Das Jahr beginnt mit einem Paukenschlag: Basel kommt nach Zürich. Ausnahmsweise sprechen wir dabei nicht über Fussball, sondern vom jüngsten Pop-up Restaurant: Die Post Garage in Zürich Altstetten. Soweit das Auge reicht, sind verschiedenste Gegenstände der Basler Vergangenheit auszumachen. Gekocht wird hinter einem richtigen Postschalter aus Basel und gegessen wird aus Tellern des bekannten Restaurant Atlantis. Am Dreikönigstag war Eröffnung und wir waren dabei.
Breaking-News: Das Pop-up wird auch im 2017 wieder durchgeführt. Mehr Infos am Ende des Artikels.
Königlicher Empfang
Die Lokalität befindet sich in einem unscheinbaren Hinterhof zwischen der F+F Kunstschule und dem Koch- und Freilager. Ein Migros Einkaufswagen mit der Aufschrift Post Garage lässt uns Wissen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Und da steht sie – die Garage. Grosse Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichen, lassen das warme Licht in den regnerischen Abend nach aussen strahlen. Schon der erste Schritt ins Restaurant zeigt, dass man hier willkommen ist: Die Begrüssung ist ausserordentlich herzlich, der Raum ist mit unzähligen Kerzen geschmückt und es läuft dezente Musik. Und das Beste: Heute ist jeder König! Am Tisch liegt ein König in einer kleinen Verpackung. Eine wirklich schöne Geste.
Die Post Garage von innen und aussen mit dem imposanten Kronleuchter vom Restaurant Erlkönig. Foto: Thomas/Lunchgate
Ein Suppentraum
Währenddem wir begeistert das Menü studieren und den Raum erkunden, erhalten wir ein Glas Prosecco und einen Brotsack von John Baker mit zwei Dips. Kurz darauf folgt der erste Gang. Er entpuppt sich bereits als mein persönliches Highlight des Abends. Das Topinambur Süppchen haut mich als Suppenliebhaber regelrecht aus den Socken. Perfekt abgeschmeckt und gekrönt mit einem leichten Schaum ist es einfach ein Traum. Anschliessend wird der Salat in einer Schüssel zum selber schöpfen serviert. Herausragend dabei ist das leckere Sesam Dressing. Die beiden Zwischengänge sind solide ohne jedoch gross zu glänzen.
Die Menükarte für den Dreikönigstag und Impressionen der einzelnen Gänge. Foto: Thomas/Lunchgate
Eine Rose zum Abschluss
Meine Hauptspeise, das Boeuf Bourguignon, besticht durch das zarte Fleisch, das durch die Rotweinsauce mit Speckwürfeln abgerundet wird. Ein Highlight ist ebenfalls der knackige Rosenkohl verfeinert mit Marroni. Einzig der Kartoffelstock fällt wegen all den schmackhaften Speisen ein wenig ab.
Abgerundet wird der Abend mit einer Apfelrose mit Vanillesauce als Dessert. Obwohl Äpfel nicht zu meinen Lieblingsspeisen gehören, habe ich den Teller restlos aufgegessen. Zum Schluss genehmige ich mir noch ein Grappa vom perfekt in Szene gesetzten Spirituosentisch. Ich bin zufrieden.
Fairer Preis für das Erlebnis. Foto: Thomas/Lunchgate
Der INSIDER empfiehlt
Der Abstand zwischen den Gängen ist perfekt geplant und das Essen wird heiss serviert, was in einem „improvisierten“ Restaurant nicht selbstverständlich ist. Die Prozesse stimmen; und dies bereits am Eröffnungsabend. Chapeau! Beeindruckend ist auch neben dem wirklich guten Essen, die Herzlichkeit der Gastgeber. Wäre schön, dies auch vermehrt an einem offiziellen Postschalter zu erleben.
Für CHF 73.- pro Person für 5 Gänge verbringen wir einen Abend in bezauberndem Ambiente, wo es dank den liebevollen Dekorationen ständig etwas zu entdecken gibt. Kaum einmal ist ein Slogan treffender, als dieser von der Website der Post Garage: “Hier ist im Januar das Glück zu Hause – wenn man unter Glück ein feines Essen mit lieben Menschen versteht, serviert von einem herzlichen Gastgeber.”