Sie haben spezielle Namen wie Hood Food, Hasenei oder jetzt Cocoon. Pop-up Restaurants, die temporären und geheimen Küchen für eingeweihte Gäste liegen im Trend. Das neuste Baby der Pop-up-Szene in Zürich darf sich aber sehen lassen: Jack in the Box kocht temporär im edlen Bürogebäude Cocoon im Seefeld. Ganz legal, öffentlich und mit sehr viel Leidenschaft. Wir waren am Eröffnungsabend dabei.
Spiralförmig zieht sich das Gebäude in die Höhe. Foto: lunchgate/Simone
Bürogebäude mit glanzvollem Eingangsbereich
Eine goldene Bar am Eingang und die herzlichen Gastgeber sorgen für einen glanzvollen Empfang. Vor dem Essen spazieren wir durch das eindrucksvolle Bürogebäude, dass sich schneckenförmig nach oben zieht. Dazwischen stehen die schön gedeckten, langen Tafeln. Zuoberst gibt es eine Bar und eine Dachterrasse.
An der schön gedeckten Tavolata kommt man mit anderen Gästen ins Gespräch. Foto: lunchgate/Simone
Eine Vorspeise, die sich sehen lassen kann
Das ganze Geheimnis der vielen Gerichte werde ich nicht lüften, aber einen Teil davon. Das Menü ist ein schönes Bouquet an herbstlichen und saisonalen Spezialitäten. Der Auftakt bilden hausgemachtes Brot und luftig geschlagene Butter. In grossen Schüsseln werden dann frische Salatblätter, Nüssli, Kernen und Ziegenkäse serviert. Zusammen mit dem sämigen Dressing ergibt das Ganze einen tollen Herbstsalat. Dazu gibt es gebackenen Blumenkohl, Gemüsefrittata und meine zwei Favoriten dieses Abends: süssliche Fischfilets aus dem Zürichsee und deftig-zarter Schweinebauch. Diese Vorspeise kann sich sehen lassen.
Tolle Hauptspeise gefolgt von einem wunderbaren Abschluss
Der Zwischengang – Pasta mit Spinat, Steinpilzen und Pecorino– fällt dann leider etwas ab verglichen mit dem fulminanten Einstieg. Dafür kommt nachher wieder ein Höhepunkt. Ein tolles Kartoffelgratin und der Favoriten meiner Begleitung: Selleriepüree. Dazu gibt es leckere Würste und Kalbshaxe mit Bratsauce. Ein Apfelkuchen mit Schlagrahm bietet den süssen Abschluss. Und leider ein kleiner Kritikpunkt: die Sahne ist nicht hausgemacht.
Ein perfekter Gratin aus Schweizer Bergkartoffeln. Foto: lunchgate/Simone
Wurzelgemüse und extra angefertigte „Cocoon“ Würste auf Kraut, das süss statt sauer und sehr lecker ist. Foto: lunchgate/Simone
Komposition der Hauptspeise, dazu gibt es Bratensauce. Foto: lunchgate/Simone
Apfelkuchen und Käsplatte (im Hintergrund) stellen einem vor die Qual der Wahl: süss oder salzig oder beides? Foto: lunchgate/Simone
Professionelle Bedienung
Das Cocoon gleicht aus, was bei anderen Pop-ups oft negativ auffällt. Es gibt hier keine langen Wartezeiten und die Gerichte kommen zügig an den Tisch. Die ganze Organisation läuft professionell. Im Lift bleibt man hier bestimmt nicht stecken (ist mir alles schon passiert in Pop-ups). Auch die freundliche Bedienung ist jederzeit Herrin der Lage.
Der INSIDER empfiehlt
Herbstliche Gerichte schlemmen bis zum Abwinken, die Stimmung genießen an der langen Tafel und interessante Menschen kennenlernen. Das Cocoon bietet einen angenehmen Mix aus glamouröser und gemütlicher Stimmung. Mit 95 Franken liegt das Cocoon bei Pop-ups eher im oberen Bereich, aber das wird durch die spezielle Lage und die professionelle Durchführung absolut gerechtfertigt. Damit bereichert das Cocoon die Pop-up-Szene um eine edle Komponente und Zürich um ein neues, außergewöhnliches Gastro-Erlebnis.
Über eine Hommage an die 5 Sinne im Restaurant EY in Zürich. Hier gehts zum Beitrag.
Du findest die Idee vom Cocoon grossartig? Wir auch, deswegen haben wir Philipp Brunner, dem Mitinitianten des Cocoons, auf den Zahn gefühlt. Das Interview findest du hier.
Unser Review zu Soi Thai, dem letzten Pop-up der Gastronomen von Wood Food und Hood Food findest Du hier.