Spürt Ihr den Frühling auch? Mich hat der Lenz so richtig aus dem Winterschlaf wachgeküsst. Ich strotze vor Energie und Lebensfreude; das muss wohl an den wärmeren und längeren Tagen liegen. Auch um mich herum sehe ich wieder alles erwachen und gedeihen. Nicht nur die Bäume blühen in zarten Pastellfarben, auch die Städte scheinen neues Leben eingehaucht bekommen zu haben. Die Leute sind wieder gut gelaunt, grüssen einem unverhofft auf der Strasse oder schenken einem sogar manchmal ein Lächeln – einfach so. Weil es halt wieder Frühling ist. Wie wunderbar.
Tschüss Käse, hallo Vitamine
Mit dem Frühling kommt auch die Lust auf Frisches zurück. Ich weiss ja nicht, wie das bei Euch so ist, aber bei mir spielt sich jedes Jahr dasselbe Szenario ab: Sobald ich meinen Wintermantel weit hinten im Schrank verstaut habe, weichen die Fondue- und Raclettegelüste dem Verlangen nach frischem, vitaminreichem Obst. Momentan haben es mir besonders süsse Erdbeeren, samtige Himbeeren und knackige Heidelbeeren angetan. Mmh. Und wo gibt es die besten und saftigsten Früchte? Natürlich beim Bauern direkt ab Hof.
Marktfrisch schmeckt's am besten
Wer jetzt nicht gerade einen Bauernhof um die Ecke hat, dem empfehle ich, seine Vitaminbomben an einem Markt zu besorgen. Zürich hat nämlich ein erstaunlich grosses Marktangebot: Satte elfmal wöchentlich finden in der Limmatstadt auf sechs Marktplätzen empfehlenswerte Märkte statt.
- Markt auf dem Lindenplatz in Altstetten, mittwochs und samstags
- Markt auf dem Bürkliplatz am Ende der Bahnhofsstrasse, dienstags und freitags
- Markt auf dem Helvetiaplatz im Kreis 4, dienstags und freitags
- Markt an der Milchbuckstrasse, dienstags und freitags
- Markt auf dem Marktplatz in Oerlikon, mittwochs und samstags
- Markt auf der Rathausbrücke in der Nähe vom Niederdörfli, samstags
Alle sechs Märkte bieten frisches Obst und regionales Gemüse an. Hinzu kommen farbenfrohe Schnittblumen, frischgebackene Zöpfe, hausgemachte Konfitüren und exotische Spezialitäten – kurzum alles, was das kulinarische Herz begehrt. Und das ist noch nicht alles: Der Frischwarenmarkt in Schwamendingen und der Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz bieten mit wenigen, aber sorgfältig ausgewählten Ständen noch mehr Marktgenuss. Bei dieser Auswahl weiss ich gar nicht wo anfangen. Zum Glück hat der Frühling gerade erst begonnen.
Exotisch oder Bio - was darf es sein?
Achtet Ihr auf Bio, dann rate ich Euch, dem Markt auf dem Bürkliplatz einen Besuch abzustatten. Er besticht mit frischen Pilzen, prächtigen Blumen, regionalen Spezialitäten und eben Bioware. Mich persönlich zieht es besonders gern auf den Helvetiaplatz. Denn neben frischen Früchten finde ich hier auch Köstlichkeiten aus aller Welt; der Markt gilt als multikultureller Treffpunkt. Ich liebe es, mich durch die exotischen Düfte zu schnuppern und immer wieder neue Besonderheiten zu entdecken oder in Erinnerungen an ferne Reisen zu schwelgen. Heute macht jedoch der Markt auf der Rathausbrücke, die liebevoll auch „Gmüesbrugg“ genannt wird, das Rennen – hier gibt es bayrische Spezialitäten. Perfekt. Ich brauche nämlich noch eine kleine Aufmerksamkeit als Dankeschön für die Einladung zum Abendessen bei einer guten Freundin aus München. Also los geht’s: Ich krame meine Einkaufstasche hervor, schlüpfe zum ersten Mal in diesem Jahr – juhu – in offene Schuhe, setze meine Lieblingssonnenbrille auf und mache mich auf den Weg. Mal schauen, ob es nur bei den frischen Beeren und einem bayrischen Mitbringsel bleibt. Ich hoffe auf gute Gespräche und viele lächelnde Gesichter – schliesslich ist ja Frühling.
