Kennst Du den britischen Starkoch Theo Randall? Nein? Dann ist es jetzt höchste Zeit: Er hat uns mit der Neueröffnung seiner Italian Kitchen im Crowne Plaza Hotel nämlich gleich mehrfach überrascht. Eins können wir schon mal vorweg schicken: Theo Randall hat keinerlei italienische Wurzeln. Und es gibt in seiner Italian Kitchen in Zürich auch keine Pizza.
Dafür, wie der sympathische Brite selbst von sich sagt, habe er eine hundertprozentig italienische Seele. Und diese Leidenschaft für die italienische Küche und das kulinarische Feingefühl spürt man dem Koch, der mit seinem Londoner River Café einen Michelin Stern geholt hat, augenblicklich an. Man merkt auch, dass hier absolut keine Starallüren oder Egos im Weg sind: So durften wir einen exklusiven Blick hinter die Kulissen von Theo’s Italian Kitchen werfen und uns durchs Menü probieren.


Wenn eine Passion mehr aussagt als ein Pass
Für sein erstes Zürcher Restaurant hat Theo seinen langjährigen Arbeitskollegen Wolfgang Galvis ins Boot geholt, der hier als Küchenchef den Laden schmeisst. Der gebürtige Venezuelaner ist ebenfalls passionierter Koch und als Sohn eines Italieners und Libanesin mit gleich drei wunderbar geschmacksreichen und kreativen Küchen aufgewachsen. Er habe schon als Kind die Rezepte seiner Grossmütter nachgekocht und lässt sich auch auf seinen Reisen oft und gern inspirieren. Dass er bereits nach zwei Wochen einen Stammgast hat, freut ihn besonders. Das wichtigste sei nämlich, dass den Gästen sein Essen schmecke, und sie dafür wiederkommen wollen.

Das Essen ist einfach gut bei Theo Randall
Und langweilig wird es für den Gaumen bestimmt nicht. Dafür hat Theo mit seinem Menü, das auf dem „weniger ist mehr“-Prinzip basiert, vorgesorgt. Die angebotenen Speisen sind zwar simpel, allerdings werden die einzelnen Komponenten alle hausgemacht und spannend kombiniert. Und den Klassiker Pizza vermissen wir keine Sekunde. Den kriege man hier in Zürich ja sowieso an jeder Ecke, meint Wolfgang zwinkernd.
Wir konzentrieren uns denn auch viel lieber auf den feinen Geschmackssinn und das ehrliche Handwerk der Küche, die man hier in jedem aufgetischten Gericht herausschmeckt. Eine Offenbarung war beispielsweise das Antipasto Burrata with chard, red peppers, Taggiasche olives and farinata. Das Zusammenspiel der cremigen Burrata mit den fein gehackten, sehr würzigen ligurischen Oliven und dem kalten Krautstiel ist einfach fantastisch. Und übrigens eine so grosszügige Portion, dass man mehrmals herzhaft einen Mund voll nehmen und die perfekte Geschmackskombination mit viel Umami geniessen kann.

Die Primi und Secondi machen ebenso viel Spass. Hier gehen deine kühnsten Pasta-Träume in Erfüllung: Der Teig sowie die frischgefüllten Ravioli fertigen Wolfgang und sein Küchenteam jeden Tag aufs Neue frisch zu. Das Geheimnis für die satte gelbe Farbe und den vollen Geschmack verrät uns Wolfgang, als er uns die kühlgestellten vegetarischen Ravioli präsentiert: Auf 1 Kilogramm Mehl aus Genua kommen in Theo Randall’s Kitchen ganze 18 Eigelb! Hier kommen übrigens nur regionales Fleisch und nachhaltiger, zertifizierter Fisch in die Pfannen. Auch das schmeckt man, wie meine Begleitung mehrmals mit einem Strahlen übers ganze Gesicht bestätigt.

Ganz unkompliziert wird hier gekocht, und ein Teller Pasta, etwa mit den hausgemachten Pappardelle oder Taglierini (übrigens perfekt im Biss!), kann ohne Probleme je nachdem mit vegetarischer oder Hühnerbouillon, sowie knackigem Gemüse, zartem Fleisch oder würziger Salsiccia auf die Gäste massgekocht werden. Diese Lockerheit mögen wir.

Herzlichkeit wird grossgeschrieben
Was uns ausserdem von beiden Besuchen in sehr guter Erinnerung geblieben ist, ist die offene und familiäre Stimmung im Theo Randall’s: Galvis ist, genau wie Theo, ein so herzlicher wie talentierter Koch. Und spricht mit grossem Vergnügen über die Zubereitung seiner erlesenen Produkte und die Rezepte dazu. Denn wenn Du etwas magst und Interesse und Freude daran zeigst, freut er sich ebenso.
Theo macht uns zu Wiederholungstätern
Wir waren bestimmt nicht das letzte Mal im Theo Randall’s. Und das liegt nicht etwa daran, dass unsere Redaktion nur einen Fussmarsch davon entfernt ist, sondern viel mehr, weil uns Theo und Wolfgang schon ein bisschen ans Herz gewachsen sind. Ihre Überzeugung, das ehrliches und gutes Essen der Seele guttut, teilen wir voll und ganz.
Und dass dieses Essen unserem Portmonnaie ausserdem nicht allzu fest weh tut und jegliche Wünsche und Anliegen – sei es eine Intoleranz oder die vegetarische/vegane Ernährungsweise – beim Küchenchef auf offene Ohren (und kreative Hände) stösst, rundet unser erstklassiges Erlebnis hier schön ab. So wie dies ein Stück der sagenhaften Amalfi lemon tart als Dessert Deines Dinners tut. Versprochen!




