Auch ohne Weinvorkenntnisse wird man hier mit Hilfe der Gastgeber fündig und sie erzählen gerne auch noch mehr zu den verschiedenen Weinen, welche sie im Sortiment haben.
Der Rosé war fruchtig, der Weisswein erfrischend und auch der Rotwein hat uns sehr gemundet. Hier möchten wir unsere Weinkenntnisse vertiefen!
Schöner Saufen
Wer Lust hat, mehr über verschiedene Weine zu erfahren, kann schon bald an Wein-Degustationen im «Wein-Punkt» teilnehmen und gemeinsam mit Experten das «schöne Saufen» zelebrieren. Das lassen wir uns nicht entgehen!