Vor kurzem feierte das Restaurant Spitz Eröffnung und bereits jetzt ist das Slow Food Lokal im Flügel des Landesmuseums fast jeden Abend bis auf den letzten Platz ausgebucht. Grund genug, dass wir uns – heute zu dritt – selber vom Konzept überzeugen.
Ausgefallene Slow Food Gerichte
Im Restaurant Spitz – der Name wurde in Anlehnung an den Platzspitz gewählt – stehen ausgetüftelte Slow Food Gerichte im Mittelpunkt. Dabei setzt der Koch, wie bei Slow Food üblich, auf regionale, saisonale, gesunde und fair produzierte Lebensmittel. Auf der schlicht gehaltenen Speisekarte findet man Gerichte wie „Kartoffelsuppe, kalt serviert mit Hühnerherzen, Brunnenkresse und Holzkohleöl“ oder „Wollschwein-Haxen, als Ragout serviert mit jungem Fenchel und Malzgnocchi“.
Essen zaubert Lächeln aufs Gesicht
Meine Begleitungen entscheiden sich einerseits für die gebratenen Eierschwämmli mit Siebenkorn, Blattzichorie, getrockneten Aprikosen und Blauschimmelkäse und andererseits für den gegrillten Schlossbein-Deckel vom Grauvieh mit grünem Gemüse und Ofenkartoffeln. Ich gönne mir das auf zwei Arten – gezupft und gebraten– zubereitete Berglamm mit Bohnen aus dem Garten.
Im Gegensatz zur eher kargen Inneneinrichtung entfacht bereits der erste Bissen ein geschmackliches Feuerwerk in meinem Mund. Das gezupfte Lamm ist in Kombination mit den vier verschiedenen Bohnensorten und der gelungenen Sauce dermassen gut, dass es mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.
Gebratene Eierschwämmli auf Siebenkorn. Foto: Lunchgate/Dominik
Gegrillter Schlossbein-Deckel vom Grauvieh mit grünem Gemüse. Foto: Lunchgate/Florence
Das sagenhafte Berglamm muss jeder probiert haben! Foto: Lunchgate/Rafael
Bei der Nachspeise entscheide ich mich für den abstrakt klingenden „Kakao, in seiner feinsten Form angerichtet“, meine Begleitung für „Süssigkeiten, mit einem Kaffee oder Espresso gereicht“. Was sich bereits beim Lesen kunstvoll anhört, erweist sich dann auch beim Servieren als hohe Kunst: Jedes der Desserts ist ein kleines, essbares Kunstwerk und ein wahres Gedicht auf unserer kulinarischen Entdeckungsreise.
Kakao, in seiner feinsten Form angerichtet. Foto: Lunchgate/Rafael
Stilvolle Inneneinrichtung trifft auf schrille Neonröhren
Im Innern des Lokals kontrastiert die schlichte Einrichtung samt stilvollen hohen Säulen mit einer gewöhnungsbedürftigen schrillen rotblauen Lichtinstallation. Wir betrachten es als Kunst, fänden einen schönen Kronleuchter dennoch angebrachter als farbige Neonröhren.
Zwei Stile treffen aufeinander. Foto: Lunchgate/Rafael
„Bewusst essen“ hat seinen Preis
Am Ende des Abends stehen 154.90 Franken für drei Personen auf der Rechnung. Der Schlossbein-Deckel kostet 37.50 Franken, die 28.50 Franken und mein Berglamm schlägt mit 38 Franken zu Buche. In Anbetracht der hohen Qualität der Gerichte sind die Preise absolut angebracht.
Der INSIDER empfiehlt
Wer genug von 0815-Gerichten hat, ist im Restaurant Spitz genau richtig. Hochwertige Zutaten und einfallsreiche Gerichte stehen hier im Mittelpunkt. Das Lokal ist eine erfrischende Bereicherung der Gastroszene im Herzen von Zürich.