Neueröffnung: Das Lily’s im Test

Das Lily’s (bekannt durch das Lokal an der Langstrasse) eröffnete diese Woche eine weitere Filiale direkt beim Lochergut. Ein Steinwurf von meinem Arbeitsplatz entfernt. Grund genug dem Lokal einen Besuch am Mittag abzustatten.

Der Bereich zwischen Langstrasse und Albisriederplatz war jahrelang geprägt von der verkehrsreichen Westtangente. Seit der Eröffnung der Westumfahrung durchläuft das Quartier rund um das Lochergut und die Kalkbreite eine Aufwertung mit trendigen Bars und Restaurants. Mit der Eröffnung des Lily’s erreicht es momentan seinen vorläufigen Höhepunkt.

Das Restaurant befindet sich an bester Lage direkt an der Haltestelle Lochergut. Bevor aber panasiatische Spezialitäten Einzug hielten, war das Lokal ein Fachgeschäft für erotische Phantasien. Nach der Schliessung im letzten Jahr wurde monatelang an der Liegenschaft gearbeitet. Gelohnt hat es sich definitiv. Die grosszügige Fensterfront gewährt von draussen einen Blick auf die grosse Küche – das Herzstück des Raums. Rundherum finden sich lange Holztische und Bänke. Auf der einen Seite befindet sich noch der Take-away Bereich. That’s it. Beton und Holz dominiert in schlichter Ausführung – was mir persönlich sehr gut gefällt.

Das Herzstück des neuen Lily’s am Lochergut: Die offene Küche. Foto: Lunchgate/Thomas. 

Lange Holztische und Bänke. Foto: Lunchgate/Thomas.

Wir nehmen Platz an einem der langen Tische. Das Angebot scheint, bis vielleicht auf ein paar wenige Gerichte, das Gleiche zu sein wie in der Filiale an der Langstrasse oder dem Lieferdienst mit den bekannten und praktischen Lieferkannen (Siehe Foto unten). Von Salaten über Suppen bis hin zu Currys – da findet jeder ein passendes Gericht. Ich entscheide mich für die Chiang Mai Noodles. Meine Freunde wählen Bai Krapao und die Suppe Pho Bo. Obwohl das Restaurant erst diese Woche öffnete und auf der Website der neue Standort nur als Factory gekennzeichnet ist, scheinen trotzdem einige bereits davon Wind bekommen zu haben. Das Lokal ist um 12:15 Uhr bereits rappelvoll.

Die praktischen „Lieferkannen“ wenn man Essen vom Lily’s liefern lässt. Foto: Thomas/Lunchgate

Interessiert und fasziniert beobachten wir das Geschehen in der offenen Küche. Das Klimpern der Woks und der Duft von frisch gekochten Speisen versetzen mich sogleich einen Monat zurück, als ich in Bangkok den Köchen bei der Arbeit zuschauen durfte. Apropos Duft – offene Küchen sind zwar Hingucker, jedoch verhindern auch die modernsten Abzugshauben nicht, dass es im Restaurant nach “Essen” riecht. Einige mag das stören, mich stört der Geruch von asiatischem Essen jedoch gar nicht.

Nach 25 Minuten kommen die ersten beiden Gerichte – die Suppe meines Kollegen ging leider vergessen. Für die Wartezeit und das Malheur haben wir in der ersten Woche der Eröffnung Verständnis. Das Essen schmeckt – wie von Lily’s gewohnt – fantastisch. Die frischen Zutaten in Kombination mit den weichen und den “crispy” Nudeln erfreuen meinen Gaumen. Auch das Poulet ist einwandfrei. Meine Portion scheint auf den ersten Blick eher klein zu sein, was aber an den grossen Schalen liegt. Ich bin am Schluss also definitiv satt.

Leckere Chiang Mai Noodles: Rot-gelbes Poulet-Curry, Eiernudeln, Sojasprossen, Thai-Langbohnen, Federkohl, Crispy Noodles. Foto: Thomas/Lunchgate.

Alle Teller sind sauber ausgelöffelt und das Fazit eindeutig: Empfehlenswert auf der ganzen Linie. Es gibt im direkten Umfeld bereits einige gute und günstigere asiatische Verpflegungsstellen, aber das Gesamtpaket bei Lily’s überzeugt. Eine gewisse Qualität hat halt seinen Preis: Für die Chiang Mai Noodles mit einem stillen Wasser bezahle ich rund 28 Franken. Das Portmonnaie lässt vielleicht nicht jede Woche einen Lunch bei Lily’s zu, aber das Quartier ist eindeutig um ein weiteres feines Restaurant reicher geworden.

Eindeutiger Beweis, dass es geschmeckt hat – Teller ist restlos ausgelöffelt. Foto: Thomas/Lunchgate