Der Quartierbeizen-Guide geht weiter – doch verrauchte, nach Frittierfett und Röteli riechende Tresen sucht man im Kreis 6 vergebens. Dafür gibt es grosse, edle Speiselokale für Geniesser und kleine, schöne Treffpunkte für Quartiermenschen. Die Schätze des Kreis 6 kann man übrigens ideal bei einem kleinen Rundgang entdecken, denn sie liegen alle nah beieinander.
Über den Gartenzaun gucken: die Kleine Freiheit
Man könnte natürlich sagen, dass die kleine Freiheit gar keine Quartierbeiz ist. Sie hat keine Tradition, keine holzigen Tischchen und kein Fumoir – stattdessen ist sie eine Freiluftbar mit Gartenstühlen. Stimmt schon. Doch die kleine Freiheit – wie es der Name schon sagt – bietet Raum für ein gemischtes Publikum. Hier treffen sich ältere Herren zum Feierabendbier, Nachbarn zum Plaudern und Studenten zum Kopflüften. Und damit ist die kleine Freiheit schon per se ein Quartierbeizli – auch ganz ohne Etagère und Menage. Wir haben die kleine Freiheit übrigens hier bereits einmal besucht.
Weinbergstrasse 30 F1, 8006 Zürich
Die ersten Sonnenstrahlen sind da und mit ihnen die Stammgäste der kleinen Freiheit. Foto: Lunchgate/Simone
Für Familien: Haldenbach
Das Restaurant Haldenbach ist eine Quartierbeiz der unprätentiösen Art – man sieht die Stammgäste schon von weitem draussen sitzen und qualmen. Das Haldenbach ist keine stylische Beiz aber auch keine richtige Spelunke, sondern eine ganz eigene Gattung von Quarterbeiz: Die einfache „zweimal Cordon Bleu mit Bier und Sirup für die Kinder“-Beiz. Und genau das macht den speziellen Charme vom Haldenbach aus.
Wobei: Das Haldenbach serviert auch regelmässig orientalische Mezze à discretion und liegt damit schon wieder schwer im Trend!
Haldenbachstrasse 3, 8006 Zürich
Das Bijou: Rubina
Dieses Quartierbeiz-Bijou sitzt im unteren, rotgestrichenen Teil eines Wohnhauses, wo ihm ein Coiffeur und eine kleine Sitzlaube Gesellschaft leisten. Rubina hat ein zuckersüsses Logo, eine schöne kleine Menükarte und helle, gemütliche Sitzräume. Die Karte ist von der schweizerischen sowie französischen Küche inspiriert. Im April gibt es zum Beispiel meerige Bouillabaisse oder eine regionale Schwarzwurzelsuppe.
Universitätsstrasse 56, 8006 Zürich (im Rubina reservieren)
Die Fassade ist schön, das Innenleben dieser Beiz ist noch besser. Foto: Lunchgate/Simone
Auszeit im Grünen: Linde Oberstrass
Die Linde befindet sich in einem alten, wunderschönen Haus mit grünen Fensterläden. Wo Rubina noch rot leuchtete, gibt hier die Farbe Grün den Ton an. Die Linde ist ein stimmungsvolles, schönes Quartierrestaurant und ein guter Grund, um anstatt in eine Szenenbeiz wieder einmal in einen anständigen Gasthof zu gehen. Dafür muss man nicht mal aufs Land rausfahren, sondern bloss am Bellevue ins 9er Tram steigen.
Universitätsstrasse 91, 8006 Zürich
Die Linde ist nicht nur Namensgeberin sondern auch stolzes Wappen der Quartierbeiz. Foto: Lunchgate/Simone
Klassisch trifft modern: Zum alten Löwen
Nur wenige Schritte weiter befindet sich der alte Löwe. Während draussen die Trams und Busse über die Strasse brausen, merkt man drinnen im schönen, getäferten Innenraum nichts davon. Der alte Löwe wirkt so gar nicht alt, sondern modern interpretiert, stylisch und elegant. Er hat eine tolle Speisekarte mit aufwändigen Gerichten und ein sehr freundliches, gut eingespieltes und charmantes Team.
Universitätsstrasse 111, 8006 Zürich
Neue und alte Elemente verschmelzen hier im Interieur wie auch auf der Speisekarte. Foto: Lunchgate/Simone
Romantik: im Kreis 6
Das Kreis 6 heisst so, weil es das kleine versteckte Herz des Quartiers ist – oder zumindest dessen romantischer Rückzugsort. Zwischen stattlichen Häusern gelegen und von Ranken und Büschen überwachsen, liegt das Kreis 6 etwas versteckt an einer kleinen Kreuzung. Hier ist es drin genauso schön wie draussen. Die Karte bietet währschafte Hausspezialitäten, viel Fisch und regionales Gemüse.
Scheuchzerstrasse 65, 8006 Zürich
Das Kreis 6 findet man nicht einfach so – aber die Suche lohnt sich. Foto: Lunchgate
À propos Gemüse: Hier gibt es noch ein Fundstück für Foodies, die gerne selber kochen. Beim Maxi gleich unten an der Weinbergstrasse gibt es jetzt Schweizer Spargeln von der Jucker Farm und den selten erhältlichen, aber super leckeren Mönchsbart aus Eigenproduktion zu kaufen – noch bis Mitte Mai!
Die Institution: Drei Stuben
Am Ende der Quartierbeizen-Tour durch den Kreis 6 wartet die Grandezza: Die Zürcher Beizen Institution Drei Stuben serviert die ganze Schweiz auf einem Teller, liebe- und lustvoll kombiniert. Simmentaler Kalb, Belperknolle und schwarzer Trüffel werden hier kreativ und mutig interpretiert. Vom edlen Interieur und dem ehrwürdigen Ambiente sollte man sich auf keinen Fall täuschen lassen: hier wird innovativ gekocht und herzlich gewirtschaftet.
Beckenhofstrasse 5, 8006 Zürich (im Drei Stuben reservieren)
Diese Stube sollte jeder Zürcher Gourmet einmal besucht haben. Foto: Lunchgate
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Ich finde Rubina auch toll. Was ich beim Kommentar vor mir nicht verstehe; Rubina hat seit paar jahren keinen (männlichen) Inhaber. Irgendwas verwechseln sie da mächtig;)
Rubina-tolles lokal! Die Führung lässt viel zu wünschen übrig. Der Inhaber ist an Unfreundlichkeit kaum zu überbieten