Noch eine Foodtrendliste? Aber klar. Immerhin hat sich unser letztes Orakel ziemlich genau bewahrheitet. Im Folgenden findest Du die Foodtrends, die 2017 garantiert auf Dich zukommen.
Bye-bye Superfood, hello Local Food
Das letzte Jahr stand ganz im Zeichen der Superfoods wie Acai und Chia. Doch die können jetzt einpacken, denn wir haben unsere eigenen Superfoods. Der hippe Kale gibt es bei uns als Grünkohl zu kaufen, Leinsamen ersetzen Chia und auf meiner letzten Party gab es anstatt Tequila einen Essigshot. Warum das gesund ist? Wie bei allen Superfoods weiss man das nicht genau – aber es hilft bestimmt! Auch heimische Kräuter wie Thymian (zum Beispiel im Tibits mit Tonic Water als Limo erhältlich) werden 2017 unsere Lieblingssuperfoods sein. Du willst noch mehr lokale Superfoods? Dann versuch es mit selbstgemachtem Sauerkraut, Microgreens oder selbstgesammelten Kräutern.
Neu dazu kommen übrigens auch Insekten als wahre Proteinpakete; sie sind heimisch und herzhaft im Geschmack. Probieren sollten wir das auf jeden Fall, denn 2017 werden Insekten offiziell auf dem Markt als Lebensmittel zugelassen.
Und welcher Superfood bleibt ganz sicher? Natürlich Kokosnuss! Das neuste Szenegetränk ist übrigens Kaffee mit einem Löffel Kokosöl. Das nennt sich Bulletproof Coffee und ist gut für… naja, who cares? Es soll jedenfalls gesund sein.
Warum in die Ferne schweifen? Heimische Kräuter haben noch viel Potential. Foto: Pexels.
Nose to tail
Dass Kalbsfilet lecker schmeckt, wissen wir alle. So eine richtige Herausforderung ist die Zubereitung ja auch nicht. Viel mehr Spass macht es doch, die anderen Teile vom Tier zu verwerten und etwas mehr Zeit in die Zubereitung der Speisen zu investieren. Ob bei Foodblogs – wie zumfressngern.ch, der alles verwertet – oder Restaurants, die alles verkochen, „Nose to tail“ ist in. Darum ist hausgemachte Brühe wieder im Trend, genauso wie das Wursten.
Den Trend gibt es übrigens auch beim Gemüse: Denn „Rüebligrüen“, Orangenschale und Kohlblätter kann man auch verkochen, die muss man nicht wegschmeissen.
Chicken Wings und Rifi sind von gestern – Schmortöpfe und „Nose to tail“ sind angesagt. Foto: Pexels.
Food Pairing
Food Pairing – da denkt man als erstes an Wein mit Käse. Doch die Welt des Food Pairings ist viel grösser: Man kombiniert Zutaten, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen, aber ähnliche Geschmackskomponenten haben, zum Beispiel Erdbeeren mit Kardamom oder Kaviar mit Schokolade. Das Ganze ist eine Wissenschaft für sich, für die sich nicht nur Chefköche und Barkeeper interessieren, sondern auch Hobbyköche. Hier kann man Food Pairing ausprobieren.
Die Königin des Food Pairings in der Schweiz ist wohl Tanja Grandits. Hier ihr Instagram-Account. Sie folgt übrigens ihren eigenen Regeln: Was eine ähnliche Farbe hat, das passt zusammen.
Das Ganze funktioniert auch mit Getränken – bekanntermassen mit Wein und als neuster Trend auch mit Craft Beer und Sake.
Craft Beer passt längst nicht mehr nur zu Fish’n’Chips, heute erobert es auch die Haute Cuisine. Foto: Pexels.
Vernetzung
Impulse für unser Essen kommen zukünftig nicht mehr nur von einzelnen Köchen oder von einer bestimmten Traditionsküche. Wie in allen Branchen wird die Vernetzung auch bei den Foodies steigen.
Vorbild ist laut Food Report 2017 dafür unter anderem Kalifornien. Die lokalen Produzenten, die Verarbeiter und die Konsumenten rücken hier näher zusammen und sind im engen Austausch. Sehr schön zeigt das zum Beispiel der Good-Food-Podcast von Evan Kleiman – sie geht jede Woche mit dem Mikrofon auf den lokalen Markt und fragt, was gerade Saison hat, wie man es zubereitet und welche Chefköche denn Stammkunden seien. Ihre Podcasts sind ein Must für alle Foodies.
Die Vernetzung ist der Gegentrend zu anonymen Food-Ketten, in deren Ableger uns desinteressierte Angestellte die frisch aufgetaute Ware vor die Nase knallen.
Vom Markt direkt auf den Teller, vom Koch frisch interpretiert und vom Gast sogleich kommentiert: Die Restaurantküche wird offener und vernetzter. Foto: Pexels.
Asia is coming
Sushi und Fried Rice sind längt nicht alles, was die asiatische Küche kann. In Zürich schiessen asiatische Restaurants von hoher Qualität (wie das Kokoro) wie Pilze aus dem Boden und das Chedi in Andermatt richtet eine Sake-Bar ein. Das verspricht Freude: Die japanische Küche trumpft mit ausgewogenen Kombinationen und der perfekten Balance zwischen Simplizität und Genie. Sie passt zudem gut ins moderne Leben, weil sie leicht und gesund ist.
Wir wünschen uns vom Foodie-Flaschengeist übrigens mehr Shabu-Shabu-Restaurants in Zürich: Für den japanischen Hotpot werden fein geschnittene Zutaten in einer Brühe gekocht. Am meisten Spass macht das, wenn die Zutaten dafür auf dem Laufband vorbeifahren (Vorbild ist das Kaiten-Sushi) und jeder Gast seinen eigenen Pot hat. Ausprobieren kann man das zum Beispiel in Paris.
Ramen, Gyoza, Shabu Shabu: Von japanischer Küche haben wir noch lange nicht genug. Foto: Pexels.
Wunschkonzert
Foodtrends sind manchmal auch Wunschdenken. Darum hier noch ein Wunsch: Nicht jedes Schweizer Bergchalet muss trockene Mandelgipfel servieren und nicht jeder Bäcker braucht Himbeer-Berliner im Angebot.
Wir wünschen uns ein innovatives Jahr 2017 mit vielen neuen Entdeckungen und mutigen Gastronomen und noch mutigeren Gästen.
Welche Foodtrends wünschst Du Dir? Schreib es uns in den Kommentaren oder per E-Mail an insider@lunchgate.com.