Im Zürcher Kreis 5 – dem vielleicht spannendsten Kreis – hat es alles, was das Stadt- und Foodieherz begehrt. Ob asiatisch beim Lily’s an der verruchten Langstrasse, chic Champagner trinken im Clouds oder Biogemüse kaufen im Viadukt. Nur eines fehlt: die Beizen. Wir haben die letzten ausgegraben.
Die anderen Teile unserer Beizli-Suche:
Beizlis im Kreis 1 findest Du hier,
Gemütlichen Beizlis aus dem Kreis 2 gleich hier,
die Chnellen im Kreis 3 hier,
das Beizli-Paradies findet man im Kreis 4 und hier im Bericht.
Das Kornhaus: Zufluchtsort
Das Kornhaus – der Name verrät es – war früher ein Speicher der Stadt Zürich. Es liegt direkt am Limmatplatz und darf sich zu Recht Quartierbeiz nennen. Ein freundliches Fräulein, eine urchige Karte – die aber dennoch mehr kann als nur „Schweinsschnitzel“ – und ein lauschiger Garten. Hier sitzen neben den Stammgästen auch jene, die darauf warten, dass ihr Lieblingsbeiz aus der Sommerpause zurückkehrt. Denn man weiss und schätzt es: Das Kornhaus ist ein Zuhause über kurz oder lang und bleibt es hoffentlich auch noch ewig. Möchtest Du wissen, wie das Essen im Kornhaus schmeckt? Wir haben es getestet.
Weisst Du, wie Beizlis früher aussahen? Genau so wie im Kornhaus. Foto: Lunchgate/Simone
Das Josef: Herz des Quartiers
Vielleicht ist es ein bisschen weit hergeholt das Josef als „Quartierbeiz“ zu bezeichnen. Tatsächlich trägt es aber viele Merkmale einer solchen und ist vielleicht sogar DIE Quartierbeiz schlechthin. Der Name (gab die Beiz dem Quartier den Namen oder umgekehrt?), die Tradition des Feierabendbiers und die Funktion als Treffpunkt der Anwohner. Und im Sinne der Abschaffung von Hierarchien in einem Beizli: Im Josef gibt es keine Hauptgänge, alle Gänge sind gleichwertig. Demokratie halt.
Sieht aussen normal aus, ist es auch. Aber die genau richtige Art von Normal. Foto: Lunchgate/Simone
Holzschopf: Von Jung und alt geliebt
Milchglas, holzverkleidete Wände, gemütliche Sitzbänke, Fleisch, Fleisch und nochmal Fleisch auf der Karte (und Kohlenhydrate) – der Holzschopf ist für uns der reine Beizliporno und für alle hippen Bars ein grosses „Ihr könnt mich“. Er ist ein Lichtblick für das darbende Beizli-Leben der Stadt. Der Holzschopf schafft als einer der wenigen den Spagat zwischen der klassischen Quartierbeiz und dem auch von den Jungen geliebten Lokal. Dafür darf sich das nette Team auf die Schulter klopfen.
War nachmittags natürlich geschlossen, wie das Beizlileben halt so ist. Mittags und abends läufts dafür rund. Foto: Lunchgate/Simone
Buurestube: Diese Beiz macht Siesta
Die Buurestube ist eine gmögige Quartierbeiz mit schweizerischer und spanischer Küche. Hier hat niemand Eile, was aber nicht heisst, dass der Service schlecht ist. Im Gegenteil: Es herrscht eine gelassene, freundliche Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Und man kriegt für faire Preise sein Cordon Bleu und seine Spaghetti – die auch lecker schmecken!
Die Buurestube ist so gemütlich, wie es der Name verspricht. Versprochen! Foto: Lunchgate/Simone
Alpenrose
Was geschieht mit der Alpenrose? Das schöne Restaurant mit Tradition (sogar Autoren schwärmen) hat mit seiner Schliessung für lange Gesichter gesorgt. Bis vor einiger Zeit fühlte man sich wohl in den wunderschönen Räumen des Lokals, kam in den Genuss von Essen in Bioqualität und Spezialitäten aus der ganzen Schweiz. Und jetzt? Laut Schild am Fenster ist die Alpenrose gerade im Umbau. Wir sind gespannt und hoffen auf ein weiteres, wunderschönes Beizlitreiben!
Zu! Aber nicht für lange. Die Alpenrose (lasst euch nicht vom Schild verwirren) ist im Schönheitschlaf und öffnet im Oktober wieder. Foto: Lunchgate/Simone
Der Gaul: Beizli in disguise
Keine klassische Quartierbeiz, nein. Dafür ist der Gaul noch zu jung und vielleicht auch ein Spürchen zu hip. Trotzdem schafft es die gemütliche Gartenbeiz auf unsere Liste, denn sie führt den Beizli-Spirit, der vielen Bars und Restaurants verloren geht, weiter. Mit einer kleinen Prise Punk. Und vielen guten Burgern.
Altes und Gebrauchtes ist schön. Das zelebriert der Gaul und kriegt dafür einen Platz in unserem Beizliführer. Foto: Lunchgate/Simone
Ist Dein Lieblingsrestaurant nicht dabei? Schreib es uns in den Kommentaren oder via insider@lunchgate.com.
Gut geschrieben und mit Burestube, Kornhaus und Holzschopf ziemlich auf den Punkt. Mehr als fraglich finde ich aber das Josef als Chnelle und Quartierbeiz schlecht hin aufzuführen, wo sich das Restaurant Eisenhof gleich um die Ecke an der Gasometerstrasse 20 befindet?! Da hat die gute Simone ihre Hausaufgaben wohl nicht vollständig gemacht! Bitte nicht falsch verstehen, das Josef ist eine Institution. Ich liebe es und esse dort mindestens einmal pro Woche zu Mittag. Aber eine Chnelle ist es nun wirklich nie und nimmer! Dafür ist der Eisenhof eine klassische Chnelle samt Stammtisch, wehrschafter Küche, Holz Buffet und Menage mit Maggi und Aromat. Auch als Quartierbeiz wäre in diesem Zusammenhang wohl eher das Santa Lucia zu nennen, welches gegenüber dem Josef liegend auch am Samstag Mittag und Sonntag Mittag und Abend geöffnet ist.
Hallo Martin, der Titel mit den Chnellen ist etwas irreführend. Im ganzen Beizli Guide befindet sich nicht nur „klassische“ Chnellen, sondern auch Lokale, die als Quartierinstitution den Spirit der Quartierbeizen weitertragen (das hab ich in den ersten Teilen des Beizliguides geschrieben). Darum gehört für mich das Josef auf jedenfall auf die Liste. Und ja, das Eisenhof ist eine gute Ergänzung, danke!
Was ist mit dem Gertrudhof?