Für Berner Fleischliebhaber ist es vermutlich kein Geheimnis: Im Fischerstübli in der Matte gibt es mit eines der besten Tatars der Hauptstadt. Wie viele Restaurants bietet auch das Fischerstübli seit Kurzem einen Hausliefer- und Take-Away-Dienst an. Diesen haben wir für euch getestet.
Kinderleichtes Abholen und Aufwärmen
Als wir die Türe zum Fischerstübli aufstossen um unsere Bestellung abzuholen, wirkt dieses leer und verlassen. Doch wir werden herzlich begrüsst und der Papiersack mit unserem Abendessen steht schon bereit. Der Koch packt nun die letzten Zutaten rein, wir bezahlen und machen uns voller Vorfreude auf den Nachhauseweg. Schon auf dem Weg blinzle ich in die Tüte und ziehe eine Anleitung heraus. Hier wird beschrieben, wie man die Beilagen zu Hause am besten wärmt: das Baguette in den Ofen schieben und die Bratkartoffeln in der Pfanne mit wenig Butter braten – genau so machen wir das. Der Wein steht auch schon bereit, das Festmahl kann beginnen.
Bestes Fleisch mit Akzenten aus aller Welt
Die Tatars aus dem Fischerstübli sind keine gewöhnlichen Tatars, obwohl es auch eine Variante «klassisch» auf der Karte gibt. Doch das Restaurant zeichnet sich durch seine innovativen Kreationen aus Fleisch-, Fisch- und vegetarischen Tatars aus. Hier kommen geschmackliche Akzente wie Trüffel, schottischer Whiskey, rotes Curry oder Kapern zum Einsatz. Wir haben uns für das «Tatar Paris» mit Camembert, Cornichons, Petersilie, Brotcroutons und Knoblauch sowie das «Tatar Bern» mit Belperknolle-Käse, Senf, geschmortem Kabis und gegrilltem Speck entschieden. Die Wahl stellt sich als hervorragend heraus. Beide Tatars schmecken, zusammen mit den Bratkartoffeln oder auf das knusprige Baguette gestrichen, vorzüglich. Die etwas ungewohnten Zutaten verleihen dem Fleisch das gewisse Etwas. So sind – im Gegensatz zu einem klassischen Tatar – kaum Gewürze nötig, da der Geschmack von Cornichons, Zwiebeln, Käse oder Speck das Gericht perfekt abrundet. Auch das Rindfleisch an sich, welches aus der Schweiz stammt und von Suter Viandes bezogen wird, ist köstlich und von bester Qualität. Verglichen mit anderen Tatars ist es weniger fein geschnitten, was mir persönlich sehr gefällt. Zusammen mit einem Glas Rotwein ist dies das perfekte Abendessen für jeden, der es sich in dieser speziellen Zeit einfach wieder einmal gut gehen lassen möchte.
Der süsse Abschluss
Dies tun wir an diesem Abend definitiv, und so haben wir uns noch ein Dessert bestellt. Wir haben uns für das «Dessert des Augenblicks» entschieden, wir wissen also nicht, was auf uns zukommt. Gespannt öffnen wir das Gefäss – das fühlt sich ein wenig an wie Geschenke auspacken – es kommt ein herrlich riechender Bratapfel mit Caramelsauce zum Vorschein! Wir platzieren ihn für ein paar Minuten in dem noch warmen Ofen. Dann heisst es auf die Löffel, fertig, los! Mhmmm, auch dieses Dessert schmeckt köstlich. Der Apfel ist auf die Minute perfekt gebraten, die Caramelsauce schmeckt herrlich süss und gebrannt und das Ganze wird durch geröstete Pekannüsse komplettiert – ein Gedicht!
Fazit
Das Tatar @Home vom Fischerstübli war durch und durch ein tolles Erlebnis. Leichtes Abholen und Aufwärmen, himmlisches, qualitativ hervorragende Gerichte und preislich mit Tatars zwischen 26 (Vegivariante) und 38 Franken (Trüffelvariante) total fair. Guten Appetit beim «Nachmachen»!