Bruno Bötschi’s Regeln zum Thema Trinkgeld. Mehr Infos über Ihn findet Ihr unter www.brunoboetschi.ch
Es soll Paare geben, die sich wegen der Trinkgeld-Frage scheiden lassen haben. Auch unter besten Freundinnen und Freunden führt das Thema regelmässig zu heftigen, oft abendfüllenden Gesprächsrunden. Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich der Kellnerin oder dem Barmann einmal kein Trinkgeld gebe?
Du hast keine Lust mehr auf diese ständigen Diskussionen fast ohne Ende? Dann nimm Dir künftig diese 9 Trinkgeld-Regeln zu Herzen:
1. Trinkgeld ist inbegriffen
Fakt ist: Seit 1974 musst Du in der Schweiz in Restaurants und Bars kein Trinkgeld mehr geben – es ist im Preis inbegriffen.
2. Ade schlechtes Gewissen...
Du musst also absolut kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du einmal der Kellnerin oder dem Barmann kein Trinkgeld hinlegst.
3. ... wären da nicht die gesellschaftlichen Konventionen
Die Realität sieht jedoch total anders aus: Den Preis aufzurunden oder sogar ein paar Franken draufzuschlagen gehört hierzulande in Beizen und Baren zum guten Ton. Kabarettist Franz Hohler hatte halt doch recht, als er vor über 35 Jahren das Dilemma der Schweiz besang: „Es si alli so nätt“.
4. Anerkenne gute Leistung
Trinkgeld heisst Anerkennung. Und ehrlich gesagt, die darfst Du grosszügig verteilen. Vor allem wenn sich ein Mensch einen Abend lang wunderbar in einem Lokal um Dich und Deine Freundinnen und Freunde gekümmert hat. – Anerkennung haben wir alle gerne. Gib zu, Du auch!
5. Kein Trinkgeld, wenn...
Aber gib nie nur aus Pflichtgefühl Trinkgeld. Und schon gar nicht, wenn der Service mies war. Gib auch keines, wenn die Suppe versalzen oder der Kaffee bitter war, Du freundlich aber bestimmt reklamiert hast und der Kellner danach nur die Schultern hochzog, aber sonst weiter nichts unternommen hat.
6. 10 Prozent als Faustregel
10 Prozent Trinkgeld sind in der Schweiz normal. Für alle Kafitanten, die nicht gerne rechnen, nehmen sich folgende Faustregel zu Herzen: Auf den nächsten Franken runden – und noch einen drauf.
7. Bleibe ehrlich
Unfein, unfair und unlogisch ist hingegen dieses Vorgehen: Übermässig viel Trinkgeld geben und später lauthals über den Service in einer Beiz motzen.
8. Zu schweres Portemonnaie? Lade nicht Dein Münz ab.
Servicemitarbeiter sind keine Münzablage. Es gibt Leute, die regelmässig fünf Rappen Trinkgeld geben. Sorry, dann lass es lieber. – Du hast zu wenig Geld im Portemonnaie? Manchmal reicht auch ein Lächeln als Anerkennung.
9. Wie's die Anderen machen
Und was gilt ennet der Grenze? Je nördlicher, desto weniger Trinkgeld ist in Europa üblich. Je südlicher, desto mehr. Aber Achtung: In Japan, China und Südkorea reagieren Angestellte konsterniert, wenn Du sie mit Geld belohnen willst.
Und wie hälst Du es mit dem Trinkgeld? Gibst Du etwas? Immer? Hin und wieder? Und wenn ja, wieviel? Lass uns Deine Meinung wissen. Entweder in den Kommentaren oder per Mail an insider@lunchgate.com.
Und: wer zahlt eigentlich wann und was? Wie soll man es unter Freunden, an Geburtstagen oder bei einem Date machen? Das verratet Simone hier.
Toller Artikel mit wichtigen Informationen, zumal in diesem Bereich ja doch immer wieder Fragen aufkommen. Vielen Dank dafür.
Hallo zusammen
Danke für Euren Beitrag zum Thema Trinkgeld! Da wir uns kürzlich mit Freunden darüber unterhalten haben, uns aber nicht einig waren, frage ich Euch:
Sind es (als Faustregel) immer 10% oder kann man sagen: Je tiefer der Preis (Konsumation von nur CHF 10), desto mehr Prozent (zB 2 Franken Trinkgeld), bzw wenn man etwas für CHF 800 konsumiert, dann vielleicht etwas weniger als 10% zB 50 Fr Trinkgeld)? 🙂
Beste Grüsse
Das Thema fanden wir auch besonders spannend. Habe gerade mit Bruno gesprochen und er meint: „Ich würde 10 Prozent machen… Aber natürlich geht auch die Regel von A..“ Wir haben dann nochmals etwas diskutiert und wir sind alle der Meinung, dass 10 Prozent sowieso Sinn macht. Aber eben.
Ich hoffe, dass wir Dir damit weiterhelfen konnten.
Herzliche Grüsse
Lunchgate Redaktion