Sie ist der neuste Streich in der Berner Pop-Up Szene. Die «Schihüttä» am Casinoplatz gleich neben der Asino Bar bietet seit November wärmenden Glühwein und wohltuendes Essen an, zum Mitnehmen oder vor Ort geniessen. Das mussten wir für euch testen!
Kein Hüttenfeeling
Entgegen der Erwartungen, die man haben könnte, wenn man den Namen des neuen Pop-Up hört, ist die Schihüttä keine Hütte, bietet kein Fondue an und es ist auch nirgends ein Nagelbalken finden. Trotzdem kann man sich’s an einem der Tischchen draussen gemütlich machen. So kuscheln wir uns ins Fell und die Wolldecke ein und studieren die Menukarte. Wer es wärmer mag, der versucht eines der wenigen Tischchen im Inneren ergattern.
Unglaubliche Geschmackskombinationen
Für die Bestellung geht’s rein. Hier steht man vor einem langen Tresen, hinter dem alte Skifahrer-Bilder die Wand zieren und dem Raum gleichzeitig ein Winter- und ein Retro-Feeling verpassen. Während man auf der Menukarte lediglich herausfand, dass es Suppen, Sandwiches und Baked Potatoes gibt, findet man hier kleine Schiefertäfeli mit dem aktuellen Wochenangebot. Denn die Ausführungen der Menus ändern sich jede Woche. Heute gibt’s nebst dem regulären Menu auch «Chäs-Brägu», Käseschnitten, im Angebot. Einmal bestellt, kann man den Angestellten bei der Zubereitung seines Gerichts zuschauen. Hier werden die verschiedenen Zutaten mit viel Liebe und Geschick zusammengeführt – ein wahres Kunstwerk entsteht.
Zurück am Tisch und wieder in die Decke eingekuschelt, geht’s ans Probieren. Die Pastinaken-Topinambur Suppe überzeugt schon mal auf jeder Ebene. Die cremige Konsistenz und der vollmundige Geschmack sind der perfekte Einstieg in die Geschmacksexplosionen, die noch folgen.
Das Hüttensandwich kommt wohl eher einem Burger als einem Sandwich gleich. Es ist gefüllt mit hauchzarten Pouletstücken, knackigem Coleslaw und leckerem Chutney und umgeben von frischem körnigem Brot – die Kombination ein Gedicht! Auch das Chäs-Brägu schmeckt hervorragend. Der Lenker Käse, der bereits eine kräftige Würze in sich trägt, ist bedeckt mit besten Kräutern, Essiggurken und Silberzwiebeln und dazu gibt es einen Löffel hausgemachter Harissa Paste für jene, die etwas Schärfe mögen – das perfekte Wintergericht! Doch unser Highlight ist die gebackene Kartoffel. Wir haben die Vegi-Variante mit Ricotta und Kürbis gewählt. Radieschen, karamellisierte Zwiebeln und frische Kresse krönen das hervorragende Menu. Zum Abschluss gibt es den in einem Winter Pop-Up obligatorischen Glühwein sowie ein Stück Cheesecake. Auch das schmeckt beides vorzüglich. Cheesecake mit Zwetschgen und Zimt ist eine Kombination, die uns so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen wird.
Abrechnung
In der Schihüttä ist die Leidenschaft fürs Essen, aber auch für die Leute richtig spürbar. Man wird herzlich empfangen und die Gastgeber und Angestellten gehen auf jeden Wunsch ein. Auch preislich kann man dem Pop-Up absolut nichts anhaben – für all unser Essen und die Getränke haben wir 60 Franken bezahlt und waren davon zu zweit mehr als satt! Dass bei den Rezepten eine Sterneköchin mitgewirkt hatte, ist Einziger Nachteil der Schihüttä sind die etwas eingeschränkten Öffnungszeiten. Da das Lokal eine Ladenbewilligung hat, darf es beispielsweise samstags nicht länger als bis 17 Uhr geöffnet sein. Für ein leckeres Abendessen nach Feierabend oder ein Takeaway-Menu am Mittag, jeweils mittwochs bis freitags, reicht es trotzdem. Die Schihüttä noch vor ihrer Schliessung im Februar zu besuchen, lohnt sich also!