Hotelbars mag teilweise ein etwas verstaubtes Image anhaften – doch gleich drei neue Zürcher Hotelbars beweisen das Gegenteil. Wie wär’s beispielsweise mit einem Panamento High Ball oder einem Seefeld Gin No 8? Und dazu Swiss Tapas oder Hacktätschli mit Pulled Pork oder Kabeljau… ja, auf was wartest Du noch?
The Yard Bar @ The Yard Boutique Hotel: They have the balls!
Am Wochenende vom 2. – 4. Juni feierte The Yard seine Eröffnung. Bar und Restaurant beim Helvetiaplatz sind bereits fertig und wurden deshalb feierlich eingeweiht. In den Räumen des gleichnamigen Boutiquehotels im Obergeschoss ist die Arbeit derzeit fleissig im Gange, damit ab Juli die ersten Gäste einziehen können. Jedes Zimmer wird von einem Künstler zu einem eigenen Thema gestaltet. Gemäss Geschäftsführer Marco Erpen, der bereits die Quartier5-Beiz und das Chez Hugo in Zürich führt, wollen er und sein Team ihren Gästen einen persönlicheren Service bieten als in Hotelketten.
Die Hotelbar mit integriertem Restaurant lädt ab sofort auf eine kulinarische Entdeckungstour ein. Beim Betreten des Raumes taucht man in eine Waldszene ein. Die Einrichtung ist in Grüntönen gehalten und mit Holzelementen ergänzt. An einer Wand thront ein majestätischer Hirsch, an der anderen ruht ein steinerner Buddha in ewiger Meditation, umgeben von einer Dschungellandschaft. An der Bar werden Drinks und Cocktails gemixt und Marco Erpen verrät gerne seine aktuellen Weintipps.
Im Restaurant nebenan kommen unter dem eindeutig zweideutigen Motto „Eat my balls!“ Fleischbällchen in allen Variationen auf den Teller. Ob Grosi’s Hacktätschli, Nonna’s Polpette oder Maria’s Albondigas – jedes Crew-Mitglied hat seine geheimsten Familienrezepte beigesteuert. Selbstverständlich auch solche mit Fisch oder Vegetarische. Daneben denkt sich das Küchenteam saisonal wechselnde Balls aus, wie beispielsweise mit Rindstartar und Trockenfleisch oder Pulled Pork. Zu den Balls werden Side-Bowls gereicht, die von „healthy“ bis „filthy“ für jeden Essenstyp das Passende bieten.
Und das Beste: auch Passanten kommen in den Genuss der Balls, da sie – nackt oder im Brot – „über d’Gass“ bestellt werden können.
The Yard, Bäckerstrasse 62, 8004 Zürich
Oak Bar @ Hotel Glärnischhof: In good spirits
Nachdem die Hotelbar des Glärnischhofs in der Vergangenheit ein unscheinbares Dasein gefristet hatte, beschloss die Besitzerfamilie schliesslich, sie neu und modern zu gestalten. Nach dem Umbau wurde sie am 11. Mai unter ihrem neuen Namen Oak Bar eröffnet. Dieser wurde nicht nur aufgrund der Holzelemente der neuen Einrichtung gewählt. Er steht auch für die Verwurzelung der Besitzerfamilie in Zürich seit den 50er-Jahren.
Als Green Globe-zertifiziertes Hotel arbeitet man im Glärnischhof mit regionalen Lieferanten zusammen, die fair und nachhaltig produzieren. So war es naheliegend, auch die Gin-Sorten für die neue Bar von Schweizer Produzenten zu beziehen. Und hierzulande gibt es erstaunlich viele regionale Gin-Anbieter, deshalb umfasst die Karte der Oak Bar über 40 Schweizer Gins! Die Liste ist nach Regionen unterteilt und so findet man schnell seine lokalen Favoriten. Je nach Herbe oder Süsse des gewählten Gins empfiehlt der Bartender ein passendes Tonic dazu.
Für die Barsnacks hat sich die aus Spanien stammende Besitzerfamilie etwas Besonderes ausgedacht: „Swiss Tapas“. Das sind Schweizer Klassiker wie Raclette oder Käsefondue in Tapas-Grösse. Ideal für den kleinen Chäs-Gluscht und die perfekte Probiergrösse für Touristen ohne Käse-trainierten Magen. Ergänzt werden die „Swiss Tapas“ durch „Classic Tapas“, wie Gemüsespiesschen, Rindstatar und verschiedene Mini-Burger, sowie „Süsse Tapas“.
Oak Bar (Restaurant & Hotel Glärnischhof), Claridenstrasse 30, 8002 Zürich
Cinchona Bar @ 25Hours Hotel Langstrasse: High Balls = High Times!
Gleichzeitig mit der Eröffnung des NENI Restaurants im neuen 25Hours Hotel an der Langstrasse, das wir für den Blog getestet haben, empfing auch die hauseigene Cinchona Bar am 1. April ihre ersten Gäste. Wie man es von den 25Hours-Hotels kennt, durfte man auch hier eine bunte, verspielte Einrichtung erwarten. Und die Innendekoration kann sich echt sehen lassen: In der Eingangshalle geht man unter einer Seil-Konstruktion durch an der dutzende Freitag-Taschen hängen. Zwischen Treppe und Bar dreht sich ein vertikales Karussell mit charmanten Miniatur-Landschaften. Links neben der Treppe beginnt der Bar-Bereich mit gemütlichen Lounge-Ecken und dem hippen, übergrossen Bartresen. Stehlampen zieren die Ecken, darüber hängt ein Fahrrad sowie eine Beamer-Projektion auf der Seitenwand. Nicht zu übersehen: Als Hommage an ihre Lage an der Langstrasse, prangt an der Hauptwand der Cinchona Bar ein in Fliesen verpixeltes, nicht ganz jugendfreies Bild.
Abends jonglieren und mixen hinter dem Tresen mindestens vier Bartender unermüdlich High Balls in allen Varianten. High Balls sind kleine Cocktails, die entsprechend ihrer Grösse etwas günstiger sind als ihre grossen Brüder im normalen Cocktailglas. Zum Glück, denn mit rund 30 High Balls auf der Karte wäre es schade, nur einen davon zu probieren.
Als Ganztages-Bar können die Gäste im Cinchona schon mit dem Frühstück beginnen – allerdings ohne High Balls. Das einzige alkoholische Special auf der Tageskarte ist das Herrgöttli, das hier „High Göttli“ heisst. Langschläfer steigen ab 10.30 Uhr direkt mit Mezze und Mittagsmenüs ein, „Geklaut bei Neni“ (also im angrenzenden Restaurant des 25Hours Hotels), wie es auf der Karte augenzwinkernd deklariert ist.
Cinchona Bar (NENI im 25Hours Hotel Langstrasse), Langstrasse 150, 8004 Zürich
Danke für dieses tollen Artikel! Die Gin Auswahl ist ja gigantisch. Alleine diese Tatsache macht einen Besuch in diesem Hotel unbedingt notwendig! Ich war letztens im 25 Hours Hotel in Hamburg! Auch immer eine Reise wert! Diese Hotelkette hat echt etwas drauf!